Nachrodt-Wiblingwerde. Wegen Einsturzgefahr war das Bauwerk in Nachrodt-Wiblingwerde zuletzt gesperrt. Taucher begeben sich erneut auf die Suche nach Schäden.
Die Lennebrücke in Nachrodt-Wiblingwerde ist zwar wieder für den Verkehr freigegeben, aber noch ist eine erneute Sperrung nicht ausgeschlossen. Für Gewissheit in dieser Frage sollen Taucher sorgen, die am kommenden Mittwoch in die Lenne steigen und mit der Kamera Bilder vom Fundament des zweiten in der Strömung befindlichen Pfeilers anfertigen. Die Auswertung der Bilder soll noch am selben Tag erfolgen.
Erneute Sperrung wäre das „Worst-Case-Szenario“
„Der Zustand dieses Pfeilers ist noch völlig unklar“, sagt Andreas Berg, Sprecher von Straßen-NRW. Das Bauwerk entlang der Bundesstraße 234, einer wichtigen Alternativroute zur ebenfalls gesperrten Autobahn 45, war Ende Januar wegen Einsturzgefahr komplett gesperrt worden - sogar für Fußgänger. Vor zehn Tagen konnte die Brücke zumindest für Fahrzeuge mit bis zu 3,5 Tonnen wieder geöffnet werden, da die Sanierungsarbeiten an einem ersten Pfeiler erfolgreich verlaufen waren.
„Weil die Brücke die Last gut verteilt, weil der erste der beiden Pfeiler richtig gut wiederhergestellt ist und weil wir die schweren Fahrzeuge nicht mehr auf der Brücke haben, konnte sie zuletzt freigegeben werden“, erklärt Berg. Besteht die Gefahr, dass die Brücke erneut gesperrt werden muss? „Das wäre das Worst-Case-Szenario. Aber dann müssten die Schäden schon immens sein.“ Das gilt als nicht sonderlich wahrscheinlich.
Erst Klarheit übers Schadensbild, dann weitere Maßnahmen
In den vergangenen Tagen ist eine Baustraße durch die Lenne zum Pfeiler gebaut worden, der überprüft werden muss. Zudem sollen dicke Steine, die ein Bagger im Fluss verteilt, die Strömung am Pfeiler verringern, damit die Taucher dort sicher arbeiten können. Wenn Klarheit über das Schadensbild herrscht, können die weiteren Maßnahmen eingeleitet werden: Ist der Pfeiler intakt, kann der Verkehr für den gesamten Verkehr wieder freigegeben werden. Sind die Schäden vergleichbar mit denen am anderen Pfeiler, müssen die Taucher erneut anrücken, um das Fundament zu verstärken. Diese Arbeiten könnten in der kommenden Woche stattfinden, dazu müsste die Brücke auch nicht mehr gesperrt werden.
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Massive Betonklötze verengen die Zufahrt zur Brücke, damit Fahrer von Lkw gar nicht erst in Versuchung geraten. Vor Ort werden aber immer wieder Lkw gesichtet, die bis zur Brücke fahren und dann wenden müssen. Möglicher Grund: Spezielle Lkw-Navigationssysteme weisen die Einschränkung, dass die Brücke nur für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen befahren werden kann, aus - die ebenfalls beliebte Navigation von Google aber zum Beispiel nicht. Unzählige Schilder weisen jedoch laut Straßen-NRW rechtzeitig auf die Reglementierung hin.