Haspe. . Die Sperrung der A1-Auffahrt in Haspe könnte deutlich kürzer ausfallen. Das hat ein Gespräch unter Regie des NRW-Petitionsausschusses ergeben.

Die geplante Sperrung der A1-Autobahnauffahrt Haspe/Volmarstein in Fahrtrichtung Bremen könnte auf anderthalb Jahre verkürzt werden. Diese Chance hat sich am Mittwoch bei einem Ortstermin des NRW-Petitionsausschusses eröffnet, zu dem alle Projektbeteiligten im Hasper Torhaus zusammenkamen. Ursprünglich hatte die federführende DEGES (Projektmanagementgesellschaft Bundesfernstraßen) geplant, diese Sperrung für 3,5 Jahre aufrecht zu erhalten.

Alle Beteiligten an einem Tisch

Unter Moderation des Hagener SPD-Landtagsabgeordneten Wolfgang Jörg, selbst Mitglied des Petitionsausschusses, waren auf Antrag mehrerer von der drohenden Umleitungssituation betroffener Anwohner, Vertreter der Städte Hagen und Wetter, der Arnsberger Bezirksregierung, von Straßen NRW, des NRW-Verkehrsministeriums sowie aus der Hagener Politik zusammengekommen, um in Sinne der Bürger – abseits aller bürokratischen Fesseln – gemeinsam nach einer verträglichen Lösung für den zu erwartenden Verkehrskonflikt rund um die A1-Anschlussstelle zu suchen.

Mit Erfolg: „Ich denke, wir haben ein gutes Ergebnis erzielt“, bilanzierte MdL Jörg im Gespräch mit dieser Zeitung. Bei der Suche nach gangbaren Kompromissen kristallisierte sich heraus, dass bei normalem Bauverlauf die erste Hälfte der zu erneuernden Volmarsteiner Brücke bereits nach etwa 18 Monaten soweit fertiggestellt ist, dass über das Objekt der Verkehr fünfspurig fließen könnte.

Umleitungsrouten kürzer belastet

Damit wäre gewährleistet, dass genügend Raum für zwei Baustellenspuren in jede Fahrtrichtung sowie eine weitere Trasse für die dann wieder freigegebene Auffahrt in Richtung Volmarstein besteht. Damit müssten die möglichen Umleitungsrouten durch Haspe, die abseits der offiziell empfohlenen Strecke über das Autobahnkreuz Wuppertal-Nord sich in der Praxis als die tatsächlich genutzten Lkw-Wege entpuppen dürften, deutlich kürzer belastet werden.

Bald geht es von Haspe aus auf der A1 bloß noch in Richtung Köln weiter.
Bald geht es von Haspe aus auf der A1 bloß noch in Richtung Köln weiter. © Michael Kleinrensing

Zudem signalisierte das Land, dass die Fördergelder für den geplanten Ausbau der Enneper Straße unter den Brandt-Brücken nicht bloß 2018, sondern auch in den Folgejahren bereit stehen. Damit wäre eine zeitliche Verlegung des Millionenprojektes, das zu zusätzlichen Verkehrsbehinderungen auf der L 700 führen dürfte, plötzlich doch möglich.

Der Hasper Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser möchte die für das kommende Jahr bereits ausgeschriebenen und fest terminierten Arbeiten jedoch ungern verschieben, weil davon auch die Verwandlung der Brandt-Brache in ein Einzelhandelszentrum abhängt. „Ich bin vor allem froh, dass nach anderthalb Jahren jetzt endlich auch die örtlichen Akteure einbezogen werden. Das ist ein wesentlicher Fortschritt. Jetzt müssen die gemachten Zusagen noch belastbar gemacht werden.“

Mit Bezirksregierung Details klären

Damit hebt Thieser auf ein weiteres, vertiefendes Gespräch mit der Bezirksregierung ab, bei dem die weiteren Details für die örtlichen Umleitungen mit der Lokalpolitik und den Straßenverkehrsbehörden geklärt werden sollen. Dazu werden dann noch die Vertreter aus Gevelsberg einbezogen.

>>HINTERGRUND: HOHES VERKEHRSRISIKO

  • Die Sperrung der Autobahnauffahrt Haspe/Volmarstein in Fahrtrichtung Bremen wurde aufgrund schwieriger Witterungsverhältnisse sowie Fahrbahnsanierungen auf der offiziellen Umleitungsstrecke bereits zweimal verschoben.
  • Einen neuen Zeitpunkt, wann die Sperrung tatsächlich vollzogen wird, hat die DEGES allerdings noch nicht wieder benannt.
  • Alle Beteiligten waren sich bei der Sitzung unter Regie des Petitionsausschusses einig, dass ein Verzicht auf die Auffahrt-Sperrung angesichts des erheblichen Unfallrisikos bei einer zweispurigen Baustellenführung nicht zu verantworten wäre.
  • Die A1 gehört mit 100 000 Fahrzeugen am Tag zu den meistbefahrenen Autobahnen in Deutschland.