Volmarstein. . Pendler und Lkw-Fahrer, die in Volmarstein Richtung Bremen auf die A1 wollen, können ein wenig aufatmen. Es gibt einen Kompromiss.

Die geplante Sperrung der Volmarsteiner A1-Autobahnauffahrt in Richtung Bremen könnte auf anderthalb Jahre verkürzt werden. Diese Chance hat sich am Mittwoch bei einem Ortstermin des NRW-Petitionsausschusses eröffnet, zu dem alle Projektbeteiligten im Hasper Torhaus zusammenkamen. Ursprünglich hatte die federführende Deges (Projektmanagementgesellschaft Bundesfernstraßen) geplant, diese Sperrung für 3,5 Jahre aufrecht zu erhalten.

Alle Beteiligten an einem Tisch

Unter Moderation des Hagener SPD-Landtagsabgeordneten Wolfgang Jörg, selbst Mitglied des Petitionsausschusses, waren auf Antrag mehrerer betroffener Anwohner Vertreter der Städte Hagen und Wetter, der Arnsberger Bezirksregierung, von Straßen-NRW, des NRW-Verkehrsministeriums sowie aus der Politik zusammengekommen, um in Sinne der Bürger – abseits aller bürokratischen Fesseln – gemeinsam nach einer verträglichen Lösung für den zu erwartenden Verkehrskonflikt rund um die A1-Anschlussstelle zu suchen. Mit Erfolg: „Ich denke, wir haben ein gutes Ergebnis erzielt“, bilanzierte MdL Jörg.

18 Monate Bauzeit

Bei normalem Bauverlauf wäre die erste Hälfte der zu erneuernden Volmarsteiner Talbrücke bereits nach etwa 18 Monaten soweit fertiggestellt, dass über das Objekt der Verkehr fünfspurig fließen könnte. Damit wäre gewährleistet, dass dort auf der A1 genügend Raum für zwei verengte Spuren in jede Fahrtrichtung sowie eine weitere Trasse für die dann wieder freigegebene Auffahrt Volmarstein besteht. So würden die möglichen Umleitungsrouten, die sich abseits der offiziell empfohlenen Strecke über das Autobahnkreuz Wuppertal-Nord etablieren dürften, kürzer belastet werden.

Idee lag seit November auf dem Tisch

Dr. Udo Pasderski, NRW-Bereichsleiter Deges, hatte eine solche Lösung bereits Mitte November im Gespräch mit dieser Zeitung in Aussicht gestellte. Damals sagte er, dass man kreative Lösungen brauche, „denn es geht darum, die Behinderungen für den Verkehr so gering wie möglich zu halten“.

Zeitpunkt für Sperrung noch offen

Alle Beteiligten waren sich nun bei der Sitzung unter Regie des Petitionsausschusses einig, dass ein Verzicht auf die Auffahrt-Sperrung angesichts des erheblichen Unfallrisikos bei einer zweispurigen Baustellenführung nicht zu verantworten wäre.

Die Sperrung der Autobahnauffahrt Volmarstein in Richtung Bremen wurde wegen der Witterung sowie Fahrbahnsanierungen auf der Umleitungsstrecke bereits zweimal verschoben . Einen neuen Zeitpunkt für den Start der Bauarbeiten gibt es noch nicht.

Im Zuge der A1.Gespräche signalisierte das Land gestern, dass in Hagen die Fördergelder für den geplanten Ausbau der Enneper Straße unter den Brandt-Brücken nicht bloß 2018, sondern auch in den Folgejahren bereit stehen. Damit wäre eine zeitliche Verlegung des Millionenprojektes, das zu zusätzlichen Verkehrsbehinderungen auf der L 700 (früher B7) führen dürfte, plötzlich doch möglich. Für den Hasper Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser ist das allerdings keine Option, weil davon auch die Verwandlung der Brandt-Brache in ein Einzelhandelszentrum abhängt.

Weiter im Gespräch bleiben

In der Folge des Gesprächs vom Mittwoch soll auch bei den Detailplanungen für die möglichen Umleitungsstrecken und Ausweichrouten die lokale Politik, Stadtvertreter und Straßenverkehrsbehörden von der Bezirksregierung an einen Tisch geholt werden.