Winterberg. Im Mai endeten die Übernachtungsverbote. Viele Menschen zog es seitdem nach Winterberg – auch erstaunlich viele Party-Touristen. Das hatte Gründe
Im August beherbergte Winterberg mit 35.223 Gästen fast die Hälfte aller Urlauber diesen Jahres und die 132.850 Übernachtungen lagen mehr als ein Drittel darüber. Die WP sprach darüber mit Tourismus-Förderer Christian Klose.
Nach den jüngsten Zahlen von IT NRW ist Winterberg auf dem besten Weg zu alter Stärke, oder?
Christian Klose Seit dem Ende der Übernachtungsverbote im Mai diesen Jahres verzeichnet Winterberg einen stetigen Anstieg der Übernachtungen von Monat zu Monat. War der Sommer noch etwas hinter dem Vorjahr liegend, sehen wir im August und September ein leichtes Plus zum Vorjahr im Bereich der Übernachtungen. Dies liegt auch an der Zunahme der durchschnittlichen Übernachtungsdauer von 3,34 Tagen im August vergangenen zu 3,61 im August diesen Jahres. Dieser Trend ist in allen Monaten ersichtlich.
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Gibt es dafür spezielle Gründe?
Wir sind insgesamt froh über die aktuellen Entwicklungen und dankbar, dass der Tourismus wieder Fahrt aufnimmt. Wir freuen uns über jeden Gast, der zu uns kommt. Wir sehen aber auch, dass es teilweise in diesem Sommer noch schwierig war, an die bekannten Party-Destinationen Europas zu fahren. So sind mehr Party-Touristen in Winterberg angekommen als in den Vorjahren.
Das Wort ist - wie die aktuelle Diskussion in der Nachbarschaft zeigt - nicht unbedingt positiv besetzt.
Uns ist es wichtig, dass sich Gäste und Einheimische gleichermaßen wohl fühlen. Wir werden alles dafür tun, dass man auch weiterhin einen erholsamen, ruhigen und entspannten Urlaub in unseren Unterkünften und unserer Natur verbringen kann. Wir legen sehr viel Wert auf Qualitätstourismus. Zu Gast sein, heißt für uns ein faires Miteinander.
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Was gehört für Sie dazu?
In den aktuell laufenden Herbstferien setzen wir vermehrt auf das Thema Wandern. Gepaart mit unserer Winterberger Baumpatenaktion können Gäste und Einheimische einen eigenen Baum spenden, selber pflanzen und auch an einer Erlebniswanderung teilnehmen. Alle Teilnehmenden tragen somit einen wertvollen Teil für die Nachhaltigkeit unseres Waldes bei. Diese Aktion kommt sehr gut an, auf www.winterberg-baumpate.de gibt es dazu Näheres
Wie ist Ihr Ausblick auf Weihnachten, den Jahreswechsel und den Winter schlechthin?
Wir schauen optimistisch auf den Winter. Ich kann noch keine Aussagen zur Buchungslage für Weihnachten und Silvester treffen. Wenn es die pandemischen Entwicklungen zulassen, stehen alle unsere Betriebe bereit für eine gute Wintersaison, die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren.
Was erwarten oder wünschen Sie in Sachen Corona-Politik der Regierung?
Wir erwarten von Seiten der Politik aus Berlin und Düsseldorf, dass der Wintertourismus ermöglicht wird. Es ist immens wichtig und entscheidend für die Wirtschaft unserer Betriebe. Und vor allem wollen die Menschen wieder in den Schnee und sich sportlich bewegen.
Lässt sich das alles angesichts des Fachkräftemangels überhaupt von den Betrieben stemmen?
Die Anzahl der Mitarbeitenden hat sich leider nicht parallel zu den Besucherzahlen entwickelt. Die hohe Fluktuation während der Corona-Krise lässt sich aktuell nicht wieder ausgleichen. Das ist schade, denn arbeiten im Tourismus bedeutet dort arbeiten, wo andere Urlaub machen. Arbeiten im Tourismus heißt arbeiten mit Menschen, heißt sich weiterentwickeln und heißt eine schöne Zeit haben. Leider reden viele immer nur von den negativen Dingen in der Gastronomie, aber es kann auch schön sein nach einen langen Arbeitswochenende auch mal unter der Woche frei zu haben. Auch hier ist die Politik gefordert, Abhilfe zu schaffen. Wir suchen also aktuell in vielen Betrieben noch Mitarbeitende in vielen Bereichen. Wir heißen jeden herzlich willkommen und finden auch die passende Unterkunft, Verpflegung und das richtige Wohlfühlambiente in Winterberg.