Brilon/Hochsauerlandkreis. Bald beginnt die „Einbruchs-Saison“. Die Einbruchs-Zahlen gingen in den letzten Jahren HSK-weit zwar zurück. Doch die Sicherheit ist trügerisch.

Die Tage werden in Richtung Herbst wieder kürzer, die Angst vor Wohnungseinbrüchen steigt. Das unerlaubte Eindringen in den eigenen Wohnraum verletzt die Privatsphäre und beeinträchtigt damit auch das Sicherheitsgefühl. Neben dem materiellen Schaden leiden die Opfer oft unter psychischen Folgen und befürchten einen erneuten Einbruch. Die Fälle sind im HSK jedoch weniger geworden: Laura Burmann, Pressesprecherin der Polizei, verrät wie die aktuellen Zahlen aussehen und mit welche Vorkehrungen man sich gegen Einbrüche schützen sollte.

WP-Newsletter per Mail: Was ist los in Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg, Medebach und Hallenberg? Holen Sie sich den Newsletter für Ihren täglichen Nachrichtenüberblick

In den letzten fünf Jahren haben die Wohnungseinbrüche im gesamten HSK abgenommen. Während die Polizei 2017 noch 249 Fälle verzeichnete, fielen sie in den Folgejahren immer weiter ab und lagen 2021 bei nur noch 138 Fällen. Im ersten Halbjahr 2022 gab es bisher 68 Wohnungseinbrüche. Die Zahlen sind im Altkreis Brilon zwar deutlich geringer, jedoch in ähnlichen Schritten gefallen. Vor fünf Jahren gab es im Kreis 24 Fälle; im vergangenen Jahr sogar nur noch 12 Einbrüche. Im ersten Halbjahr 2022 wurde bisher nur sieben Mal eingebrochen.

Durch Lockdown weniger Einbruch-Gelegenheiten

Im Vergleich zu den Vorjahren war 2021 das Jahr, in dem mit Abstand am wenigsten eingebrochen wurde. Das liegt unter anderem an der Corona-Pandemie: „Dadurch, dass durch den Lockdown viele Menschen zu Hause waren, ergaben sich auch weniger Tatgelegenheiten für Einbrecher“, so Laura Burmann. Auch die polizeilichen Maßnahmen setzen Einbrecher unter Druck. Mit den Initiativen „Keinbruch“ und „Zuhause sicher“ informiert der Freund und Helfer über Einbruchschutz und passende Vorkehrungen.

Lesen Sie auch:Zu freizügig? Marienschule führt strenge Kleiderordnung ein

„Ein Einbruch in Haus oder Wohnung passiert nicht einfach so - es gibt immer eine Ursache, also eine günstige Gelegenheit für potenzielle Einbrecher“, erklärt die Pressesprecherin der Polizei. Das können zum Beispiel ein gekipptes Fenster oder eine nicht eingeschaltete Wohnraumbeleuchtung im Winter bei Abwesenheit sein. Daher hängt der Schutz vor Einbrüchen davon ab, die Tatgelegenheiten zu reduzieren: Anwesenheitssimulation und angepasstes Verhalten sind laut der Polizei das A und O.

Einbrecher verschaffen sich oftmals über Fenster und Kellerlichtschächte Zugang zum Wohnraum. Mit den richtigen Mitteln kann dies verhindert werden.
Einbrecher verschaffen sich oftmals über Fenster und Kellerlichtschächte Zugang zum Wohnraum. Mit den richtigen Mitteln kann dies verhindert werden. © dpa-tmn | Silvia Marks

Bei Vorkehrungen gilt Mechatronik vor Elektronik

Mechanische Sicherungsvorkehrungen (Tür- und Fensterverriegelungen oder Sicherungen für Kellerlichtschächte) sowie elektronische Systeme (Smart-Home Anwendungen und Videoüberwachung) können ebenfalls zum Schutz hilfreich sein. Dabei gilt jedoch der Grundsatz Mechanik vor Elektronik: „Mechanische Einrichtungen schützen durch ihren geprüften Widerstandswert und bieten einen höheren physischen Schutz. Elektronische Systeme melden zwar schädigende Ereignisse, aber erzeugen eher zusätzliche abschreckende Wirkung“, verrät Laura Burmann.

Lesen Sie auch:Rat Brilon: So kam es zur Abstimmungsniederlage für Bartsch

„Es ist außerdem sinnvoll, regelmäßig seinen Versicherungsschutz zu überprüfen“, so die Pressesprecherin. Anschaffungen wie Schmuckstücke oder elektronische Geräte können in ihrem Wert stark variieren, daher sollten Hausrat- und Gebäudeversicherungen angepasst werden. Zu 100 Prozent auszuschließen sei es jedoch nie, Opfer eines Einbruchdiebstahls zu werden. Wenn alle Maßnahmen mit dem passenden Verhalten zusammenwirken, könne allerdings ein möglichst hoher Schutz generiert werden, um die Anzahl der Einbrüche im HSK auch weiterhin niedrig zu halten.