Olsberg/Bigge. Bigger Josefsheim und Förderschule suchen Vereinsnachwuchs: Der Bedarf ist groß und die Mittel werden knapper. Doch es mangelt nicht nur an Geld.

Der Förderverein für das Josefsheim und der Förderverein der Schule an der Ruhraue suchen Verstärkung im Vorstand durch engagierte Menschen, die das Anliegen des Vereins unterstützen. Beide Fördervereine engagieren sich für die Bewohner im Josefsheim bzw. Schüler in der Schule für Körperbehinderte in Bigge. Dr. Andreas Perniok vom Förderverein für das Josefsheim und Klaus Rüther vom Förderverein der Schule an der Ruhraue berichten über die Vereinsarbeit für Menschen mit Behinderungen.

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Der Bedarf ist groß und die Mittel für diese Menschen werden knapper. So stehen einem jungen Menschen teilweise nur 150 Euro im Monat für die persönlichen Dinge wie Hygieneartikel, Handy, Fernseher, Kino, Pizza, Pommes oder wichtige Zuzahlungen für Medikamente zu, erklären Perniok und Rüther: „Ein Mensch mit Behinderung kann nicht mal eben verreisen, mal eben in die Stadt zum Einkaufen oder gar auf ein Konzert oder auf ein Schützenfest gehen. Er braucht stetig Unterstützung und die erforderlichen Mittel.“

Auch im Förderverein des Josefsheims fehlt Nachwuchs. Dr. Andreas Perniok setzt sich für Unterstützung ein.
Auch im Förderverein des Josefsheims fehlt Nachwuchs. Dr. Andreas Perniok setzt sich für Unterstützung ein. © WP | Joachim Aue

Finanzhilfen und Fachkräfte fehlen

Die Leistungsträger verweigerten aber oftmals dringend benötigte „Finanzhilfen“ aufgrund fehlender Budgets oder aber auch angeblicher Zuständigkeiten. Hinzu komme, dass gerade auch in sozialen Bereichen ein großer Fachkräftemangel bestehe. „Es fehlt nicht nur am Geld, sondern auch an Personal, um diese Zielgruppen zu unterstützen. Für viele Dinge, die hier fehlen, kommen unsere Fördervereine ins Spiel und helfen dort, wo Hilfe und Unterstützung gebraucht wird“, so Perniok und Rüther.

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Beide Fördervereine mit über 250 Mitgliedern und Spendern, vorwiegend aus Olsberg und Umgebung, unterstützen bereits die Einrichtungen. So konnten im letzten Jahr einige Tausend Euro für dringende Anschaffungen zur Verfügung gestellt werden. Die Unterstützung des Parcours beim Franziskushof, Fahrten zu Ferienfreizeiten, Spielzeuge, Material und Geräte für die Therapien, sowie der Tag der Herzen in Fort Fun waren und sind einige Aufgaben. Aktuell können jedoch Ältere und ausscheidende Mitglieder nicht mehr ausreichend durch neue Mitglieder ausgeglichen werden. Spendengelder werden ebenfalls weniger, da diese gerade überall auf der Welt benötigt werden. Perniok und Rüther appellieren: „Schon mit 12 bis 20 Euro im Jahr kann jeder Mitglied und Förderer unseres Vereins werden.“

Informationen zu den Vereinen

www.schule-an-der-ruhraue.de, IBAN DE 31 4666 0022 5206 6669 00 Förderverein Schule an der Ruhraue

www.josefsheim/foerderverein, iBAN: DE57 4726 1603 0419 4797 10 Förderverein Josefsheim

Bei Fragen: Klaus Rüther 0171 2919050 ruetherklaus@gmx.de, Rembert Busch 02962 1080 rembert.busch@web.de, Sonnhild Fischer, 02962 86481.

Die städtische Förderschule Ruhraue im Herzen von Bigge. Schon mit 12 bis 20 Euro im Jahr kann jeder Mitglied im Förderverein werden.
Die städtische Förderschule Ruhraue im Herzen von Bigge. Schon mit 12 bis 20 Euro im Jahr kann jeder Mitglied im Förderverein werden. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Nachwuchs in Vorständen gesucht

Doch es ist nicht immer nur eine Frage des Geldes. Es fehlt an engagierten Menschen, die die Vereine jetzt und in der Zukunft unterstützen. So ist das Durchschnittsalter beider Vereinsvorstände um die 60 Jahre. „Daher suchen wir unter anderem auch für sofort oder in den nächsten Jahren Nachwuchs – Vorstandsmitglieder in unseren Vereinen. Wir suchen aber auch engagierte Menschen, die mal ein Spielgerät streichen, kleinere Reparaturen oder Aufgaben übernehmen oder auch mal im Café Sonnenblick stundenweise Getränke verkaufen.“

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Es geht hier nicht um die Pflege. Diese wird vom Fachpersonal geleistet. Jeder der helfen möchte, entscheidet wann, wie oft und bei welcher Aufgabe er unsere Vereine unterstützen kann und möchte. „Aufgaben und Arbeiten besprechen wir telefonisch und Sie suchen aus, was ihnen liegt“, erläutern Perniok und Rüther.