Hagen-Breckerfeld. Tradition zieht – und so konnten sich am zweiten Adventswochenende die Breckerfelder über reichlich Besucher aus nah und fern bei ihrem Weihnachtsmarkt rund um die Kirche freuen. Die dortige Stimmung bildet einen willkommenen Kontrast zu den großen Märkten in den Städten.

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch bauten die Standbetreiber am letzten Donnerstag ihre Stände auf dem Breckerfelder Kirchplatz rund um die frühgotische Basilika auf: Niemand wusste, wie sich das heranziehende Sturmtief „Xaver“ ins Weihnachtsmarktgeschehen „einmischen“ werde.

Als am Freitag in der Früh noch alle Hütten standen und sich bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt der historische Stadtkern und die gesamte Landschaft auf den heimischen Höhen winterlich zeigten, war allen klar: „Der 34. Breckerfelder Weihnachtsmarkt startet mit guten Voraussetzungen in seinen 1. Tag.“

Advents- und Weihnachtslieder

Als der Ev. Posaunenchor um 16.30 Uhr seine Advents-und Weihnachtslieder auf dem Kirchplatz spielte, herrschte an allen Ständen viel Betrieb. Besonderen Zulauf hatten neben den „Heißgetränkeständen“ die Stände, an denen sozial engagierte Gruppen mit ihren Angeboten Mittel für einen gemeinnützigen Zweck dickvermummt in den zugigen Buden durch den Verkauf ihrer Waren zusammentrugen.

Jeder dieser Stände wurde je nach seiner Größe von vielen Helferinnen und Helfern an allen drei Tagen im „Schichtdienst“ betrieben. Den größten Personalaufwand hatten - in den warmen Gemeindehäusern der beiden Jakobuskirchengemeinden betrieben - die Stände der Ev. und Kath. Kirchengemeinden. Im Melanchthon-Haus bot wie schon seit 25 Jahren der „Ökumenische Arbeitskreis Dritte Welt“ seine fair gehandelten Waren an.

Helga Müller-Manzke und Brigitte Stebner waren mit dem Marktauftakt mehr als zufrieden: „Soviel wie heute haben wir in den ersten zwei Stunden beim Weihnachtsmarkt noch nie verkauft.“ Gleiches berichten die vielen Verkäuferinnen des Handarbeits-und Bastelkreises der ev. Gemeinde um Christel Rose: „Wir verkaufen hier selbst Gebasteltes, das bei unseren regelmäßigen Treffen einmal im Monat seit Februar 2013 entstanden ist.“ Der Erlös kommt der Gemeindearbeit zugute.

Unterstützung für Pflegedienst

Im Dachgeschoss des Hauses kochen junge Leute im Jugendcafé „Juca“ Tee in allen Variationen und backen begeistert Crêpes. Carolin Dahlhaus, Kyra Eitelhuber, Lisa Becker und Xenia Winter bilden die erste Schicht. Der Erlös soll helfen, die Jugendarbeit zu finanzieren. Eine Exklave des Weihnachtsmarktes ist seit Jahren die Adventsstube mit dem angeschlossenen große Trödelmarkt im katholischen Gemeindehaus. Am Freitage führt Wilfried Hausmann als Gründungsmitglied das Team der vor 17 Jahren begründeten Aktion der kath. Gemeinde an: „Mit unserem Erlös unterstützen wir den Kirchlichen Pflegedienst Breckerfeld.“ Seit 1997 steht der Förderkreis für die Sport-und Freizeitanlage mit seinem Verkaufswagen vor dem alten Küsterhaus auf dem Kirchplatz.

Vorsitzender Udo Baumeister: „Fast 30 Männer und Frauen leisten hier ihre Arbeit.“ Die Organisation lag in den Händen von Jens Falkenroth, Stephan Werthmann und André Schur. Im Angebot hat der Wagen: Glühwein und Kinderpunsch, Brat-und Mettwurst und Grünkohl mit Mettwurst und Bratkartoffeln. Am Eingang zum Markt hatte der Förderverein der St. Jacobusschule (Sekundarschule und auslaufende Realschule) seinen Stand. Die Elternvertreter Peter Egen und Thorsten Pettenpohl backten Reibekuchen mit Apfelmus und verkaufen von Schülern erstellte Dekowaren aus Holz und Futterhäuser. Einen mehr als guten Start hatten die „Basteltreffrauen“ des Gospel-Chores rund um Susanne Eitzert.

Die Startmannschaft Jutta Kassfeld und Gisela Senger war mehr als zufrieden: „Unsere selbsthergestellten Strick- und Häkelwaren verkauften sich fast von allein.“ Der Erlös kommt einem Projekt in Ghana zugute. Tauwetter mit Nieselregen konnte am Samstag die Stimmung auf dem Markt nicht trüben.

Besuch vom Nikolaus

Groß war die Zahl der Kinder beim Besuch des Nikolaus – die Stutenkerle reichten bei weitem nicht aus – und der Musikfreunde bei den Konzerten (MGV Bergeshöh bzw. Gospeltrain) in der Kirche am Abend. Am Sonntag brachten die Busse der Straßenbahn AG im 30-Minutentakt viele Besucher in die Hansestadt und später wieder zurück.