NRW. In NRW haben Bauern mit ihren Protest-Aktionen begonnen. Ministerpräsident Wüst zeigt Verständnis. In vielen Städten waren Trecker unterwegs.
- Bauernproteste in NRW: Am Montag sind in diversen Städten Landwirte auf Treckern unterwegs gewesen.
- An vielen Orten kam es - zumindest am Morgen und am Vormittag - zu Verkehrsbehinderungen.
- Bauernproteste in NRW: Wir halten Sie in unserem Newsblog auf dem Laufenden.
Bauern-Proteste in NRW: Die wichtigsten Nachrichten im Überblick:
17.57 Uhr: Rund 1700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zu einer Protestaktion in Meschede zusammen. Viele von ihnen waren bereits seit den frühen Morgenstunden wach. Allerdings startete die Kundgebung auf dem Flugplatz dann erst mit einer Verspätung von zwei Stunden. Lesen Sie hier: Bauern-Demo im HSK: Friedlich, demokratisch, angespannt
17.51 Uhr: Viel Aufmerksamkeit lag heute auf den Bauern-Protesten in NRW. Und auch wenn es an vielen Orten Unterstützung für die Aktionen gab, gibt es auch Kritik. Warum sie wegen eines Einschnitts von wenigen tausend Euro Straßen blockieren, obwohl sie jährlich ein Vielfaches durch EU-Subventionen einnehmen, fragen manche Diskutanten in den sozialen Netzwerken. Wir haben recherchiert: So viele EU-Subventionen fließen zu den Bauern nach Duisburg
17.03 Uhr: „Speditionen, Trecker: Alles, was fahren kann, ist gekommen“, sagt Thorsten Westermann, Landwirt aus Dortmund. Er nahm zusammen mit rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an dem Protest heute Morgen zwischen Unna und Geseke teil. Lesen Sie hier: Bauernproteste bei Dortmund: Weitere Aktionen geplant
Bauernproteste in NRW: Viel Unterstützung in Hattingen und Sprockhövel
16.27 Uhr: Die Landwirte aus Hattingen und Sprockhövel freuten sich über viel Unterstützung aus der Bevölkerung. Viele hochgereckte Daumen hätten sie an der Strecke gesehen. Speditionen, Handwerker, Bäckereien, Krankenschwestern und sogar die Zahnärztliche Vereinigung hätten ihre Solidarität mit dem Protest kundgetan. Lesen Sie hier: Bauernprotest EN-Kreis: „Wir sind keine Umsturz-Fantasten“
15.37 Uhr: Auch Mülheimer Landwirte haben sich am nationalen Protesttag ihres Berufsstandes beteiligt und damit gegen die Agrar-Kürzungen der Bundesregierung protestiert. Mit fünf Traktoren fuhren die Landwirte am Montag, 8. Januar, durch die Mülheimer Innenstadt. Lesen Sie hier: Bauern-Protest in Mülheim: „Nur die Spitze des Eisbergs“
15.31 Uhr: In Düsseldorf haben 30 Trecker die Zentrale des WDR angesteuert. Wie ein Sprecher der Polizei Düsseldorf auf Nachfrage erklärte, wollten die Landwirte dem WDR eine Mitteilung übergeben. Zuvor kam es rund um den Medienhafen zu Verkehrsbeeinträchtigungen. So ist die Lage in Düsseldorf.
Bauern-Proteste in NRW: Wüst zeigt Verständnis
15.09 Uhr: Schwerpunkte der heutigen Proteste in NRW waren Köln, Münster, der Kreis Borken, Paderborn und das östliche Ruhrgebiet bis nach Soest, bilanziert die Deutsche Presse-Agentur. Organisiert wurden die Proteste von den Kreisverbänden vor Ort. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) äußerte Verständnis für die Proteste. Die zusätzlichen Belastungen beim Diesel seien „keine Peanuts“, sagte Wüst am Morgen. „Es ist eine Menge Geld, das da in Rede steht, und deswegen kann ich das nachvollziehen, dass dort protestiert wird.“ Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) forderte am Mittag in einer Stellungnahme von der Bundesregierung eine vollständige Rücknahme der geplanten Streichung von Subventionen für die Landwirtschaft. Bei den aktuellen Plänen zur Besteuerung von Agrardiesel würden ihren Angaben zufolge ab 2026 rund 40 Millionen Euro pro Jahr für die Landwirtschaft in NRW wegfallen.
