Oeventrop. Rundgang durch das Dorf mit Christoph Schmidt, der hier aufgewachsen ist und niemals weg möchte. „Es gibt noch viel zu tun“, sagt er.
Ein Dorf im Transformationsprozess: An kaum einem Arnsberger Ort wird der Aufbruch in eine neue Zeit so deutlich wie in Oeventrop. „Auf die neue Ortsmitte mit modernem Schulzentrum und Kindertagesstätte freuen sich die meisten Bürgerinnen und Bürger - auch die aus Glösingen und Dinschede“, meint der stellvertretende Bezirksausschussvorsitzende Christoph Schmidt (60). Der Bauingenieur ist hier aufgewachsen, kennt die Entwicklung des Dorfes ganz genau. Mittlerweile leben hier rund 7400 Einwohner .
„An der renaturierten Ruhr entsteht die neue Dinscheder Brücke“, erklärt er. Gleich dahinter verweist er auf das noch brach liegende Gelände, wo spätestens in zwei Jahren das neue Schulzentrum stehen soll. „Die Vergabe für das große Oeventroper Bauprojekt soll Mitte nächsten Jahres erteilt werden.“ Somit könnten 2024 auch dort die Bagger rollen.
Desweitern sollen teilweise noch die Sporthallen und Plätze des TuS Oeventrop renoviert werden. Und ein bislang brisantes Objekt geht nun wieder frisch in die Planung: das ehemalige Kloster. Doch dazu mehr in einer der kommenden Ausgaben. Und dann gibt es ja noch den Bahnhof, dessen Modernisierung allerdings auf das Jahr 2025 verschoben wurde (wir berichteten).
Wohnen und leben in Oeventrop
Die neueren Wohngebiete im Ruhrdorf sind übrigens nahezu vollständig bebaut beziehungsweise die noch vorhandenen Bauplätze verkauft. „Oeventrop könnte daher ein weiteres Neubaugebiet gebrauchen“, meint Christoph Schmidt. Seine drei erwachsenen Söhne wohnen ebenfalls in Oeventrop, kennen und schätzen die Vorzüge des Ortes. Dazu gehört beispielsweise nicht nur die gute Anbindung mit Regionalbahn und Linienbusverkehr, dazu gehören auch die Einkaufsmöglichkeiten, die das Ruhrdorf bietet. „Es gibt ein Shoppingcenter mit Rewe, Aldi, einem Möbelmarkt, der Landbäckerei und sogar einer Tankstelle“, sagt der Bauingeneur. Das Zentrum mit der Kirche, den Geschäftsstraßen, Bahnhof und Gewerbegebieten liegt im Tal.
Arnsbergs Ortschaften
Früher sei Oeventrop eine reine Arbeitersiedlung gewesen. „Die Menschen lebten vorrangig vom Holzhandel“, so Schmidt. Im Norden grenzt der Ort an den Naturpark Arnsberger Wald. Südlich verläuft die A46 über zwei Talbrücken. Der Stadtteil ist zwar räumlich von Arnsberg abgesetzt, trotzdem nicht am Ende der Welt. „Dank der guten Bahnverbindung ist man von Oeventrop schnell in Hagen, Dortmund oder in Richtung Kassel unterwegs.“
Auch der Freitzeitwert, den der Ort biete, sei nicht zu unterschätzen. Neben den drei Kneipen spielt Geselligkeit vor allem in den vielen Vereinen und Verbänden eine Rolle. Dabei ragen die Schützenbruderschaft St. Sebastianus und der TuS Oeventrop mit seinen Abteilungen heraus. Zudem gibt es dank des umtriebigen Luftsportclubs einen gut frequentierten Segelflugplatz.
Der Ort ist nicht zuletzt beliebt und bekannt durch Helena Fromm, sechsfache Deutsche Meisterin im Taekwondo. Auch der amtierende Arnsberger Bürgermeister Ralf Paul Bittner hat sein Familiendomizil im Neubaugebiet errichtet. Um für die Zukunft bestens aufgestellt zu sein, beabsichtigen die Stadtplaner, zu denen auch Ausschussmitglied Christoph Schmidt zählt, das lebenswerte Oeventrop zu einem ausbaufähigen Wohnstandort zu formen. Eine gute Infrastruktur mit Naherholungsgebiet runden das Konzept ab.