Lüdenscheid/Hagen. 28 bestätigte Masern-Fälle und steigende Zahlen: Was zum Infektionsherd bekannt ist und welche Maßnahmen ergriffen werden.
Der Märkische Kreis hat den größten Masernausbruch seit fünf Jahren in seinem Zuständigkeitsbereich bestätigt. Wie Pressesprecher Alexander Bange erklärte, seien dem Kreisgesundheitsamt bisher 28 klinisch bestätigte Infektionen gemeldet worden. Alle Erkrankten hätten keinen wirksamen Impfschutz gehabt. „Wir rechnen damit, dass die Fallzahlen weiter steigen werden“, sagte Bange. Trotzdem betonte der Pressesprecher: „Ein Grund zur Besorgnis besteht nicht.“
Erkrankt sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den Städten Hemer (19), Meinerzhagen (4) und Kierspe (5), wie die Pressestelle des Märkischen Kreises bekannt gibt. Die Betroffenen hätten teilweise deutliche Symptome. Ein Kind sei in einer Kinderklinik stationär aufgenommen worden.
Masern im Märkischen Kreis: Ermittlung des Ansteckungsverlaufs
Während Anfang des Jahres im Hochsauerlandkreis Masern in einem Familienverbund aufgetreten waren, berichtet Alexander Bange nun von Fällen in mehreren Familien im Märkischen Kreis. Ob diese miteinander zusammenhingen, sei aktuell Gegenstand der Recherchen des Kreisgesundheitsamtes. Eine Ansteckung in Schule oder Kindergarten könne allerdings bereits ausgeschlossen werden.
Der Verbreitungsort werde in solchen Fällen mithilfe von Mustern ermittelt, die aus Gesprächen zur Kontaktnachverfolgung der Erkrankten hergestellt würden. Ein ähnliches Verfahren sei bereits während der Corona-Pandemie praktiziert worden, um die Verbreitung der Krankheit nachvollziehen zu können, sagte der Pressesprecher. So könne man später sagen: „Das war vermutlich der Infektionsherd.“
175 laufende Vorgänge im Zusammenhang mit der Masern-Impfpflicht
Da die Schulpflicht über dem Masernschutzgesetz stehe, könnten prinzipiell auch ungeimpfte Kinder und Jugendliche die Schule besuchen, so Bange. Aktuell gebe es im Märkischen Kreis 175 laufende Vorgänge im Zusammenhang mit der Masern-Impfpflicht, 131 Bußgeldbescheide seien in diesem Jahr bereits erstellt worden.
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Nun seien 28 Schüler und Schülerinnen als nicht ausreichend immunisierte Kontaktpersonen vorsorglich für 21 Tage vom Gesundheitsamt mit einem Betretungsverbot belegt worden, bestätigte Bange. Die Betroffenen besuchen zwei Schulen in Hemer (Europaschule und Freiherr-vom-Stein Schule) sowie die Gesamtschule Kierspe.