Bruchhausen. Rundgang mit dem Bezirksausschussvorsitzenden Frank Neuhaus durch den wohl kleinsten Arnsberger Stadtbezirk, der allerdings der schönste sei.

Es gibt in Bruchhausen eine sogenannte „A-Seite“ und eine „B-Seite“. Welche ist besser? -„Beide sind hitverdächtig“, so der Bezirksausschussvorsitzende Frank Neuhaus. Die Bezeichnung „A- und B-Seite“ habe auch nichts mit einer Schallplatte zu tun, sondern sei vielmehr durch die alte Bundesstraße 7 geprägt worden, die Bruchhausen durchtrennt. Zahlreiche Autos fahren durch den Ort, der zur einen Seite an Hüsten und zur anderen Seite an Niedereimer grenzt.

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Eine Info-Tafel gibt Wissenswertes über Bruchhausen bekannt.
Eine Info-Tafel gibt Wissenswertes über Bruchhausen bekannt. © WP | Anja Jungvogel

„Als Nächstes nehmen wir uns als kommunales Entwicklungskonzept die Entschärfung der Verkehrsbelastung sowie die Herausbildung des bisher lediglich „gefühlten“ Dorfmittelpunktes vor“, verrät Neuhaus. Geschwindigkeitsbegrenzungen und eine neue Straßenbepflasterung sollen der „Entschleunigung“ dienen. „Zudem soll die trennende Funktion der Bruchhausener Straße durch die baulichen Maßnahmen aufgeweicht werden.“

Aktives Vereinsleben

Bruchhausen wird durch eine Autobahn, eine Bahnstrecke sowie von Gewerbegebieten umrahmt. Seine besonderen Stärken liegen im aktive Vereinsleben, der zentralen Lage, der guten Nahversorgung sowie der Nähe zu vielen Arbeitsplätzen. Es leben 3.039 Einwohner hier, wobei ein Zuwachs mit Erstellung des Neubaugebietes „Nagels Kamp“ erwartet wird. „Dort werden zurzeit zwölf Einfamilien- und zwei Mehrfamilienhäusern gebaut“, so der Bezirksausschussvorsitzende.

Die Serie in der WP: Arnsberg Ortschaften.
Die Serie in der WP: Arnsberg Ortschaften. © Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Der Ort sei besonders familienfreundlich. Es gibt nicht nur zwei Kindergärten und eine Grundschule, sondern als Freizeitperspektive beispielsweise den TuS Bruchhausen 02 mit den Abteilungen Fußball, Leichtathletik, Tennis, Tischtennis, Turnen und Dart. „Außerdem verfügt der Verein über einen hervorragenden Kunstrasenplatz“, sagt Neuhaus nicht ganz ohne Stolz. Immerhin ist er selbst viele Jahre aktiver Kicker und leidenschaftlicher Fan des TuS.

Neben Sportmöglichkeiten können Kinder als auch Erwachsene im Musikverein zum Beispiel ein Instrument erlernen, im Chor des Gesangvereins Eintracht Bruchhausen mitsingen oder in der Schützenbruderschaft St. Maria das aktive Vereinsleben genießen.

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Edwin Müller vom Förderverein Rodentelgenkapelle freut sich über den Besuch des Bezirksausschussvorsitzenden.
Edwin Müller vom Förderverein Rodentelgenkapelle freut sich über den Besuch des Bezirksausschussvorsitzenden. © WP | Anja Jungvogel

Des Weiteren ist hier eine Abteilung des Sauerländischen Gebirgsvereins vertreten, es gibt einen Angel- und einen Taubenverein und die Kolpingfamilie ist natürlich auch in Bruchhausen zu Hause. „Der Basislöschzug der freiwilligen Feuerwehr ist vor ein paar Jahren mit Niedereimer zusammengelegt worden“, sagt Neuhaus. Das sei aber kein Problem für den Ort, meint er.

Auf der „A-Seite“ ist der schöne Ententeich zu finden, der dank bürgerschaftlichem Engagement für das Dorf gerettet werden konnte. Denn das Biotop drohte aufgrund seines niedrigen Wasserspiegels zu verschwinden. „Eine neue solarbetriebene Wasserpumpe reguliert nun den Füllstand, ein Wasserspiel fügt dem Teich Sauerstoff hinzu und eine LED-Beleuchtung sorgt für abendliche Atmosphäre.“

Förderung mit 16.800 Euro

Gefördert wurde das Leader-Projekt mit rund 16.800 Euro, so dass das naturnahe Idyll für Tiere, Pflanzen und Menschen ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt bleiben kann. „Das Ententeichfest hat in diesem Sommer rund 800 Gäste von Nah und Fern angelockt“, freut sich der Bezirksausschussvorsitzende, der die Party-Organisation begleitet hat.

Auf der „B-Seite“ sticht die 1424 erstmals erwähnte und jüngst restaurierte Rodentelgenkapelle hervor. Auch hierbei ist es bürgerschaftlichem Engagement zu verdanken, dass es dieses historische Gebäude noch gibt. Der im Jahr 2009 gegründete Förderverein hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die alte Wallfahrtskapelle zu retten. Gesagt, getan. „Jetzt wird der Raum multifunktional für viele Veranstaltungen genutzt“, erklärt Edwin Müller, erster Vorsitzender des Vereins. So findet beispielsweise am 26. Oktober eine Buchvorstellung mit Dr. Nils Petrat statt und am 15. November ist ein Heinz-Erhardt-Unterhaltungsabend mit Stefan Wolf geplant. Das gesamte Veranstaltungsprogramm der Kapelle ist im Netz unter: www.rodentelgenkapelle.de zu finden.