Winterberg. Die Coworking Lounge in Winterberg soll Arbeitnehmern ohne Homeoffice einen Platz zum arbeiten geben. Jetzt nutzen es vermehrt Urlauber.

Wer wegen den Richtlinien in Verbindung mit Corona nicht im Büro arbeiten kann und auch in den eigenen vier Wänden nicht problemlos ein Homeoffice zur Verfügung hat, findet in Winterberg eine Alternative. Finn Luis Tielke hat 2019 mit gerade einmal 15 Jahren die Coworking Lounge gegründet und Arbeitnehmern Räume zur Verfügung gestellt, die sie sonst nicht haben. Während zunächst vor allem im Raum Winterberg Interessenten zu finden waren, sind es jetzt auch vermehrt Touristen.

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„Das wundert uns selbst und ich kann mir das auch gar nicht richtig erklären. Der Sommer war gut mit Blick auf die Buchungen, aber seit August und September gibt es noch mehr Buchungen“, sagt Tielke. Er glaubt, dass viele Arbeitnehmer stundenweise die Chance nutzen im Urlaub von den mietbaren Büros aus zu arbeiten, um so den Urlaub zu verlängern. Der positive Nebenaspekt, wenn es einen flexiblen Arbeitsplatz gibt. Der 17-jährige Gründer geht mittlerweile von einem Gleichgewicht aus, wenn es um Nutzer aus dem In-und Ausland von seinen Räumen geht.

Corona setzt Coworking Lounge zu

Nach einer so guten Buchungslage sah es im Winter zu Beginn des Jahres noch nicht aus. Die Situation war sogar noch schlimmer als zu Beginn der Pandemie. „Das war problematisch“, sagt Tielke. Vor allem die strengeren Restriktionen machten es schwieriger. Durch die Lockerungen und neuen Regelungen in Verbindung mit der Corona-Pandemie kann er mittlerweile entspannter sein. Die Herbstferien laufen gut und er glaubt, dass der Winter ebenfalls einige Touristen nach Winterberg bringen wird, die nebenbei arbeiten müssen.

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Ebenso wandelbar wie die Lounge selbst sind ihre Kunden. Anfangs seien eher dauerhafte Mieter aus Winterberg gekommen: ein Import-/Export-Unternehmen, eine Vermögensberatung und Firmen aus der IT- und Sicherheitsbranche. Im Spätsommer 2020 gab es viele Anfragen von Start-ups aus dem Bereich IT und Digitalisierung. Mittlerweile sind es kleine Unternehmen, die sich nicht mehr zum Großteil mit dem Thema IT beschäftigen.

3G-Regel in der Coworking Lounge

Acht Plätze hat er zur Verfügung. Genügend Abstand zu halten ist laut dem Jungunternehmer kein Problem. In keinem Büro sitzen mehr als drei Personen. Wichtig ist allerdings: Wer vorbeikommt, muss die 3G-Regeln einhalten. Eine reine Vorsichtsmaßnahme wie Tielke sagt.

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Für den anstehenden Winter sollen auch Veranstaltungen in der Coworking Lounge stattfinden. Schon seit der Gründung steht fest: Kooperationen mit Eventagenturen und der Fachhochschule Südwestfalen sollten mit Gründerevents und anderen Veranstaltungen die Räume zusätzlich beleben. Im Dezember könnte es erstmals soweit sein. „Es ist in Planung und ich hoffe, dass es klappt. Wir schauen zwei bis drei Wochen vorher mit Blick auf die Coronasituation. Bis dahin müssen wir vorsichtig sein.“

Büroplätze in Winterberg vergrößern

In der nahen Zukunft soll auch weiterhin der Plan realisiert werden das Angebot vor Ort zu vergrößern. 15 zusätzliche Räume könnten es werden. Derzeit schaut der 17-Jährige dafür auf den kommenden Sommer. „Die Nachfrage ist da und es ist weiter ein Thema der Zukunft.“

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Auch für Finn Tielke, der die Räume ebenfalls gelegentlich selbst nutzt. Dass nach der Coronapandemie die Notwendigkeit für sein Angebot sinken wird, glaubt er nicht. Stattdessen ist er der Meinung, dass Arbeitgeber nun das mobile Arbeiten erkannt haben und vielleicht zumindest zu einem Kompromiss bereit sind, wenn Arbeitnehmer nicht von zuhause arbeiten dürfen und dann ein Angebot wie die Coworking Lounge nutzen können.