Halver. Von einem Hof in Halver soll erneut Gülle in die Gewässer gelangt sein. „Diese Umweltschäden müssen Konsequenzen nach sich ziehen.“
Nach dem neuerlichen Umweltskandal im sauerländischen Halver (Märkischer Kreis) haben die ersten Beseitigungsmaßnahmen begonnen – sie gestalten sich allerdings problematisch. Die Säuberung des Nebenarms des Baches Neye sei „äußerst aufwendig und schwierig“, wie der Märkische Kreis am Mittwoch auf Nachfrage mitteilt.
Ein Spezialfahrzeug, das üblicherweise zum Einsatz kommen würde, könne in das unwegsame Gelände nicht vordringen: Das liege zum einen daran, dass der Bereich dicht bewachsen sei, aber auch an der Steilhanglage und dem vom Regen aufgeweichten Boden. Es müssten daher zunächst Schneisen geschlagen und anschließend lange Schlauchleitungen verlegt werden, damit der Gülleschlamm hochgepumpt werden könne. Es sei davon auszugehen, dass die Reinigungsarbeiten einige Tage in Anspruch nehmen würden.
Fall von 2015: 1,7 Millionen Liter Gülle in der Neye
Hunderttausende Liter Gülle waren offenbar vom Gelände eines landwirtschaftlichen Betriebs in Halver-Kotten in den Nebenarm der Neye und so auch in die Neyetalsperre im Oberbergischen Kreis gelangt. Schon 2015 waren offenbar vom selben Hof 1,7 Millionen Liter Gülle in die Neye geflossen.
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„Es erschüttert uns zutiefst, dass erneut Gülle von diesem Hof in die Neye gelangt ist. Über hundert tote Fische wurden gefunden, und der Bach ist von der Gülle überströmt worden. Wir haben kein Verständnis dafür, dass so ein Vorfall erneut passieren konnte. Wir prüfen nun weitere rechtliche Schritte“, wird Thomas Hoffmann, Geschäftsführer der Energie und Wasser für Remscheid (EWR) GmbH, in einer Mitteilung zitiert. Der Vorfall stelle „eine erhebliche Umweltkatastrophe“ für die Region dar: „Diese Umweltschäden müssen Konsequenzen nach sich ziehen.“
Boden- und Wasserproben sind am Wochenende entnommen und an ein spezialisiertes Labor geschickt worden, um Klarheit über das Ausmaß der Verschmutzung zu erhalten. Innerhalb der kommenden zwei Wochen sei mit Ergebnissen zu rechnen, schätzt Hoffmann.