14.57 Uhr: Durch Bochum sind am Montag zwei Trecker-Konvois gerollt. Auch wenn es an der ein oder anderen Stelle Behinderungen gab, Blockaden gab es keine. Wir haben die besten Fotos aus Bochum hier gesammelt.
Bauern-Proteste in NRW: Veranstaltung in Meschede beendet.
14.55 Uhr: Die große Protestveranstaltung in Meschede ist beendet. Nach und nach verlassen die Landwirte den Flugplatz. Die Polizei weist darauf hin, dass es nun wieder zu „einem höheren Verkehrsaufkommen in und um Meschede kommen“ kann.
So berichten unsere Lokalredaktionen:
14.23 Uhr: „Wir wollen keinen Frust bei der Bevölkerung erzeugen, wir wollen gehört werden“, sagt Stefan Heißing der einen landwirtschaftlichen Betrieb in Wesel-Bislich führt. War war am Montagmorgen auch mit seinem Trecker unterwegs. Er wolle wahrgenommen werden, vor allem von der Politik.
13.28 Uhr: Friedrich Merz steht bei der großen Protestkundgebung in Meschede auf der Bühne: Das sei vermutlich seit Jahrzehnten die größte Bauerndemo im HSK. „Dieses ewige Hin und Her der Regierung muss aufhören. Es ist einfach zu viel.“ Dafür bekommt er tosenden Applaus. Die Landwirtschaft hier im HSK werde unter besonders schwierigen Bedingungen ausgeführt. Er sagt: „Die Landwirtschaft braucht keine Belehrungen vom grünen Tisch.“ Die einseitige Benachteiligung der deutschen Landwirtschaft müsse ein Ende haben. Merz kündigt an: „Wir werden das Heizungsgesetz und das Bürgergeldgesetz zurück nehmen, wenn wir wieder in der Regierungsposition sind.“ Hier geht es zum Liveticker.
Bauern-Proteste in NRW: Veranstaltung im HSK beginnt
13.07 Uhr: 12.53 Uhr: Die große Protest-Veranstaltung im HSK beginnt. Wilhelm Kühn, WLV-Kreisverbandsvorsitzender HSK, steht auf der Bühne: Mehr als 1700 Teilnehmer seien vor Ort. Friedrich Merz (CDU) bekommt Jubel, Dirk Wiese (SPD) und Carl-Julius Cronenberg (FDP) freundlichen Applaus, die Vertreterin der Grünen aus Siegen-Wittgenstein wird ausgebuht. Hier geht es zum Liveticker.
13.05 Uhr: „Farmers for Future“ oder auch „Uns hält keine Ampel auf“ – mit diesen oder ähnlichen Parolen, die sie an ihren Schleppern angebracht hatten, rollten am Montagmorgen die Bauern in ihren Traktoren durch Gladbeck.
12.58 Uhr: Der Protest auf den Straßen heute war vielfältig und zahlreich. Wir haben die besten Bilder der Protestzüge aus der Region in einer Fotostrecke gesammelt.
Hier geht es zu den Bildern
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Bauern-Proteste in NRW: Merz und Wiese eingetroffen
12.53 Uhr:Friedrich Merz (CDU) und Dirk Wiese (SPD) sind zur Protestveranstaltung auf dem Flughafen in Meschede-Schüren eingetroffen. Vor Beginn des Programms tauschen sie sich mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus.
12.35 Uhr: Für die große Protestveranstaltung im HSK mit Friedrich Merz (CDU), Dirk Wiese (SPD) und Carl-Julius Cronenberg (FDP) gibt es jetzt erste Teilnehmerzahlen: Nach Schätzung von Wilhelm Kühn, WLV-Kreisverbandsvorsitzender HSK, sind bislang 1000 Fahrzeuge vor Ort am Flugplatz Meschede-Schüren eingetroffen, 250 seien allerdings noch unterwegs. In etwa einer halben Stunde soll es losgehen. Es seien damit schon jetzt alle Erwartungen übertroffen, sagt Stadtverbandsvorsitzender Robert Gördes aus Sundern. Hier geht es zum Liveticker.
