Siegen. In zentraler Lage in der Siegener Innenstadt gibt es Überlegungen für ein neues Parkhaus, für sozialen Wohnungsbau, für eine neue Kita.

Das ehemalige Kreiswehrersatzamt an der Tiergartenstraße 58 wird seit einigen Jahren als Unterkunft für Geflüchtete genutzt. Das soll auch weiterhin so sein – darüber hinaus gibt es aber Überlegungen, auf dem zentral gelegenen großen Grundstück unter anderem ein neues Parkhaus zu errichten. Die Stadt Siegen hat mit der Bundesanstalt für Immobilien (BImA) als Eigentümerin über den Kauf verhandelt, nun übernimmt die Kommunale Entwicklungsgesellschaft (KEG) Grundstück und Gebäude, um die weitere Nutzung und Entwicklung zu planen.

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Nachdem die Bundeswehr Areal und Immobilie nicht mehr brauchte, fielen sie wie viele ehemalige militärische Komplexe an die BImA. Die Stadt hatte früh Interesse an der Liegenschaft – sie ist recht weitläufig, liegt zentral, vergleichsweise ruhig. Wie etwa im Bereich vordere Friedrichstraße ist der Bereich eher „untergenutzt“ – für größere Projekte der Stadtentwicklung in einer solchen Lage stehen nicht viele Grundstücke zur Verfügung. Als die Verhandlungen beendet waren, trat die Stadt ihr Erwerbsrecht an ihr Tochterunternehmen KEG ab, so die Verwaltung auf Anfrage. Der Kaufvertrag wurde demnach noch im Jahr 2022 unterzeichnet und wird zum 31. Januar (Dienstag) wirksam.

Wenn mehr Uni in die Stadt kommt, braucht es mehr Parkhäuser – außerhalb

Seit 2015 nutzt die Stadt Siegen einen Teil des Komplexes für die Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern, dazu gab es bereits einen Nutzungs- und Mietvertrag mit der BImA. Daraus entwickelte sich nach Angaben der Stadt dann das konkrete Interesse am Kauf der gesamten Immobilie. Gleichzeitig entwickelten sich die Ideen für verschiedene stadtentwicklungspolitisch sinnvolle Nutzungsabsichten: So soll der mittlere Gebäudetrakt weiterhin zur Unterbringung von Asylsuchenden genutzt werden. Darüber hinaus gebe es Bestrebungen, An- und Umzubauen: So ist eine Kindertageseinrichtung angedacht, außerdem soll geförderter Wohnraum geschaffen werden („Sozialer Wohnungsbau“).

Auf der Rückseite befinden sich im Hof mehrere Hallen und Nebengebäude (Archiv).
Auf der Rückseite befinden sich im Hof mehrere Hallen und Nebengebäude (Archiv). © Hendrik Schulz

Gemäß des Verkehrskonzeptes rund um den Umzug zweier weiterer Uni-Fakultäten in die Innenstadt („Siegen – Wissen verbindet“ ) gibt es bereits Ideen, an dieser Stelle ein neues Parkhaus zu bauen. Die eigentlichen Campusareale von Friedrichstraße über Unteres Schloss bis Häutebachweg/Löhrtor werden laut Planung künftig nicht direkt mit dem Auto erreichbar sein – zumindest nur sehr eingeschränkt. Auto-Stellplätze in größerem Umfang sind dort jedenfalls nicht vorgesehen. Der Verkehr soll dann „vor den Toren“ der Innenstadt abgefangen, die letzte Meile zu den Hochschulstandorten am Siegberg mit dem Umweltverbund (zu Fuß, per Fahrrad, Bus oder Shuttle) zurückgelegt werden.

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Dafür war bereits frühzeitig ein Parkhaus unter anderem am Standort Tiergartenstraße angedacht worden. weil in der Innenstadt Stellplätze wegfallen. Auf dem Grundstück müssten dafür zunächst die bestehenden Hallen und Nebengebäude abgerissen werden, die sich überwiegend auf der von der Straße abgewandten Gebäudeseite befinden.