Brilon/Winterberg. Ab Oktober soll es neue Maßnahmen gegen Corona geben. Auch eine Maskenpflicht für die Gastronomie? Was Gastronomen aus der Region dazu sagen.

Energiekrise, Personalmangel und vielleicht auch wieder Maskenpflicht. Die Gastronomiebranche hat auch in diesen Tagen mit verschiedenen Dingen zu kämpfen. Könnten ausbleibende Gäste das nächste Problem werden? Denn ab Oktober gibt es ein neues Infektionsschutzgesetz. Gehen die Menschen womöglich bald wieder weniger ins Restaurant?

Der Vorschlag für das Gesetz sieht vor, dass die Länder bei hohen Coronazahlen wieder Maskenpflichten verhängen dürfen. In Restaurants und bei Kultur- und Sportveranstaltungen soll es aber Ausnahmen für getestete, frisch geimpfte oder frisch genese Menschen geben. Was sind die Befürchtungen der Restaurantbetreiber? Wie gehen sie mit den Aussichten auf den Herbst und Winter um? Die Gastronomen aus der Region haben gemischte Gefühle.

Lesen Sie auch: HSK: Einzelhändler über potenzielle Maskenpflicht im Herbst

„Wir wissen nicht was kommt. Wir sind schon positiv und negativ überrascht worden.“ Für Thomas Hillebrandt von Tommy’s Restaurant & Bierstube im Kolpinghaus in Brilon ist die Pandemie schon Teil der Normalität geworden. Er lässt die kühleren Jahreszeiten erst einmal auf sich zukommen. „Es kommt auch darauf an, wie der Gast reagiert. Wenn es nur die Masken sind, sehe ich da keine großartigen Probleme.“ Schwierig seien eher Beschränkungen der Personenzahl im Innenraum. Vor allem im Dezember würde das viele geschlossene Gesellschaften wie zum Beispiel Weihnachtsfeiern kosten.

Umsatzeinbußen werden befürchtet

Auch Gökhan Lichtenwald wartet zunächst noch ab, was auf ihn zu kommt. „Wir lassen uns überraschen. Ich höre jeden Tag etwas anderes.“ Lichtenwald ist Geschäftsführer vom Haus Starke in Brilon und befürchtet Umsatzeinbußen durch verschärfte Maßnahmen. „Wir machen uns Sorgen. Ich hoffe, dass die Stadt den Gastronomen helfen wird.“ Das Arbeiten mit Maske sei eine echte Belastung gewesen - könnte aber bald wieder Realität werden. „Das macht keinen Spaß. Es ist verständlich, wenn die Leute dann nicht mehr kommen,“ sagt Lichtenwald.

Lesen Sie auch: HSK: Deshalb fasziniert die Hochheide so viele Menschen

Optimistisch hingegen zeigt sich Dan Corcoran vom Blackwater Irish Pub in Winterberg. „Der Oktober interessiert mich jetzt noch nicht. Irgendwie kriegen wir das hin. Wir machen was wir können.“ Nach zwei Jahren mit Maske habe es alle gefreut frei davon zu sein - Gäste und Personal. Aber aufgepasst habe man trotzdem die ganze Zeit. Personalmangel sei bei ihm kein Problem und seit dem ersten Lockdown gebe es auch eine Security, die sein Personal bei der Test- und Ausweiskontrolle entlaste. Wenn dann die Maskenpflicht wiederkäme, ist Corcorans Plan klar: „Dann müssen wir halt wieder strenger werden.“

Weitere Maßnahmen möglich

Bei einer verschärften Infektionslage können die Länder aber noch weitere Maßnahmen erlassen. Das wären zum Beispiel verpflichtende Hygienekonzepte, Maskenpflicht ohne Ausnahmen und Obergrenzen für Veranstaltungsteilnehmer. Einen erneuten Lockdown solle es aber nicht geben. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) erklärte in der vergangenen Woche: „Freiheitseinschränkungen darf es nur geben, wenn sie erforderlich sind. Lockdowns und Ausgangssperren erteilt unser Konzept deshalb eine Absage.“ Für die Gastronomen ist das eine Gute Nachricht. Dan Corcoran findet: „Hauptsache geöffnet.“