12.09 Uhr: In Duisburg waren für den Montag gleich drei Protestzüge angekündigt. Auf den Straßen sorgen die Trecker des Bauern-Protestzugs stellenweise für Staus und Einschränkungen. Der dritte Konvoi hat mittlerweile das Duisburger Stadtgebiet erreicht. Lesen Sie hier: Drei Trecker-Konvois! Stau-Warnung für Duisburg am Montag
Bauern-Demos in NRW: Trecker sorgen für Staus in Oberhausen
11.54 Uhr: Auch in Oberhausen rollt die Bauern-Demo über die Straßen - und sorgt auf der Essener Straße für einen Stau. Rund 30 Trecker sind unterwegs. Lesen Sie hier: Bauernprotest: Trecker-Konvoi verursacht Stau in Oberhausen
11.48 Uhr: Auch Unternehmer haben sich dem Protest angeschlossen. Marius Ohms führt das Metallverarbeitungsunternehmen Kirchhoff in Drolshagen. Ohms betont: „Auch unser Mittelstand wird überall gegängelt. Wir sind genauso betroffen von CO₂-Preissteigerungen, der Energiekrise oder von den Mauterhöhungen, die unsere Transporte verteuern.“ Lesen Sie hier: Protest im Kreis Olpe: Etwa 250 Fahrzeuge sind unterwegs
11.42 Uhr: Der Beginn der Veranstaltung mit Friedrich Merz (CDU), Dirk Wiese (SPD) und Carl-Julius Cronenberg (FDP) auf dem Flugplatz Meschede-Schüren im HSK wird sich wohl verschieben. Noch immer rollen Fahrzeuge auf das Gelände Die Veranstalter wollen erst anfangen, wenn die Kolonne durch ist, meldet unsere Reporterin vor Ort. Lesen Sie hier: Live: Bauern-Protest - Landwirte treffen in Meschede ein
11.29 Uhr: Auch im Kreis Wesel waren Bauern am Montag auf den Straßen. Doch damit ist der Protest nicht beendet. Am Dienstag geht es weiter. Lesen Sie hier: Bauernproteste im Kreis Wesel gehen am Dienstag weiter
Bauern-Demos in NRW: Lautes Trecker-Hupen in Schwelm
11.24 Uhr: Lautes Hupen in Schwelm, am Kreishaus wird das Polizeiaufgebot verstärkt. Auch hier sind seit den frühen Morgenstunden Bauern auf ihren Treckern unterwegs. Um 12 Uhr soll es eine Kundgebung geben. Lesen Sie hier: Schwelm: Bauern machen Straßen dicht
11.18 Uhr: Auch vor dem Gebäude der FUNKE Mediengruppe in Essen machten die Bauern am Montag Halt. Elf Traktoren bilden den Konvoi. Begleitet von der Polizei, befinden sich die Landwirte nun auf dem Weg nach Duisburg. Lesen Sie hier: Protest: Landwirte rollen hupend über Essener Straßen
10.51 Uhr: Schon seit den frühen Morgenstunden gibt es wegen der Proteste Behinderungen auf den Einfallstraßen und Pendlerstrecken aus dem Düsseldorfer Norden in die Landeshauptstadt. Wie die Polizei am Vormittag mitteilte, muss noch bis in die frühen Abendstunden mit Störungen gerechnet werden. Grund: Die Anmelder der Proteste hätten kurzfristig ihre Routen geändert. Die Korsos zögen nun nicht in Richtung Köln weiter, sondern blieben auf innerstädtischen Straßen in Düsseldorf.
10.13 Uhr: Zu „massiven Verkehrsbehinderungen“ kam es laut Polizei etwa im Kreis Borken. Dort wurde im Tagesverlauf mit insgesamt mehr als 1000 Traktoren gerechnet, die an rund 25 Demonstrationen teilnehmen wollten.
