Hagen-Emst. . Nach aufwendigen Ermittlungen ist es der Hagener Polizei gelungen, den Bankräuber ausfindig zu machen, der im Dezember vergangenen Jahres die Sparkassen-Filiale auf Emst überfallen hatte. Es handelt sich um einen 36-jährigen Mann aus Bochum, der derzeit flüchtig ist.

Zwei unbekannte Maskierte hatten am 1. Dezember kurz vor 18 Uhr die Bankangestellten mit Pistolen bedroht und die Herausgabe von Bargeld gefordert. Mit ihrer Beute waren die Täter in das nahe Wäldchen am Loheplatz geflüchtet. Hier war ein „Security-Pack“ beim Umpacken der Beute losgegangen und hatte die Geldscheine wie auch einige Kleidungsstücke der Täter mit roter Farbe verunreinigt.

Eine DNA-Spur, die die Hagener Polizei an den zurückgelassenen Bekleidungsgegenständen sichern konnte, führte beim Abgleich mit in der Datenbank hinterlegten Spuren zunächst ebenfalls in eine Sackgasse. Doch dann kam plötzlich Kommissar Zufall ins Spiel: Ein Beamter der Bochumer Kripo wurde beim täglichen Einkauf vom Geschäftsmann angesprochen. Dieser zeigte dem Ermittler zwei Hundert-Euro Scheine mit roten Farbanhaftungen. Sofort war dem Beamten klar, dass es sich hier um Geldscheine aus einer Straftat handeln musste. Zum Kummer des Geschäftsmannes stellte er die Scheine sicher und leitete ein Ermittlungsverfahren ein.

Freiwillige Abgabe einer DNA-Probe abgelehnt

Dabei wurde ein 36-jähriger in Bochum wohnender Serbe ausfindig gemacht, dem man nachweisen konnte, dass er die gefärbten Geldscheine in Umlauf gebracht hatte, zumal die Ermittler bei der Durchsuchung seiner Wohnung weitere Scheine mit Farbanhaftungen fanden. Die freiwillige Abgabe einer DNA-Probe im Rahmen dieses Verfahrens lehnte der Verdächtige jedoch ab. Und für eine entsprechende richterliche Verfügung reichte zu diesem Punkt die Beweislast noch nicht aus. Zur Herkunft des Geldes gab der Mann an, dass er vor längerer Zeit einem unbekannten Mann im Hagener Bahnhofsbereich einen Laptop verkauft habe. Weil der mit gefärbten Geldscheinen bezahlen wollte, habe er mehr Geld verlangt, als er eigentlich für den Computer haben wollte. So sei es zu erklären, dass er so auffällig viele gefärbte Scheine in seinem Besitz habe.

Während dieser Ermittlungen stieß ein Beamter der Hagener Kripo bei seinen Recherchen auf den Vorfall in Bochum und gab diesen Hinweis gleich an die Sachbearbeiterin zu dem Sparkassenraub weiter. Nachdem sich die Kriminaloberkommissarin mit ihren Bochumer Kollegen kurzgeschlossen hatte, war für die Ermittler klar, dass es sich bei den gefärbten Scheinen um Teile der Beute aus dem Emster Überfall handeln musste.

An unbekannten Ort abgesetzt

Jedoch der letzte Beweis - ein Abgleich der DNA - war zunächst nicht möglich. Aber die Ermittlerin ließ nicht locker. Sie machte Bekannte und Angehörige des 36-Jährigen ausfindig und gelangte dort schließlich an ein Bekleidungsstück des Verdächtigen. Jetzt stand einem Abgleich der Täter-DNA und der des Verdächtigen nichts mehr im Wege. Natürlich waren die Spuren identisch.

Das hatte der 36-Jährige aber befürchtet und sich deshalb an einen unbekannten Ort abgesetzt. Das Amtsgericht Hagen hat einen Haftbefehl für den Flüchtigen ausgestellt. Die Polizei bittet unter 986 2066 um Hinweise, wo sich der hier abgebildete 36-Jährige Mann zurzeit aufhalten könnte.