Hallenberg. „In 80 Tagen um die Welt“ will die Freilichtbühne Hallenberg in diesem Jahr reisen. Was die Proben und das ganze Projekt so besonders macht.

„Wir sind doch noch gar nicht so weit. Bislang hatten wir nur Einzelszenen. Es ist der erste Abend, an dem die Spielerinnen und Spieler erfahren, was die anderen bisher im kleinen Kreis geprobt haben. Also, soooo viel gibt es noch nicht zu sehen…“ Regisseur Uwe Bautz ist ein klitzekleines bisschen nervös. Ausgerechnet heute Abend, an dem aus vielen kleinen Puzzle-Teilen erstmals ein Bild werden soll, hat sich der Reporter angesagt, um sich die Proben anzuschauen. Aber den juckt es schon lange in den Fingern. Zu gerne möchte er sehen, wie man es denn schaffen kann, auf einer 40 Meter breiten Bühne einmal um den Globus zu reisen. Erster Eindruck: Es funktioniert – und sogar sehr gut. Uwe Bautz kann entspannt bleiben – soweit das rund drei Wochen vor einer Premiere möglich ist!

Hallenberger Bühne probt „In 80 Tagen um die Welt“

Bevor es
Bevor es "In 80 Tagen um die Welt geht" hat das Ensemble der Freilichtbühne Hallenberg viele Probentage und -abende zu bewältigen. Für Regisseur Uwe Bautz ist es die dritte Inszenierung an der Bühne.  © WP | Thomas Winterberg
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Bevor es "In 80 Tagen um die Welt geht" hat das Ensemble der Freilichtbühne Hallenberg viele Probentage und -abende zu bewältigen. Für Regisseur Uwe Bautz ist es die dritte Inszenierung an der Bühne.  © WP | Thomas Winterberg
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Bevor es "In 80 Tagen um die Welt geht" hat das Ensemble der Freilichtbühne Hallenberg viele Probentage und -abende zu bewältigen. Für Regisseur Uwe Bautz ist es die dritte Inszenierung an der Bühne.  © WP | Thomas Winterberg
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Bevor es "In 80 Tagen um die Welt geht" hat das Ensemble der Freilichtbühne Hallenberg viele Probentage und -abende zu bewältigen. Für Regisseur Uwe Bautz ist es die dritte Inszenierung an der Bühne.  © WP | Thomas Winterberg
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Bevor es "In 80 Tagen um die Welt geht" hat das Ensemble der Freilichtbühne Hallenberg viele Probentage und -abende zu bewältigen. Für Regisseur Uwe Bautz ist es die dritte Inszenierung an der Bühne.  © WP | Thomas Winterberg
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Bevor es "In 80 Tagen um die Welt geht" hat das Ensemble der Freilichtbühne Hallenberg viele Probentage und -abende zu bewältigen. Für Regisseur Uwe Bautz ist es die dritte Inszenierung an der Bühne.  © WP | Thomas Winterberg
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Bevor es "In 80 Tagen um die Welt geht" hat das Ensemble der Freilichtbühne Hallenberg viele Probentage und -abende zu bewältigen. Für Regisseur Uwe Bautz ist es die dritte Inszenierung an der Bühne.  © WP | Thomas Winterberg
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Bevor es "In 80 Tagen um die Welt geht" hat das Ensemble der Freilichtbühne Hallenberg viele Probentage und -abende zu bewältigen. Für Regisseur Uwe Bautz ist es die dritte Inszenierung an der Bühne.  © WP | Thomas Winterberg
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Bevor es "In 80 Tagen um die Welt geht" hat das Ensemble der Freilichtbühne Hallenberg viele Probentage und -abende zu bewältigen. Für Regisseur Uwe Bautz ist es die dritte Inszenierung an der Bühne.  © WP | Thomas Winterberg
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Bevor es "In 80 Tagen um die Welt geht" hat das Ensemble der Freilichtbühne Hallenberg viele Probentage und -abende zu bewältigen. Für Regisseur Uwe Bautz ist es die dritte Inszenierung an der Bühne.  © WP | Thomas Winterberg
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Bevor es "In 80 Tagen um die Welt geht" hat das Ensemble der Freilichtbühne Hallenberg viele Probentage und -abende zu bewältigen. Für Regisseur Uwe Bautz ist es die dritte Inszenierung an der Bühne.  © WP | Thomas Winterberg
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Bevor es "In 80 Tagen um die Welt geht" hat das Ensemble der Freilichtbühne Hallenberg viele Probentage und -abende zu bewältigen. Für Regisseur Uwe Bautz ist es die dritte Inszenierung an der Bühne.  © WP | Thomas Winterberg
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Bevor es "In 80 Tagen um die Welt geht" hat das Ensemble der Freilichtbühne Hallenberg viele Probentage und -abende zu bewältigen. Für Regisseur Uwe Bautz ist es die dritte Inszenierung an der Bühne.  © WP | Thomas Winterberg
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Bevor es "In 80 Tagen um die Welt geht" hat das Ensemble der Freilichtbühne Hallenberg viele Probentage und -abende zu bewältigen. Für Regisseur Uwe Bautz ist es die dritte Inszenierung an der Bühne.  © WP | Thomas Winterberg
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Bevor es "In 80 Tagen um die Welt geht" hat das Ensemble der Freilichtbühne Hallenberg viele Probentage und -abende zu bewältigen. Für Regisseur Uwe Bautz ist es die dritte Inszenierung an der Bühne.  © WP | Thomas Winterberg
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150 Jahre Staub entfernt

