Hagen. . Statt wie bislang 15 000 Euro muss der veranstaltende Schaustellerverein in diesem Jahr 19 000 Euro Gebühr für den Hagener Weihnachtsmarkt an die Stadt zahlen. Mit dem Mehrwert soll das Haushaltsloch gestopft werden. Umgelegt auf die Schausteller wird die Gebühr nicht. Der Weihnachtsmarkt beginnt am Donnerstag, 20. November.
Unter den Sparmaßnahmen und dem verzweifelt wirkenden Versuch, die städtischen Einnahmen zu erhöhen, leidet jetzt auch der Hagener Weihnachtsmarkt, der seine 47. Auflage erlebt und am kommenden Donnerstag eröffnet wird. Statt wie bislang 15 000 muss der veranstaltende Schaustellerverein in diesem Jahr 19 000 Euro Gebühr an die Stadt aufbringen.
Keine Umlage für Standbetreiber
„Das hat uns durchaus Probleme bei der Finanzierung des Weihnachtsmarktes bereitet“, kritisiert Dirk Wagner, Vorsitzender des Hagener Schaustellervereins, die Erhöhung der Abgabe. Normalerweise legt der Schaustellerverein die Gebühr auf alle Standbetreiber um.
Darauf hat Wagner jedoch verzichtet, weil er befürchtete, dass einige Verkäufer im Falle einer Erhöhung der Standgebühr auf eine Teilnahme am Weihnachtsmarkt verzichtet hätten. Das hätte der Vielfalt und dem Gesamteindruck der Veranstaltung natürlich geschadet.
Besonders für umsatzschwache Stände lohnt sich eine Beteiligung nicht, wenn sie durch hohe Abgaben bedrückt werden. Die Gebührenerhöhung wird deshalb allein von den Schaustellern sowie Imbiss- und Getränkehändlern getragen, die den Preisaufschlag am ehesten verkraften können.
Vor einigen Wochen hatte sich der Veranstalter des Hagener Büchertrödels auf dem Nassau-Platz darüber beschwert, dass die Stadt Gebühren von den Händlern, die ihre gebrauchten Bücher mit Autos in die Fußgängerzone bringen, verlangen wollte. Erst als er darlegte, der Trödel könne dann nicht mehr stattfinden, nahm die Stadt die Forderung zurück.
Gebührenerhöhung ist kontraproduktiv
Das wird im Falle des Weihnachtsmarktes wohl nicht geschehen, zumal Kämmerer Christoph Gerbersmann eine Haushaltssperre verhängt hat, die einen solchen Schritt verbieten würde. Dennoch würde Arno Lohmann, Bürgermeister im Bezirk Mitte, die Gebühr am liebsten wieder auf den alten Betrag zurückfahren: „So eine Maßnahme ist doch kontraproduktiv. Wir dürfen uns nicht wundern, wenn irgendwann nichts mehr los ist in unserer Innenstadt.“ Lohmann war allerdings noch nicht im Amt, als die Gebührenerhöhung im Rahmen des Sparpakets beschlossen wurde.