Brilon. Gleich mehrere Hotel- und Ferienanlagen geht alsbald in Brilon an den Start. Investitionen rechnen sich. Der August brachte einen neuen Rekord.
Der August hat der Stadt Brilon einen erneuten Tourismus-Rekord beschert: 24.029 Übernachtungen - das hat es in einem Monat bisher noch nicht gegeben. „Das ist riesig“, freut sich natürlich Rüdiger Strenger, Chef der Brilon Wirtschaft und Tourismus (BWT) über die am Montag von IT NRW vorgelegten Zahlen. Die Stadt des Waldes ist auf dem besten Weg, sich aus dem Corona-Loch zu befreien.
Dazu beitragen werden auch mehrere neue Projekt: das Schlosshotel in Brilon-Wald, der Q-Stall am Skilift, der Hanses Hof in Nehden mit seiner Spielscheune und das erst im September eröffnete Waldbahnhofhotel in Brilon-Wald. Unter neuer Regie und neuem Namen zudem auf dem Reisemarkt: „Das „Loft-Hotel Hölsterloh“, ehemals als Waldhotel Klaholz eine renommierte Adresse der Stadt Brilon.
Rund 1000 Betten nicht erfasst
In die Statistik fließen bekanntlich nur Betriebe mit mehr als 10 Betten ein. Deshalb sind die rund 1000 in etwa 200 Apartments über das ganze Stadtgebiet verteilte Betten in den offiziellen Zahlen gar nicht berücksichtigt. Rüdiger Strenger zur Tourismus-Entwicklung in Brilon: „Da ist richtig Dampf drauf.“
Übernachtungen legen zweistellig zu
Ein Blick auf die Tourismus-Statistik August für den (in Klammern Veränderung gegenüber August 2020)Brilon: 8044 Gäste (+66,5 Prozent)/24.029 Übernachtungen (+22,9 Prozent)Hallenberg: 2654 (+6,8 Prozent)/7338 (+17,5 Prozent)Marsberg: 1070 (-3,7 Prozent)/3282 (+40,2 Prozent)Medebach: 21.273 (+15,8 Prozent)/98.921 (+11,9 Prozent)Olsberg: 5353 (+9,3 Prozent)/15.055 (+12,7 Prozent)Winterberg: 35.223 (+7,5 Prozent)/132.850 (+10,5 Prozent)
Nach acht Monaten liegt Brilon bei den Übernachtungen nur noch um 11,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Zum Vergleich: In Winterberg sind es 49,7 Prozent, in Medebach 30,8 Prozent und in Schmallenberg, der vierten Top-Destination des Hochsauerlandes, immerhin noch 27,2 Prozent.
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Und nicht zu vergessen: Im vergangenen Jahr begann am 2. November der sich bis Mitte Mai hinziehende harte Corona-Lock Down. Erst dann waren wieder private Übernachtungen in Hotels und Pensionen erlaubt.
Warten auf die Urlauber aus dem Ausland
8044 Gäste steuerten im August die Briloner Beherbergungsbetriebe an, das waren 66,5 Prozent mehr als im August des Vorjahres, als das Urlauben mit Einschränkungen ebenfalls eine Zeitlang möglich war.
Nach wie vor gibt es bei den ausländischen Gästen ein gewaltiges Loch. So waren unter den 79.368 Gästen aus dem Ausland, die in den ersten acht Monaten nach Winterberg kamen, nur 15.322 aus dem Ausland - rund 81 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Und von denen wiederum steuerten 7813 allein im August Winterberg an.
In Brilon stieg im August zwar die Zahl der Gäste aus dem Ausland auf 1251 (+25 Prozent) an, allerdings ging die Verweildauer um 48,9 Prozent auf 2306 Übernachtungen zurück.
Vermisst, so Tourismus-Chef Rüdiger Strenger, werden vor allem die Urlauber aus den lange Zeit als Risikogebiet eingestuften Niederlanden. Angetan ist der Touristik-Chef von den privaten Initiativen und Investitionen. Wie etwa die Familie Lienenbecker, die das verwaiste Schlosshotel von Grund auf saniert und dort 18 Doppelzimmer und drei Suiten einrichtet.
Vom Naturboom partizipieren
Oder Hanses Hof in Nehden mit seinen demnächst rund 50 Betten und einer großen Spielscheune.
Oder das Waldhotel Klaholz am Golfplatz, das der Briloner Unternehmer Bernhard Penno erworben hat und es - wie sein Hotel in Willingen - als „Loft-Hotel“ führen lassen wird - wobei bekanntlich eine Erweiterung auf 150 Betten geplant ist.
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Oder der „Q-Stall“ am Skilift am Poppenberg, wo sich Briloner Unternehmer zusammengetan haben und alsbald Ferienwohnungen mit rund 30 Betten anbieten. Einer von ihnen ist Christian Hülsbusch. Und der meint, dass seine Heimatstadt mit entsprechender privater Initiative aus dem Natur- und Sauerland--Boom „viel mehr herausholen“ könne: „Wir verkaufen uns unter Wert.“