Die Weltreise des exzentrischen Gentlemans Phileas Fogg, der sich im Londoner Reformclub auf die Wette einlässt, in 80 Tagen den Trabanten zu umrunden, ist 150 Jahre alt. Damals, in der Romanfassung des Schriftstellers Jules Verne, war England noch Kolonialmacht. Menschen anderer Länder wurden gedankenlos auf rassistische Stereotypen reduziert. „All das gibt es bei uns selbstverständlich nicht. Ich habe aus dem Roman extra für die Bühne eine eigene Fassung geschrieben. Das wird hier kein Fasching in bunten Kostümen. Wir nähern uns jedem Land respektvoll über Dialoge und Musik, die Stefan Wurz komponiert und arrangiert hat und über dezente Andeutungen“, erklärt Bautz. Für ihn ist es nach der Passion und „Die heiße Ecke“ die dritte Regiearbeit in Hallenberg. Die Inszenierung, so verspricht er, werde eine flotte, unterhaltsame und niveauvolle Komödie und kein Bildungsroman.

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Und turbulent wird es ganz bestimmt, das spürt man gleich. Noch tragen die Schauspieler und -spielerinnen keine Kostüme, sondern zivil. Lediglich Stefan Pippel ist mit Kappe als Kapitän zu erkennen. Aber das Geschehen auf der Bühne ist schon erstaunlich lebhaft. Hin und wieder ist der Griff zum Textbuch nötig. Und immer wieder geht Uwe Bautz nach oben. „Mach das mal so! Öffne die Arme weiter! Komm lieber von links aus dem Theatergraben!“ Und als der Weltreisende Mister Fog unter Reisekoffern begraben wild gestikulierend auf einem Handwagen über eine Rampe geschoben wird, kommen Dynamik und Stimmung auf. Gerhard Knecht spielt die Hauptrolle – ein Freilichtbühnen Urgestein, das oft hinter den Kulissen, in der Technik oder in kleineren Rollen zu sehen war. Ein verkanntes Talent mit viel komödiantischem Potenzial. „Man hat mich gefragt, ob ich mir die Rolle vorstellen könnte. Ich habe gesagt: ,Möglicherweise schon. Aber nicht singen und nicht tanzen‘. Und jetzt mache ich beides“, schmunzelt er.

Darum geht es

„In 80 Tagen um die Welt“ ist ein Abenteuerroman des französischen Autors Jules Verne, der die Geschichte des englischen Gentleman Phileas Fogg erzählt. Nach einer gewagten Wette mit Mitgliedern seines Londoner Clubs begibt sich Fogg auf eine Reise, um die Welt in genau 80 Tagen zu umrunden, ein Unterfangen, das zu jener Zeit, Ende des 19. Jahrhunderts, als fast unmöglich gilt.

Begleitet wird er von seinem treuen französischen Diener Passepartout. Sie nutzen verschiedene Transportmittel wie Dampfschiffe, Züge, Schlitten und Elefanten, um von London aus über Suez, Indien, Hongkong, Japan und Amerika wieder zurück nach England zu gelangen. Ihre Reise ist voller unerwarteter Hindernisse und spannender Zwischenfälle, darunter die Rettung der indischen Prinzessin Aouda, die sich ihrer Gruppe anschließt.

