Hagen-Mitte. . Im Rahmen der Mitgliederversammlung der City Gemeinschaft, auf der Wladimir Tisch zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde, kritisierte Schausteller-Chef Dirk Wagner den Ratsbeschluss, der besagt, dass die Stadt Hagen die Sondernutzungsgebühr drastisch anhebt.
Die City Gemeinschaft Hagen hat einen neuen Vorsitzenden: Wladimir Tisch wurde am gestrigen Dienstag bei der Mitgliederversammlung in der SIHK mit großer Mehrheit gewählt. Er löste Jacques Kempkens, der sich nach vier Jahren an der Spitze der Werbegemeinschaft nicht mehr zur Wiederwahl stellte, ab. Auch Wladimir Tisch (der 31-Jährige, der in der Hagen-Agentur für den Bereich Stadtmarketing zuständig ist) will das Ziel, Hagen in eine attraktivere Innenstadt zu verwandeln, verfolgen und Marketingaktionen vorantreiben.
Der übrige bisherige Vorstand wurde bestätigt; ebenso in großen Teilen der Beirat, in den einzig Marco Boksteen, Geschäftsführer der Hagener Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (HGW), neu aufgenommen wurde.
Vier Sonderveranstaltungen
Was die Innenstadt-Besucher in den kommenden Monaten erwartet? Neben der Eröffnung der Rathaus-Galerie im September/ Oktober vier Groß- bzw. Sonderveranstaltungen, in die jeweils ein verkaufsoffener Sonntag integriert ist.
„Allerdings macht es uns die Verwaltung immer schwerer, in der Innenstadt Veranstaltungen durchzuführen“, formulierte Dirk Wagner enttäuscht. Damit spielte der Schausteller-Chef auf den Ratsbeschluss an, der besagt, dass die Stadt Hagen die Sondernutzungsgebühr drastisch anhebt.
Zum Hintergrund: Städtische Flächen sind für die Erhebung der Sondernutzungsgebühr in vier Zonen – von sehr bis weniger zentral – aufgeteilt. Der Ausrichter zum Beispiel eines Festes oder einer Modenschau muss besagte Gebühr pro Veranstaltungstag und pro Quadratmeter genutzter Fläche entrichten. „Besonders große Probleme macht uns die Erhöhung um beinahe 30 Prozent beim Hagener Weihnachtsmarkt“, so Wagner. Bislang habe man für die gut einmonatige Weihnachtsmarkt-Saison etwa 17.000 Euro Sondernutzungsgebühr bezahlt, künftig sollen es rund 5000 Euro mehr – also 22.000 Euro – sein. „Solch eine Summe werden wir künftig nicht mehr stemmen können“, sprach der Schausteller-Chef auch etlichen weiteren Ausrichtern von City-Events aus der Seele und hofft, dass sich die Stadt kooperativ zeigt und zumindest bei Traditionsveranstaltungen auf die Erhöhung verzichtet.
Druck auf Politik erhöhen
Dem Wunsch schloss sich auch Jacques Kempkens, der als Noch-Vorsitzender die Versammlung leitete, an. „Je stärker die City Gemeinschaft wird, desto mehr Druck können wir auf die Politik ausüben – auch in puncto Sondernutzungsgenehmigungen und -gebühren“.
Derzeit zählt die City Gemeinschaft 50 ordentliche Mitglieder und vier Fördermitglieder. „Große und kleine Häuser sind wichtig. Wir brauchen die Urgesteine des Hagener Einzelhandels, also die kleineren, inhabergeführten Geschäfte ebenso wie die großen Häuser, die natürlich mehr Geld geben. Problem bei den zentralgesteuerten Häusern ist allerdings der häufige Geschäftsführerwechsel“, resümierte Jacques Kempkens.