Siegen. In den 1970er Jahren wurden on der Siegener Innenstadt zahlreiche Gebäude errichtet. Ziemlich viele davon sind nun ziemlich sanierungsbedürftig.
Stadtplanung ist nicht einfacher geworden in den gefragten Tallagen von Siegen, erst recht nicht für große Bauprojekte. Universität, Stadt, Justiz und Polizei brauchen mehr Platz, viele ältere Gebäude – zum großen Teil gebaut in den 1970er Jahren, sind mehr oder weniger gleichzeitig in die Jahre gekommen. Sanieren ist oft teuer und langwierig, aber nötig. Die Alternative: Neu bauen, an anderem Standort.
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Dafür wiederum fehlen oftmals ausreichend große Grundstücke – bei Behörden geht es um Immobilien, die auch in Zeiten von Homeoffice ausreichend Platz für viele hundert Beschäftigte bieten müssen. Und die zentral erreichbar sein müssen, was insbesondere in der Siegener Innenstadt eine Herausforderung ist. Denn für die Tallagen interessiert sich auch die Privatwirtschaft. Der Überblick.
Die Justiz ist immer noch auf der Suche nach einem neuen Gerichtsgebäude in Siegen
Die Justiz ist weiterhin ziemlich am Anfang ihrer Suche – man stecke noch in der „Variantenentwicklung“, sagt Bernhard Kuchler, Pressesprecher des zuständigen Oberlandesgerichts (OLG) Hamm. Das Justizgebäude an der Berliner Straße aus dem Jahr 1976 ist sanierungsbedürftig, seit anderthalb Jahren prüft die Justiz Alternativen. Das kann ein anderes Grundstück sein, auf dem dann ein neues Gebäude für rund 300 Beschäftigten gebaut wird – entweder vom Land oder von einem Investor, der die Liegenschaft mit etwa 11.600 Quadratmetern baut und vermietet. Das kann aber auch die Instandsetzung des Bestandsgebäudes sein.
Alle Varianten kommen nach wie vor in Frage, bestätigt Kuchler, mehrere potenzielle Investoren hätten auf die Anzeige hin entsprechende Liegenschaften beim OLG angezeigt, das Prüfverfahren laufe. Erschwerender Faktor ist die Lage – das Gebäude für Staatsanwaltschaft, Land- und Amtsgericht soll möglichst in Bahnhofsnähe angesiedelt sein, was die Sache bei einer so großen Immobilie schwierig macht. Womöglich könnte hier das Gelände des – ebenfalls maroden – Löhrtor-Hallenbads eine neue Option sein. Denn mit der Anmietung des Karstadt-Gebäudes durch die Uni braucht Hochschule diese Fläche nicht mehr für ihren Teilcampus Süd. Das Grundstück gehört der Stadt, die das Schwimmbad zugunsten des Neubaus in Weidenau schließen wird.
Die Stadt Siegen hat selbst ein sanierungsbedürftiges Rathaus an der Backe
Die Stadt hat selber Bedarf für ein neues Verwaltungsgebäude: Das Rathaus Weidenau ist in die Jahre gekommen. Auch hier stellt sich die Frage: Am Standort sanieren oder neues Domizil beziehen. Für einen Teil der Weidenauer Belegschaft ist das in den Bahnhof Weidenau angedacht, den die Kommunale Entwicklungsgesellschaft (KEG) im Auftrag der Stadt entwickelt und ausbaut. Außerdem wird quasi nebenan mittelfristig die Polizeiwache frei, weil die nach Geisweid zieht – in Weidenau reichte der Platz für die Behörde nicht mehr. Direkt gegenüber steht zudem das ehemalige Möbelhaus Bald leer, in dem die Uni während der Groß-Sanierung auf dem Haardter Berg (AR-Campus) die Bibliothek untergebracht hatte. Im Abriss-Falle käme das Rathaus Weidenau übrigens durchaus für die Justiz in Frage.
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Weitere städtische oder KEG-Grundstücke sind angesichts nicht ausreichender Größe eher „Mosaiksteine“ in der Stadtplanung oder bereits anderweitig verplant – beispielsweise das frühere Kreiswehrersatzamt an der Tiergartenstraße. Mittelfristig dürfte auch der Bereich des heutigen Busbereitstellungsplatzes frei werden, die direkt darüber führende HTS eine Bebauung aber schwierig machen.
Außerdem marode: Das Jugendzentrum Bluebox. Die tragende Stahlkonstruktion ist richtiggehend durchgerostet und soll durch einen Neubau ersetzt werden – für eine Sanierung ist die Substanz demnach zu schlecht.
Kreis
Der Kreis plant auf dem Gelände des heutigen Lyz-Parkplatzes am Kreishaus ein neues Stadtquartier um ein Verwaltungsgebäude (Jugendamt, Kfz-Zulassungsstelle) als Kern.