Mit satirischen Reden gründete sich vor rund 500 Bürgern im Altonaer Theater die Initiative zum dauerhaften Erhalt des Altonaer Museums.
Hamburg. "Erst mal müssen wir uns selbst applaudieren, uns Bürgern Hamburgs, dass wir uns nicht für dumm verkaufen lassen", erklärte Peter Schwanewilms kampfeslustig. Zusammen mit Elisabeth von Dücker und Aram Ockert hatte er ins Altonaer Theater geladen, um die Volksinitiative "Altonaer Museum bleibt!" aus der Taufe zu heben. Sogar der Rang musste für die rund 500 Bürger geöffnet werden, die den satirischen bis informativen Reden, aber auch Samba-Trommeln lauschten. Applaus gab es an diesem Montagabend noch häufig zu hören. Und heftig.
Denn die Schließung des Ausstellungshauses ist nach dem Kulturgipfel zwar verhindert worden. Doch nach wie vor muss die Stiftung Historische Museen Hamburg, zu der das Altonaer Museum gehört, als Auflage des Senats dauerhaft 3,445 Millionen Euro einsparen. Und um diesen nach eigenem Bekunden "Tod auf Raten" zu verhindern, will die Initiative eine Änderung im Hamburgischen Museumsstiftungsrecht erwirken.
Jurist Gerhard Strate, der den Gesetzentwurf verfasst hat, erläuterte auf der Bühne nicht ohne Süffisanz, wie die Museumsstiftungen derzeit "am Tropf der Freien und Hansestadt Hamburg hängen" und "keine Möglichkeit zur wirtschaftlichen Entfaltung haben". Neben einer Bestandsgarantie für die Häuser fordert die Initiative daher, dass die Stiftungen ein eigenes Vermögen erhalten, das auch die Sammlungen umfasst sowie die städtischen Grundstücke, auf denen die Museen betrieben werden. Und neben dem Erlös der gelben Buttons (je ein Euro) gab es noch ein wenig mehr Geld als Soforthilfe: In blauen Eimern wurden flugs 1400 Euro an Spenden gesammelt, die dem Aufbau eines Volksinitiative-Büros dienen sollen. 10.000 Unterschriften werden für den ersten Schritt benötigt. Nun wird sich zeigen, wie ernst es den Hamburgern mit dem Altonaer Museum ist.