Bauern-Proteste in NRW: Erster Konvoi an Traktoren in Bochum
10.05 Uhr: In Bochum ist der erste Konvoi von Wattenscheid aus über den City-Ring in der Innenstadt gezogen. Die Polizei erwartet einen zweiten Konvoi am Montagmittag. Nähere Informationen, etwa wo er Bochum durchqueren soll, gibt es noch nicht.
9.43 Uhr: An der Auffahrt zur A57 bei Goch haben sich rund 50 Landwirte mit ihren Traktoren versammelt, die jedoch keine anderen Verkehrsteilnehmer behindern oder blockieren. Unsere Reporterin vor Ort beschreibt die Stimmung als „sehr gesittet und gut“. Immer wieder kommt es auf den Straßen im Umfeld zu zähfließendem Verkehr, wenn die Trecker sich in Bewegung setzen.
9.39 Uhr: Gut 60 Trecker haben sich am Morgen auf dem Kneibelhof in Hattingen-Holthausen versammelt. Sie kommen aus Hattingen und Witten-Süd, erklärt Landwirt Peter Oberdellmann. Von dort fahren die Landwirte quer durch die Stadt weiter in Richtung Sprockhövel, nach Haßlinghausen und dann nach Schwelm. Vor dem Kreishaus wird es dort eine Demonstration mit Landwirten aus dem gesamten Kreisgebiet geben.
Bauern-Demos in NRW: Trecker sorgen für Staus
9.16 Uhr: An den Landesgrenzen sorgen die Proteste für massive Behinderungen. Um kurz nach 9 Uhr meldet der WDR Stau einer Länge von 10 Kilometern auf der A2 in Ostwestfalen und eine Wartezeit von einer Stunde. 30 Kilometer Stau und anderthalb Stunden sind auf es der A1 bei Bramsche. 15 Kilometer Stau und ebenfalls anderthalb Stunden auf der A3 bei Dernbach in Rheinland-Pfalz.
9.01 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat Verständnis für die Bauernproteste geäußert. Die zusätzlichen Belastungen beim Diesel seien „keine Peanuts“, sagte Wüst am Montagmorgen im ZDF-„Morgenmagazin“. „Es ist eine Menge Geld, das da in Rede steht, und deswegen kann ich das nachvollziehen, dass dort protestiert wird.“ Die Einsparungen müssten von der Bundesregierung „über alle Ressorts fair“ verteilt werden. Man dürfe nicht überproportional eine gesellschaftliche Gruppe belasten.
8.40 Uhr: Der zweite Trekker-Konvoi, der heute durch den Duisburger Norden rollt, ist am Morgen in Vreden (Kreis Borken) gestartet und soll nach Angaben der Polizei durch Duisburger Norden, Innenstadt, Hochfeld (Wanheimer Straße) und den Duisburger Süden bis nach Düsseldorf und den Medienhafen dort führen.
8.28 Uhr: Wann die Landwirte wo genau auf den Essener Straßen zu erwarten sind, ist nach Angaben von Polizei-Sprecherin Sylvia Czapiewski um 7.50 Uhr noch unklar. Bisher gelte der aktuelle Stand, dass eine Gruppe vom südlichen Stadtrand aus nach Mettmann unterwegs sein will, eine andere Gruppe kommt aus dem Kreis Borken, will sich auch vor den Gebäuden der FUNKE-Mediengruppe und vorm WDR positionieren.
8.16 Uhr: In Kirchhellen postieren sich unterdessen die Landwirte auf dem Josef-Terwellen-Platz, um zur Protest-Sternfahrt in Richtung Recklinghausen aufzubrechen. 50 Treckerfahrer haben sich angekündigt. Gegen 8.30 Uhr starten sie über den Kirchhellener Ring und die Hackfurthstraße in Richtung Gladbeck.
8.13 Uhr: Aus Sicht der Kreispolizei Kleve ist der Start der Bauerndemos „wie erwartet“ verlaufen, sagt Polizeisprecherin Manuela Schmickler. Zwischenfälle habe es bislang nicht gegeben. „Alle angemeldeten Demonstrationen werden auch durchgeführt, überall sind Trecker mit minimaler Geschwindigkeit von etwa 15 km/h unterwegs und überall kommt es deswegen zu Beeinträchtigungen auf den Straßen. Der Verkehr ist aber nicht zum Erliegen gekommen, es rollt“, beschreibt Schmickler die Lage am Morgen.
