Hochsauerlandkreis. Die Corona-Fallzahlen bewegen sich im HSK auf niedrigem Niveau. Wann Fallen Corona-Beschränkungen? HSK-Landrat Dr. Schneider gibt einen Ausblick.
Die 7-Tage Inzidenz im HSK bewegt sich aktuell zwischen 35 und 45. Seit Wochen bleiben die Infektionszahlen im HSK auf niedrigem Niveau. Der Präsident des Landkreistages, Reinhard Sager (CDU), hat in einem Gespräch mit der Funke Mediengruppe, zu der auch die Westfalenpost gehört, eine schrittweise Lockerung der Coronamaßnahmen gefordert. Bund und Länder sollten einen Ausstiegspfad verabreden, der Deutschland aus den pandemiebedingten Einschränkungen herausführt. Wie positioniert Landrat Dr. Karl Schneider in der Diskussion für den Hochsauerlandkreis?
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Landkreistagspräsident Reinhard Sager betont, es müsse einen Ausstiegspfad verabredet werden, der die Menschen aus den pandemiebedingten Einschränkungen herausführt. Sehen Sie das ähnlich und wie könnte, Ihrer Meinung nach, so ein Ausstiegspfad aussehen und welche zeitlichen Rahmenbedingungen würden Sie sich vorstellen?
Momentan ist der Corona-„Freedom Day“ in aller Munde. Ich glaube, dass wir in Deutschland auf einem guten Weg sind, spätestens nach dem Winter fast alle Maßnahmen aufheben zu können. Bis dahin sollten wir meiner Meinung nach lieber noch etwas vorsichtig bleiben und die Bevölkerung weiter durchimpfen. Mit den Daten die wir beispielsweise aus Großbritannien, den Niederlanden oder aus Dänemark in den nächsten Wochen erhalten, lassen sich auch bei uns weitere Handlungen ableiten.
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Der Landrat des Landkreises Ostholstein sagt, dass die Gesundheitsämter nicht mehr jeder Neuinfektion hinterherlaufen sollen. Wie belastet ist das Gesundheitsamt im HSK und würden Sie sich ebenfalls wünschen, dass eine Verfolgung der Infektionskette nicht mehr Sache der Kreisgesundheitsämter wäre? Wie gefährlich wäre es aber, die Infektionsketten nicht mehr nachzuverfolgen?
Der Zeitpunkt, Neuinfektionen nicht mehr zu verfolgen, ist meiner Ansicht nach noch nicht gekommen. Ziel muss es über den Winter bleiben, ein Ausbruchsgeschehen zu verhindern. Wenn ich die aktuellen Zahlen mit denen des Vorjahres vergleiche, ist das Gesundheitsamt heute deutlich weniger belastet. Die Nachverfolgung liegt in der Verantwortung der Gesundheitsämter wie beispielsweise auch beim Noro-Virus. Das ist gesetzlich so geregelt. Wir dürfen dabei aber nicht vergessen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mittlerweile 20 Monate am Limit oder sogar weit darüber hinaus gearbeitet haben. Ein Dauerzustand kann das definitiv nicht werden.
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Landkreistagspräsident Sager fordert zudem eine Impfpflicht für Berufsgruppen wie Pflegekräfte, aber auch Erzieher und Lehrer – wie positionieren Sie sich in dieser Diskussion?
Ich könnte mich mit einer solchen Impfpflicht durchaus anfreunden, würde es aber begrüßen, wenn sich diese Berufsgruppen aus Eigeninitiative impfen lassen würden. Ältere Menschen und Kinder bedürfen unserer besonderen Vorsorge und müssen entsprechend geschützt sein.