Die Reise wird noch spannender durch die irrtümliche Verfolgung Foggs durch den hartnäckigen Detektiv Fix, der ihn fälschlicherweise für einen Bankräuber hält. Ob Fogg am Ende seine Wette gewinnt?

Premiere ist am Sonntag, 16. Juni, um 15.30 Uhr. Vorher, am 2. Juni, geht das Kinder- und Familienstück „Aladin und die Wunderlampe“ über die Bühne. Auch über die Proben werden wir noch berichten.

Karten für alle Spieltermine - auch für die Premieren - gibt es unter www.freilichtbuehne-hallenberg.de.

Die Weltreise ist bis zur Premiere noch eine anstrengende Tour mit wenig Komfort und Luxus. Was unterhaltsam wirkt, ist harte Arbeit nach Feierabend. „Ich habe nicht viel Möglichkeiten, um das Publikum zu verzaubern. Kein Licht, kein großes Bühnenbild, sondern nur die Akteure, dieses Theater in einem Steinbruch und ein Podest aus Holz“, sagt Bautz. Was er meint: Die Dialoge und das Interagieren müssen sitzen. Ganz bewusst wird der Bühnenbau auf ein Minimum zurückgefahren, weil es einfach zu viele Schauplätze gibt. Und schlussendlich muss die Fläche ja auch noch für das Familienstück „Aladin und die Wunderlampe“ passen. Einiges wird angedeutet – so zum Beispiel der Heißluftballon, der im Roman gar nicht vorkommt, aber seit der Filmfassung mit David Niven fest in den Köpfen vieler Zuschauer sitzt. Ein Original Ballon-Korb wird allerdings aufgefahren. Naja, und Elefanten sind im Sauerland auch eher selten. Da müssen es dann ein „Trörö!“ aus dem Off und ein geflochtenes Seil tun, an dem der Dumbo vermeintlich hinter der Bühne im „Dschungel“ angebunden ist. Illusion ist alles.

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Bevor es "In 80 Tagen um die Welt geht" hat das Ensemble der Freilichtbühne Hallenberg viele Probentage und -abende zu bewältigen. Für Regisseur Uwe Bautz ist es die dritte Inszenierung an der Bühne.  © WP | Thomas Winterberg

Die Westfalenpost Brilon auf Social Media

„Der Reiz an dem Stück sind die Figuren und deren Erweiterungen. Das Personal-Korsett im Original ist sehr eng geschnürt. Bei Jules Verne gibt es nur eine Frau, das ist mir zu wenig gewesen und war daher mein erster größerer Eingriff. Ich möchte die Story auch nicht einfach brav durch erzählen. Es wird eine moderne, mitunter schräge und sehr temporeiche Geschichte mit aktuellem Sprachbezug und einer anderen Art des Spielens, als man sie vor 150 Jahren auf der Bühne gezeigt hätte. Wir machen auch kein Musical. Es gibt einige neu komponierte Songs und einige bekannte Melodien neu arrangiert. Es geht um Geschwindigkeit, ums Weiter-Kommen-Müssen. Die Figuren und ihre Dialoge tragen die Handlung. Jules Verne hat nicht für den Nobelpreis geschrieben, sondern Abenteuergeschichten verfasst. Und die rücken wir zeitlich und atmosphärisch näher zu uns, sonst wäre das ja ein 60-er Jahre Theater“, erklärt Uwe Bautz.

Philipp Mause, der im vergangenen Jahr bei der Passion sehr eindrucksvoll den Jesus spielte, darf diesmal als Passepartout in die Rolle des stets gut gelaunten Dieners von Phileas Fogg schlüpfen. „Die Atmosphäre hinter den Kulissen ist letztlich nicht anders als bei der Passion auch.“ Natürlich wird die Grundstimmung vor einer Szene in Paris anders als vor der Kreuzigung sein. Aber ob heiter oder ernst - diesmal sind es rund 60 Männer und Frauen, die ab 16. Juni ihr Publikum 16 Mal aufs Beste unterhalten wollen. 14 Euro kostet die teuerste Eintrittskarte – für eine 80-tägige Weltreise ein echtes Schnäppchen!