8.09 Uhr: Auch in Dinslaken, Voerde und Hünxe hat der Tag des Protestes begonnen. Die Landwirte sind auf der B8 in Richtung Dinslaken unterwegs. Das führt zu einem Stau aus Richtung Voerde. Lautes Hupen begleitet den Konvoi.
7.56 Uhr: Auf den Autobahnen blieben größere Behinderungen oder Blockaden durch die Proteste noch aus. Allerdings legten die Bauern den Verkehr rund um einige Anschlussstellen lahm, meldet die Autobahnpolizei in Düsseldorf. Aktionen mit Verkehrsbehinderungen habe es an der A3 bei Hünxe und an der A46 bei Wuppertal und bei Erkelenz gegeben, sagte ein Sprecher auf Nachfrage. Noch keine besonderen Vorkommnisse melden die Autobahnpolizei in Dortmund und Münster.
7.10 Uhr: 30 bis 40 Traktoren sind auf der B8 Richtung Düsseldorf unterwegs. Die Polizei hat die Straße zwischenzeitlich gesperrt. In Richtung Duisburg war die Straße durchgehend frei. Auf die Verkehrslage auf Duisburger Stadtgebiet wird dieser Konvoi also kein Auswirken haben. Drei Protestfahrten starten am Montag, die Polizei rechnet mit Stau. Eine weitere Kundgebung ist im Laufe der Woche vor dem Duisburger Rathaus geplant.
7 Uhr: Auch in Bochum planen Landwirte Protest-Aktionen. Mindestens zwei Trecker-Konvois sollen ab Montagmorgen durch Bochum fahren und dort für Stau sorgen. Ein Trecker-Konvoi fährt Richtung Bochum Hauptbahnhof. Von dort aus wollen sie nach Wattenscheid fahren. Treffpunkt ist das Café del Sol an der Berliner Straße. Knapp 20 Landwirte fahren mit ihren Treckern in Bochum-Stiepel los.
6 Uhr: Seit dem frühen Montagmorgen sind die Landwirtinnen und Landwirte im Kreis Wesel unterwegs, um gegen die Agrarpolitik zu demonstrieren. Um 6 Uhr machte sich ein Konvoi mit 50 Treckern auf den Weg von der Grünthal-Kreuzung in Alpen auf den Weg Richtung Weseler Bahnhof und fuhr dabei über die Rheinbrücke. Weitere Aktionen sind geplant, zum Beispiel an den Auffahrten der A57 in Sonsbeck, Rheinberg und Kamp-Lintfort, den Auffahrten zur A3 in Hamminkeln und Wesel oder der A40-Anschlussstelle in Neukirchen-Vluyn an der Lintforter Straße. Im gesamten Kreisgebiet rechnet die Polizei mit massiven Verkehrsbeeinträchtigungen. Wir informieren Sie in diesem Live-Ticker über die neuesten und wichtigsten Entwicklungen der Bauenproteste im Kreis Wesel.. „Der Verkehr läuft sehr langsam“, sagt Polizeisprecher Björn Haubrok.
Das sind die Hintergründe der Proteste:
Nachdem die Bundesregierung im Dezember angekündigt hatte, Bauern sowohl den Agrardiesel als auch die Steuerfreibeträge zu streichen, hat der Deutsche Bauernverband ab Montag (8. Januar) zu einer Aktionswoche gegen die geplanten Kürzungen aufgerufen.
Konkret geht es um die Regelung, dass sich Landwirtschaftsbetriebe die Energiesteuer für Diesel teilweise zurückerstatten lassen können – mit einer Vergütung von 21,48 Cent pro Liter. Daneben geht es darum, dass land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge von der Kfz-Steuer befreit sind.
Zwei Bauern aus dem Ruhrgebiet rechnen vor: Das kosten uns die Subventions-Kürzungen
Auch wenn die Ampel-Koalition die Kürzungen in dieser Woche teilweise zurückgenommen hat, hält der Bauernverband an seinen geplanten Protesten fest. Schon am Donnerstag war es zu einer Konfrontation zwischen Bauern und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) gekommen. An der Nordseeküste hatten Bauern eine Fähre blockiert, auf der sich auch Habeck befand. Sie hinderten den Grünen-Politiker daran, die Fähre zu verlassen.
