Münster. Der Ostwestfale Hubertus Beringmeier bleibt weitere drei Jahre an der Spitze des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands.

Henner Braach, Hubertus Beringmeier und Michael Uckelmann (von links) nach der Bestätigung als Präsidium des WLV bis 2027. Die Wahl fand am 2. Mai 2024 auf Gut Havichhorst statt.
Henner Braach, Hubertus Beringmeier und Michael Uckelmann (von links) nach der Bestätigung als Präsidium des WLV bis 2027. Die Wahl fand am 2. Mai 2024 auf Gut Havichhorst statt. © WLV | WLV

An der Spitze des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes herrscht Kontinuität. Der seit 2020 amtierende Präsident Hubertus Beringmeier wurde am Donnerstag auf Gut Havichhorst bei Münster im Amt für weitere drei Jahre bestätigt. Auch seine Stellvertreter, der 61-jährige Siegerländer Henner Braach und Michael Uckelmann (42 Jahre, Schweinehalter aus dem Kreis Coesfeld), wurden wiedergewählt.

Mit unseren Protestbewegungen haben wir die Landwirtschaft wieder auf die politische Agenda gebracht.
Hubertus Beringmeier - WLV-Präsident

Für den Ostwestfalen Beringmeier gab es an sozialistische Verhältnisse erinnernde 97 Prozent Zustimmung der 70 Delegierten. Der 62-Jährige Schweinemäster und Ackerbauer ist beliebt, nicht nur in den eigenen Reihen. „Mit unseren Protestbewegungen haben wir Landwirtschaft wieder auf die politische Agenda gebracht. Hier gilt es nun anzuknüpfen und mit tragfähigen Konzepten verlässliche Rahmenbedingungen und eine langfristige Finanzierung für den Umbau der Tierhaltung sicherzustellen. Im Bereich der Umweltpolitik trete ich für kooperative Konzepte und Lösungen ein, um die Ziele des Umweltschutzes mit der heimischen Lebensmittelproduktion in Einklang zu bringen“, machte Beringmeier seine Zielsetzung für die neue Amtszeit deutlich.

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Der Nachwuchs war ihm bereits in der jüngeren Vergangenheit besonders wichtig. Junge Menschen für die Landwirtschaft zu begeistern geht allerdings nur, wenn die Rahmenbedingungen auch stimmen. Dazu gehört eine andere Wertschätzung und Akzeptanz der Konsumenten, um artgerechtere Tierhaltung nicht nur durchzuführen, sondern die Produkte auch absetzen zu können.

Projekt Zukunftsbauer

Beringmeier ist einer der Treiber beim Projekt „Zukunftsbauer“ gewesen, das ein modernes Bild von der Landwirtschaft ohne erhobenen Zeigefinger vermitteln will. „Unserem Nachwuchs sowie der Rolle der Frauen in unserem Verband möchte ich in der neuen Amtszeit besondere Aufmerksamkeit schenken und sie eng in unsere Gremien einbinden. Insgesamt liegt für mich der Fokus darauf, die Landwirtschaft am Standort Westfalen-Lippe zu sichern“, erklärte Beringmeier am Donnerstag auf Gut Havichhorst.

Verband vertritt 38.000 Mitglieder

Der Westfälische-Lippische Landwirtschaftsverband vertritt mit 38.000 Mitgliedern die Interessen der Bauernfamilien in Westfalen-Lippe. Nachdem die erste Amtszeit des Präsidenten aufgrund der Corona-Pandemie ganz im Zeichen des Krisenmanagements gestanden hatte, war seine zweite Amtszeit insbesondere in den vergangenen Monaten geprägt durch Protestbewegungen innerhalb des Berufsstandes gegen die Landwirtschaftspolitik der Bundesregierung.

Schorlemer-Plakette für Regina Selhorst

WLV-Präsident Hubertus Beringmeier würdigte im Rahmen des Landesverbandsausschusses auf Gut Havichhorst das große Engagement von Regina Selhorst im Landfrauenverband (WLLV) und übergab ihr im feierlichen Rahmen die Schorlemer-Plakette in Silber. Seit 2014 war Regina Selhorst neun Jahre im Amt der WLLV-Präsidentin und leitete die Geschicke der Landfrauen auf Landesebene. Beringmeier lobte den unermüdlichen Einsatz von Regina Selhorst für den ländlichen Raum.