Volmarstein. . Bedauern wegen der Verzögerungen: „In Kürze“, so die Deges, wird die mehrfach verschobene Sperrung der A1-Auffahrt in Volmarstein erfolgen.
Zu Beginn des Jahres veröffentlichte die Nachrichtenagentur dpa eine Hitliste, auf welchen Autobahnabschnitten 2018 das höchste Staurisiko existiert. Heimische Autofahrer überrascht es nicht, dass die Verkehrszentrale des Landesbetriebs Straßen NRW zu den Top 10 auch die Anschlussstelle Volmarstein auf der A1 zählt.
Dabei ist die kilometerlange Blechlawine hinter Hagen-West den Berg hinauf nur ein Teil des Ärgernisses. Die größeren Sorgen machen sich Wetteraner und Leute aus der Region wegen der anstehenden Sperrung der Volmarsteiner Auffahrt in Richtung Bremen. Wie berichtet, wurde der Zeitpunkt dafür schon viermal verschoben. Die zuständige Projektmanagementgesellschaft Deges visierte zunächst Ende Oktober an. Witterungsbedingt ließ sich dann auch der November-Termin nicht halten. Wegen Arbeiten am Autobahnkreuz Wuppertal verschoben die Verantwortlichen die Abriegelung zum Jahresende von 2017 auf 2018. Letzte Woche dann liefen bereits konkrete Vorbereitungen, doch das schlechte Wetter sorgte für einen weiteren Aufschub.
Hohn und Spott im Internet
Daraufhin erntete die Deges in sozialen Internet-Netzwerken Hohn und Spott. Auf der Facebook-Seite der Lokalredaktion kritisierten Kommentatoren das Einrichten der Baustelle im Winter: „Ist ja auch nicht bekannt, dass im Januar schon mal nicht so gutes Wetter ist“ hieß es dort ebenso ironisch wie „Menschen fliegen zum Mond, aber ‘ne Fahrbahnmarkierung bei Regen zu kleben ist nicht möglich“. Andere Nutzer schrieben, dass „sie das ganz sein lassen sollten“, da sich die Verantwortlichen „mittlerweile lächerlich“ machen. Jemand verglich das Vorhaben in Volmarstein sogar mit dem Bau des Berliner Flughafens.
Was sagt die Deges zu all dem? Und vor allem: Wie geht es weiter? Mit diesen Fragen konfrontierte die Redaktion die Fernstraßen-Planer. Erster Teil der schriftlichen Antworten: „Nach den ausgiebigen Regenereignissen in der vergangenen Woche, einschließlich Sturmtief Friederike, ist nun eine Wetterberuhigung eingetreten, die das Weiterarbeiten an der Baustelle Volmarstein ermöglicht. Die dazu erforderliche Sperrung der Auffahrt Volmarstein in Fahrtrichtung Bremen wird in Kürze erfolgen“, heißt es. Präzisere Angaben zum neuen Termin sind auf Nachfrage nicht zu bekommen. Begründung: Voraussetzung zum Weiterarbeiten seien eine trockene Fahrbahn, die verkehrsbehördliche Zustimmung und die Einsatzbereitschaft des Sicherungsunternehmens vor Ort. Somit muss sich die Öffentlichkeit vorerst mit diesem Sachstand zufrieden geben: „Zur Festlegung des Termins für die Sperrung der Auffahrt stimmen sich die zuständigen Stellen derzeit intensiv ab.“
Witterungsbedingt verschoben
Auch zur Kritik an der Verzögerung äußert sich die Projektmanagementgesellschaft. „Die Deges bedauert die bisherige mehrfache Verschiebung der Sperrung der Auffahrt Volmarstein.“ Demnach waren die Umstellungen des Bauablaufs an der Anschlussstelle witterungsbedingt notwendig. Eine Verschiebung der Sperrung in wärmere Jahreszeiten sei aber nicht sinnvoll, auch dann gebe es keine Garantie für passendes Wetter, zudem würde sich die Gesamtbauzeit des Projekts zum Nachteil aller Verkehrsteilnehmer verlängern.
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Zum anderen führte laut Mitteilung auch die Rücksichtnahme auf andere Baustellen in der Region zu Verschiebungen. Diese Koordination und Absprache mit anderen Bauträgern werde oft öffentlich gefordert, um vermeidbare Staus und Verkehrseinschränkungen auf ein Minimum zu reduzieren.
„Leider sind Bauprojekte im öffentlichen Verkehrsraum immer auch mit Unwägbarkeiten verbunden. Unterschiedliche Betroffenheiten in der Region führen dazu, dass die weiterhin uneingeschränkte Nutzbarkeit der Anschlussstelle Volmarstein teils positiv aufgenommen wurde, teils aber auch mit Planungsschwierigkeiten für Pendler und Gewerbetreibende verbunden ist“, teilt Deges-Sprecher Lutz Günther mit. Die Planer seien immer bestrebt, verlässliche Termine zu nennen – „dass es hier nicht gelungen ist, bedauern wir.“
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Im Übrigen lassen sich Verkehrseinschränkungen im Zuge von Autobahnbauprojekten nicht vermeiden. „Deshalb kündigen wir große Bauvorhaben rechtzeitig an, damit sich die Verkehrsteilnehmer darauf einstellen können“, heißt es abschließend in der Stellungnahme. Der Neubau der Brücke Volmarstein ist aufgrund der vorhandenen Bauwerksschäden unerlässlich und somit die Grundvoraussetzung für die weitere Funktion der A 1 als leistungsfähige Fernstraße.