NRW-Politiker kritisieren Bauern für Protestaktion gegen Robert Habeck scharf
Mehrere NRW-Politikerinnen und Politiker äußerten sich deshalb kritisch. Regierungschef Henrik Wüst schrieb am Freitag auf der Plattform X (vormals Twitter): „Das schadet den berechtigten Anliegen der Bauern und muss Konsequenzen haben.“ Demokratie lebe von Debatte, Rede und Gegenrede. „Gewalt macht jede Debatte kaputt“, betonte er. „Ich teile die Anliegen der Bauern, diese Grenzüberschreitung aber ist absolut inakzeptabel.“
Lesen Sie dazu auch: Experte warnt – Rechtsextreme werden Bauerndemos kapern
Auch die stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne) kritisierte bei X: „Das ist einfach nur Gewalt: widerwärtig und ekelhaft. Aufgehetzt von denen, die sonst am lautesten Respekt fordern.“ Sie hoffe, „dass dazu nicht nur relativiert wird“. Auch der Deutsche Bauernverband als Vertreter von Landwirten und Landwirtinnen sagte: „Persönliche Angriffe, Beleidigungen, Bedrohungen, Nötigung oder Gewalt gehen gar nicht.“ NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) drohte den Bauern sogar mit Konsequenzen, sollten sie Auobahnen im Zuge ihres Protestes blockieren.
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Inzwischen sind landesweit Aktionen geplant. Es sollen Straßen und wohl auch Autobahnauffahrten blockiert werden. Das Berliner Oberverwaltungsgericht hatte diese Protestform zuletzt in einem Urteil gebilligt: Größere Versammlungen soll es in Köln, Bonn, Meschede, bei Dortmund und in Münster geben. Hier werden mehrere Hundert Zugmaschinen erwartet.
Die zuständigen Polizeidienststellen warnen nach einer großen Anzahl von angemeldeten Traktor-Protesten landesweit vor Verkehrsproblemen. Diese könnten sich den ganzen Montag hinziehen und sowohl den Berufsverkehr als auch Schülerinnen und Schüler betreffen, die nach dem Ende der Winterferien wieder Schulbeginn haben. Erschwerend für Pendler kommt hinzu, dass die Bahn gerade wichtige Zugverbindungen für Reperaturarbeiten stillgelegthat und im Ruhrgebiet mit der Sperrung der A42 wegen Brückenschäden ein komplettes Verkehrschaos droht.
Bauern-Proteste im Ruhrgebiet
- Essen: Für Essen sind sowohl für Montag als auch für Mittwoch Traktorkonvois durch die Innenstadt. In beiden Fällen soll die Aktion am Vormittag laufen.
- Bochum: Mindestens zwei Trecker-Konvois werden am Montag in Bochum für Verkehrsbehinderungen sorgen. 15 bis 20 Landwirte wollen sich um 7 Uhr gemeinsam mit Spediteuren, Garten- und Landschaftsbauern sowie Containerdiensten um 7 Uhr vor dem Café del Sol an der Berliner Straße in Wattenscheid treffen. Wohin ihre Route führen wird, das war noch offen. Nach Angaben der Polizei ist von Witten aus der Bereich Hörder Straße in Richtung Baroper Straße und anschließend in Bochum der Bereich über die Universitätsstraße in Richtung Kosterstraße betroffen.
- Auch in Mülheim ist eine rollende Demonstration geplant, die sich am Vormittag ihren Weg vom Ruhrbania-Hafenbecken in der City zu politischen Einrichtungen im Zentrum bahnt.
- Oberhausen: Eine rollende Landwirte-Demo wird wahrscheinlich von Duisburg kommend zwischen 9.30 Uhr und 10 Uhr in Oberhausen sein. Ziel ist das Centro in der Neuen Mitte, von dort aus geht es dann nördlich über Sterkrade und Schmachtendorf nach Dinslaken, wie die Polizei Oberhausen am Freitag erklärte.
