Brilon. Corona: Die Besitzerin des beliebten Briloner Cafés zieht sich zurück. Doch es gibt schon einen Nachfolger

Eigentlich lief das Geschäft mit Kaffee und Kuchen direkt am Markt in Brilon ganz gut. Besonders bei Senioren ist das gemütliche Café in bester Lage immer noch sehr beliebt. Doch dann kam Corona und Inhaberin Vanessa Altstädt sieht sich gezwungen ihren Betrieb aufzugeben. Die Enttäuschung sitzt bei der 39-jährigen Brilonerin sehr tief.

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Zu Beginn sieben Tage geöffnet

Die gelernte Hotelfachfrau hatte genau am 1. Juli 2011 ihr Café eröffnet. Aller Anfang sei schwer gewesen, erinnert sie sich. Trotz vieler Rückschläge und einem enormen Arbeitsaufwand sei das Konzept aufgegangen. Frühstück am Morgen, Mittagessen und Kaffee und Kuchen am Nachmittag. Mit den Jahre wuchs die Zahl der Stammgäste. Zu Beginn sei der Betrieb sogar sieben Tagen die Woche geöffnet gewesen. In den Hochzeiten beschäftigten sie acht Mitarbeiter. Mittlerweile sind es nur noch fünf, die für Altstädt arbeiten. „Fachkräfte zu finden war immer schwierig. Seit der Coronapandemie ist es fast unmöglich geworden gute, neue Mitarbeiter zu finden“, sagt sie.

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Mit Beginn der Pandemie und den Lockdowns brachen, wie bei allen Gastronomiebetrieben plötzlich die Einnahmen weg - die Fixkosten blieben. Auch der Außer-Haus-Verkauf konnte die Verluste nicht ansatzweise ausgleichen. Besonders enttäuscht ist die Café-Betreiberin vom Krisenmanagement der Bundesregierung. Sie habe lediglich im November und Dezember vergangenen Jahres finanzielle Hilfen des Bundes erhalten. Ab Januar habe es nichts mehr gegeben. Immer mit der „Angst im Rücken“ diese Gelder irgendwann zurückzahlen zu müssen.

Stammkunden zeigen sich sehr traurig

„Corona hat mich mindestens um drei Jahre zurückgeworfen. Ich habe einfach nicht mehr die Kraft noch mal die gleiche Energie der vergangenen Jahren zu investieren “, sagt sie. Ihre ganzen Stammgäste, die sie ins Herz geschlossen habe, täten ihr aber leid. „Viele Stammkunden sind sehr traurig. Besonders ältere Leute haben hier immer ihren Anlaufpunktgehabt“, berichtet Altstädt.

So geht es mit dem Café weiter

Das so exponiert am Marktplatzliegende Cafe geht Brilon nicht verloren. Wie der Eigentümer des als „Haus Feldkamp“ unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes, Franz Becker, gegenüber der WP sagte, gehe der Betrieb „Mitte Oktober“ weiter - mit neuem Pächter und einem mehr in Richtung Bistro-Cafe zielenden Konzept. Die künftigen Betreiber, die Familie Wolf, seien vielen aus dem benachbarten „Inforo“-Team bekannt.