Hagen. . 18 Monate hatte ein junger Deutscher aus Hagen täglich damit rechnen müssen, verhaftet zu werden. Schließlich hatte er im Dezember 2011 eine Sparkasse in Wehringhausen überfallen. Jetzt klickten im Gerichtsviertel die Handschellen und es war Zeit für ein umfassendes Geständnis.
Der fast genau vor eineinhalb Jahren verübte Bankraub auf die Sparkasse in Hagen-Wehringhausen ist geklärt. Am 20. Dezember 2011 betrat ein maskierter Einzeltäter die Filiale am Wilhelmsplatz zur Mittagszeit und bedrohte Kunden sowie den Kassierer mit einer Schusswaffe. Nach nur etwa 30 Sekunden hatte der Einzeltäter die Bank mit einer vierstelligen Bargeldsumme wieder verlassen und konnte unerkannt flüchten.
Durch zahlreiche Hinweise aus der Hagener Bevölkerung kam es in der Folge zu einigen Festnahmen von Tatverdächtigen, denen aber eine Tatbeteiligung letztlich nicht nachgewiesen werden konnte. Nun führten die immer noch andauernden Ermittlungen zu einem zur Tatzeit 21-jährigen Deutschen aus dem Gerichtsviertel in Hagen. Dieser wurde am gestrigen Donnerstag, 13. Juni 2013, von Kripobeamten aufgesucht und festgenommen. Er legte ein umfassendes Geständnis ab und schien froh zu sein, dass das Versteckspiel endlich ein Ende genommen hat. Zu sehr habe die Tat an seinem Gewissen genagt. Er sprach in der Vernehmung davon, dass ihm die Tat im Nachhinein peinlich sei.
Finanzielle Probleme als Tatmotiv
Der kriminalpolizeilich fast unbekannte junge Mann benannte arge finanzielle Probleme als Motiv. Mit einem Schlag wollte er sich der misslichen Lage entledigen, was ihm jedoch aufgrund der relativ geringen Beute nicht gelungen war. Ihm war offenbar nicht zu Ohren gekommen, dass sich Banküberfälle heutzutage nicht mehr lohnen. Da aufgrund seiner sozialen Einbindung eine Fluchtgefahr nicht begründet werden kann, wurde er nach Vernehmung entlassen. Dennoch hat er mit einer mehrjährigen Haftstrafe zu rechnen.