- Bottrop: Eine Treckerkolonne wird Montag in Kirchhellen-Mitte starten und über Gladbeck und Gelsenkirchen nach Recklinghausen rollen. Los geht es demnach um 8 Uhr morgens am Aldi-Parkplatz. Da setzt sich die PS-starke Kolonne nach Gladbeck und vor dort aus nach Gelsenkirchen in Bewegung. „Unterwegs schließen wir uns dann mit anderen Ortsverbänden zusammen und rücken in einer Sternfahrt auf Recklinghausen zu“, sagt Ansgar Tubes. Er ist Vorsitzender des Vereins „Land schafft Verbindung“ beziehungsweise „Land sichert Versorgung“ (LsV) in NRW. In Recklinghausen wollen die Bauern mit ihren Treckern am Montag ab 11 Uhr den Wallring eine Stunde lang befahren.
- Unna: Die größte Aktion dürfte im östlichen Ruhrgebiet die Sternfahrt aus allen Richtungen nach Unna werden. Von dort soll es um 11 Uhr über die B1 im Treckertempo weiter nach Geseke gehen. Angemeldet hätten sich bisher 500 Landwirte, sagte eine Sprecherin des Kreisverbands Soest, der die Aktion organisiert, unserer Redaktion. Es kämen aber immer mehr hinzu, sodass am Ende mehr als 500 Trecker auf der B1 fahren könnten, was für Staus sorgen dürfte. Es werden viele Landwirte aus Dortmund und auch Bochum und anderen östlichen Revierstädten in Unna erwartet, die auf ihrem Weg dorthin mutmaßlich den Verkehr auf den Bundesstraßen bremsen werden.
- Witten: Bauern aus Witten und dem gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis planen ebenfalls am Montag eine Trecker-Sternfahrt zum Kreishaus in Schwelm.
- Dortmund: Bauern aus Dortmund beteiligen sich zwar an der Sternfahrt nach Unna, lassen auf ihrer Route aber bewusst die B1 aus, um ein Verkehrschaos zu vermeiden. Am Mittwoch (10. Januar) wollen Landwirte auf dem Platz der Deutschen Einheit informieren und Obst aus Dortmund verteilen.
- Hagen: Geplant ist eine Rundfahrt quer durch die Hagener City, die gegen 9 Uhr am Raiffeisenmarkt zwischen Haßley und Emst starten soll. Die Polizei erwartet, dass sich hier eine Kolonne von bis zu 50 Traktoren, Lkw und Pkw formiert.
- Breckerfeld: Auch in Breckerfeld soll es laut der Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr-Kreis ab 6 Uhr morgens eine Sternfahrt durch das Stadtgebiet geben. Aus diesem Grund kann es zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen kommen. Konkrete Straßensperrungen und Ableitungen seien von der Polizei aktuell aber nicht vorgesehen.
- Schwelm: In der Zeit von 10 Uhr bis 14 Uhr ist laut der Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr-Kreis eine Sternfahrt mit einer größeren Anzahl von Treckern in Richtung des Kreishauses in Schwelm angemeldet worden.
Bauernproteste am Niederrhein und im Rheinland
- Duisburg: Eine Protestfahrt startet am Montag, eine zweite Kundgebung ist vor dem Duisburger Rathaus geplant. 30 bis 40 Bauern wollen sich auf ihren Treckern am Montagmorgen, 8. Januar, auf den Weg zu einer Großkundgebung nach Köln machen. An der Sternfahrt beteiligen sich Landwirte aus dem Duisburger Süden und dem Düsseldorfer Norden. Die genaue Route wird nach Angaben der Organisatoren noch mit der Polizei abgestimmt. Geplant ist der Start für 7 Uhr. Eine weitere Protestaktion ist für den weiteren Verlauf der kommenden Woche geplant, der genaue Tag steht noch nicht fest.
- Düsseldorf: In Düsseldorf erwartet die Polizei ab 7 Uhr Einschränkungen im Verkehr, mit Fokus auf den Straßen im Norden in Richtung Stadtkern. Die Beamten erwarten mindestens 200 Bauern.
