Herdringen. Rundgang mit dem Bezirksausschussvorsitzenden Frank Dietzel durch Herdringen: Darum ist es hier so lebenswert.
„Das Schönste von Arnsberg ist das Ortseingangsschild von Herdringen“, schwärmt der Bezirksausschussvorsitzende Frank Dietzel, der mit Herzblut zum Rundgang durch sein „Lieblingsdorf auf der ganzen Welt“ einlädt. Und in der Tat: Die Euphorie und Heimatverbundenheit, die dieser Mann ausstrahlt, wirkt ansteckend.
Obwohl das Dorf nicht groß ist und man es auf den ersten Blick als Durchfahrtsortschaft bezeichnen könnte, hat Herdringen einiges zu bieten: „Lassen wir das Schloss und die bekannte Freilichtbühne mal außer Acht und werfen zunächst einen Blick auf das neue Wohngebiet, das nicht nur durch seine grüne Lage besticht, sondern zudem den Vorteil besitzt, dass man von hier aus in rund fünf Minuten auf der Autobahn ist“, wirbt Dietzel. Für das Baugebiet Sternhelle-Ost gab es Anfang 2021 einen regelrechten Kaufinteressenten-Ansturm. Die Nachfrage war neun Mal größer als das Angebot. „Die hohe Wohn- bzw. Lebensqualität hatte sich ruckzuck herumgesprochen“, erinnert sich Dietzel.
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Außer der Nähe zur Natur und zur Autobahn bietet Herdringen ein aktives Vereinsleben. „Da gibt es im Sportbereich beispielsweise Fußball, Tennis, Reiten, Wandern, Turnen und Golf“, so Dietzel. Pfadfinder, Musikvereine und natürlich die Schützen - ebenfalls alle da. „Und jährlich lädt unsere Bruderschaft unter dem Schutz des heiligen Antonius Eremit zum großen Schützenfest ein.“
Viel bürgerliches Engagement
Denn so wie fast jedes Dorf im Sauerland besitzt auch Herdringen eine große Schützenhalle, in der die regionale Brauchtumspflege groß geschrieben wird. Insgesamt bietet der kleine Ort für rund 4000 Einwohner 30 verschiedene Vereine, Institutionen und Clubs. „Bürgerschaftliches Engagement ist hier nicht nur ein Schlagwort“, so Dietzel. Die Mitglieder diverser Vereine haben sich bereits vor zwanzig Jahren zu einem sogenannten „Vereinsring“ zusammengeschlossen, der unter anderem den jährlichen Schnadegang und den alle zwei Jahre stattfindenden Weihnachtsmarkt auf dem Schützenhof organisiert.
„Jedes Kind im Ort kennt übrigens den ehemaligen Lehrer Heinrich Knoche, der Namensgeber der örtlichen Grundschule ist und für den im Ortskern sogar eine Büste aufgestellt wurde“, so Dietzel.
Zudem haben die Künstler von „Sprühliebe.de“ vor kurzem Knoches Konterfei an einer Außenwand im Pausenbereich der Schule platziert. Möglich wurde dieses Element der Verschönerung des Schulhofs durch die Initiative des Forums Herdringen, dem Arbeitskreis für Dorfgeschichte und -entwicklung. Die Vorstandsmitglieder Michael Eickel und Georg Werner haben das Kunstwerk nun der kommissarischen Schulleiterin, Alina Christiani, übergeben.
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Was sich der Ausschussvorsitzende noch wünschen würde: „Natürlich muss in Herdringen noch einiges angepackt werden“, so Frank Dietzel, der nicht alles im Ort durch die rosarote Brille betrachtet. Da wäre zum Beispiel die Linienbus-Taktung, die seiner Ansicht nach verbesserungswürdig ist. „Einmal die Stunde, das reicht nicht.“ Zudem könnte die Regionalverkehrsgesellschaft am Wochenende mehr Busse einsetzen. „Gerade junge Leute kommen ohne Auto am Freitag- und Samstagabend nur schlecht weg.“
Außerdem sei Wohnraum immer noch knapp. „Es müssten in Herdringen mehr barrierefreie Wohnungen gebaut werden“, sagt Dietzel. Die Fläche unterhalb der Schützenhalle könnte er sich als Standort für rund 25 bis 30 Wohnungen gut vorstellen. „Aber das ist momentan noch ein Wunschgedanke“, so der Bezirksausschussvorsitzende, der sich zudem für einen Neubau bzw. die Erneuerung des Lehrschwimmbeckens stark macht.