Hagen-Wehringhausen. Knapp zwei Jahre nach der Tat kam jetzt das Urteil: Das Landgericht hat gegen einen 24- Jährigen wegen schwerer räuberischer Erpressung eine Strafe von drei Jahren und drei Monaten Gefängnis verhängt. Er hatte am 20. Dezember 2011 die Sparkasse am Wilhelmsplatz in Hagen-Wehringhausen überfallen.
Der Überfall auf die Sparkasse in Wehringhausen: Ein V-Mann gab nach anderthalb Jahren der Polizei den entscheidenden Tipp. Dadurch konnte der Täter (24) ermittelt werden. Jetztverurteilte ihn das Landgericht wegen schwerer räuberischer Erpressung zu drei Jahren und drei Monaten Gefängnis. Der Angeklagte kam als freier Mann in den Gerichtssaal und er bleibt bis zum Haftantritt auch auf freiem Fuß.
Rückblende: Die Sparkassenfiliale am Wilhelmsplatz, vier Tage vor Heiligabend 2011. Um 11.44 Uhr betritt ein Mann mit gezückter Pistole den Schalterraum. Er hat sich mit einer Sonnenbrille und einem Schal getarnt, legt seinen Arm um einen ahnungslosen Kunden, der nunmehr in die Mündung der Waffe blickt – und fordert Geld.
Der Kassierer (38) hinterm Schalter blättert die Scheine hin, 1000 Euro werden noch dem Kunden abgeknöpft. Nach dem Überfall entkommt der Täter, der sich in der Sparkasse „voll hektisch, voll panisch“ verhält, mit 6740 Euro Beute. Ein Kunde stellt ihm noch ein Beinchen, er strauchelt, verliert einen Teil des Geldes.
Angeklagter war in Finanziellen Notlage
Auch sonst ist dieser Bankraub nicht ganz so wie viele andere. Denn da ist dieser ominöse „Mustafa“, ein Drogenlieferant, bei dem der Angeklagte 11.000 Euro Schulden aus Kokainkäufen gehabt haben will. Mustafa hätte ihn bedroht, zu dem Überfall regelrecht gezwungen. Verteidiger Jürgen Klenk: „Mein Mandant ist psychisch krank.“
Vorsitzender Richter Dieter Krause: „Der Angeklagte befand sich damals in einer finanziellen Notlage und Drucksituation. Ob es an diesem Mustafa oder einer anderen Person lag, kann dahingestellt bleiben.“