Gevelsberg. Fußball-Stars versteigern ihre Trikots: So hilft das Bundesliga-Quartett aus Gevelsberg den Hochwasser-Opfern in Gevelsberg.
Bieten, was das Zeug hält – und dabei Gutes tun. Auf die Idee sind die vier Bundesliga-Fußballer und Fußballerinnen aus Gevelsberg gekommen. Lukas Klostermann von RB Leipzig, seine Schwester Lisa von der SGS Essen sowie vom VfL Wolfsburg Lena Oberdorf und Alexandra Popp haben gemeinsam eine Aktion gestartet, um Hochwasser-Opfern in Gevelsberg zu helfen. Auf „unitedcharity.de“ werden nach und nach die Trikots angeboten und zur Versteigerung frei geschaltet.
Trainingslager in Saalfelden
„Man kann nicht genug helfen. Es gibt so viele Menschen in Gevelsberg, dei den wirtschaftlichen Ruin erlebt haben“, sagt Lukas Klostermann, der gerade im Saalfelden (Österreich) mit RB Leipzig im Trainingslager weilt, am Telefon. Für den 25-Jährigen war es keine Frage, so schnell wie möglich zu helfen. Über Freunde, Familie und Bekannt sowie über die Sozialen Medien und den Nachrichten hatte er erfahren, wie schlimm der Starkregen auch in Gevelsberg und in Hagen – sowohl beim FSV Gevelsberg als auch beim SSV Hagen hatte Klostermann in der Jugend gespielt – Spuren hinterlassen hat.
Für Lukas Klostermann war schnell klar: Hier muss geholfen werden. Da er mit den weiteren Fußballerinnen aus Gevelsberg im stetigen Kontakt steht, war auch schnell die logische Konsequenz, dass Alexandra Popp, Lena Oberdorf und seine Schwester Lisa – alle sind in der Frauen-Bundesliga zu Hause – mit ins Spenden- beziehungsweise Versteigerungsboot genommen werden. „Wir freuen uns über jeden Euro“, sagt Lukas Klostermann, der während Urlaub und Trainingslager die Versteigerungsaktion organisiert hat.
Gevelsberg unter Wasser
Allein im Stefansbachtal mit der Minigolfanlage und dem Stadion sowie hinter dem Stadion die Privat- und Büro-Häuser rund um den Kreisverkehr von Fever- und Teichstraße hatte es ordentlich in Gevelsberg erwischt. Dazu Nirgena, Seufzerallee, Mühlenstraße, Rochholz und Vogelsang. Viele Menschen sind in Not geraten, viele brauchen Hilfe jeder Art. Für Lukas Klostermann war es keine Frage, irgendwie zu helfen und so stieß er die Aktion an. Den Erlös der Auktion „Hilfe für die Hochwasseropfer“ bekommen direkt und ohne Abzug von Kosten die Gevelsberger „Taubenväter – Menschen helfen Menschen“, die damit die Betroffenen des Hochwassers unterstützen.
Startgebot von 175 Euro
Den Anfang der Versteigerung hat das Ehrenmitglied des FSV Gevelsberg gemacht, der sein persönliche DFB-Trikot mit der Nummer 16 feil bietet – natürlich mit persönlicher Widmung. Der Kicker, er noch bis Juni 2024 einen Vertrag mit dem Bundesligisten RB Leipzig hat, hat das erste Angebot ins Netz gestellt. Klostermann zählte zum DFB-Kader während der jüngsten Europameisterschaft, kam wegen einer muskulären Verletzung, die inzwischen verheilt ist, nicht zum Einsatz. Der 25-jährige Defensiv-Spezialist hat im DFB-Trikot bisher 58 Einsätze – davon 13 in der A-Nationalmannschaft. Noch bis zum kommenden Sonntag kann sein persönliches DFB-Trikot der EM-Variante 2021 ersteigert werden. Der Mindestpreis lag bei 175 Euro, der längst überschritten ist.
Erfolgreiches Wolfsburg-Trikot
Neben Lukas Klostermann hat Lisa Klostermann ihr Torwarttrikot der SGS Essen zur Verfügung gestellt, Lena Oberdorf hat sich wie Lukas Klostermann für ihr DFB-Trikot entschieden und Alexandra Popp hat zunächst einen Dress des VfL Wolfsburg (alle mit Autogramm ersehen) genommen. Von dem Verein, mit dem die routinierte, wie auch torgefährliche Stürmerin die größten Erfolge feierte. Denn die Kapitänin – sowohl von der DFB-Auswahl als auch mit den „Wölfinnen“ – ist (bisher) zweifache Siegerin in der Champions League (2013, 2014), holte sechsmal den deutschen Titel (2013, 2014, 2017, 2018, 2019, 2020) sowie achtmal den DFB-Pokal (2013, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021). Den Triple-Gewinn in 2013 inbegriffen.
Popp-Comeback nicht mehr in 2021
Übrigens scheint es so, dass Alexandra Popp ihr Comeback nach der schweren Knie-Verletzung aufs kommende Kalenderjahr verschieben muss. Denn in der ARD-Sendung „Sportschau Club“ sagte die 30-Jährige unlängst, dass es grundsätzlich gerade besser ausschaue als es eigentlich ist. „Aber ich gehe davon aus, dass ich dieses Jahr nicht mehr auf dem Platz stehen werde, da ich mir ein Stück Knorpel rausgerissen habe und das eben sehr lange dauert“, so die Spielerin, die beim FC Silschede das Fußball spielen erlernte. Popp zeigte sich „positiv gestimmt“, was ihre Teilnahme an der Europameisterschaft der Frauen in England (6. Juli bis 31. Juli 2022) angehe.
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