- Dinslaken: Der Protestkorso mit 30 Treckern startet am Montagmorgen um 7.30 Uhr in Voerde. Von dort wollen die Bauern aus Dinslaken, Voerde und Hünxe über die Bundesstraße 8 in Richtung Dinslaken und weiter nach Duisburg, Oberhausen und zurück nach Dinslaken fahren. Betroffen ist also genau der morgendliche Berufsverkehr – und die vielbefahrene B8.
- Kleve: Auf Nachfrage der NRZ teilte die Polizei mit, dass die Landwirte Demonstrationen in Emmerich, Goch, Weeze, Uedem, Issum, Straelen, Herongen, Wachtendonk und Wankum angemeldet haben. Nach NRZ-Informationen werden die Bauern in Emmerich zur Autobahn A3 fahren und in Goch zur Autobahn A57 (B9/B67). Die Fahrten sind für 5.30 Uhr angekündigt und werden daher den Berufsverkehr treffen. In Emmerich sollen es 15 Traktoren sein, in Goch mehr als 20. Auch ab Isselburg startet eine Fahrt, von 9 Uhr an soll es über Bocholt bis nach Rhede gehen.
- Im linksrheinischen Teil des Kreises Wesel wollen die Landwirte mit ihren Treckern bereits um 5.30 Uhr losfahren. Dann startet ein Tross von Kamp-Lintfort aus über Moers nach Neukirchen-Vluyn. Weitere Konvoi-Anmeldungen gibt es für die A57-Ausfahrt Rheinberg an der Bundesstraße 510, sowie für die A57-Ausfahrt Moers-Hülsdonk sowie die Ausfahrt Neukirchen-Vluyn der A40. Ein weiterer Traktor-Konvoi mit 50 angemeldeten Maschinen macht sich in der Zeit von 6 bis 11 Uhr von der Grünthal-Kreuzung in Alpen (B57/B58) aus über die Rheinbrücke auf den Weg zum Weseler Bahnhof und wieder zurück. Eine zweite Fahrt ist von 15 bis 19 Uhr angemeldet. Damit sind Einschränkungen in Berufs- und Feierabendverkehr so gut wie sicher.
- Kreis Mettmann: Die Polizei meldet drei angemeldete Versammlungen mit Traktorfahrten, etwa in Langenfeld, in Ratingen-Lintorf und Wülfrath. Ziel ist unter anderem die große Kundgebung in Köln.
Größte Protestaktion der Bauern im Hochsauerlandkreis findet in Meschede statt
Sauer- und Siegerland
- Siegen-Wittgenstein: Für Siegen-Wittgenstein liegen der Polizei laut eigenen Angaben aktuell zwei Versammlungsanzeigen vor. In Wilnsdorf findet zwischen 5.30 Uhr und 10 Uhr eine Versammlung mit Aufzug statt. Der Anmelder rechnet mit rund 25 Teilnehmern, die mit ihren landwirtschaftlichen Fahrzeugen durch einen Teil der Gemeinde Wilnsdorf pendeln wollen. In Schameder indes ist eine Versammlung mit Aufzug für den Zeitraum zwischen 5 und 15 Uhr angekündigt. Die Demonstranten wollen von einem zentralen Treffpunkt aus mit ihren Fahrzeugen durch Wittgenstein fahren.
- Meschede: Eine der größten Aktionen findet in Meschede auf dem Fluplatz in Schüren statt. Bauern aus dem gesamten Hochsauerland wollen dort nach einer Sternfahrt mit ihren Traktoren zusammenkommen. „Wir erwarten rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer“, erklärt Barbara Kruse, Pressesprecherin des WLV. „Aber auf den Flugplatz passen noch mehr.“ Alle Bundestagsabgeordneten aus dem Hochsauerlandkreis werden ebenfalls dort sein: Friedrich Merz (CDU), Dirk Wiese (SPD) und Carlo Cronenberg (FDP). Rund 50 Traktoren haben sich aus Siegen-Wittgenstein angemeldet, die sich nach der Bauern-Demo in Siegen auch in Meschede beteiligen wollen.
- Olpe: Auch in Olpe sind mittlerweile zwei Aktionen angekündigt: In der Zeit zwischen 7.30 bis 9 Uhr möchten die Teilnehmenden durch eine Konvoifahrt von Olpe nach Finnentrop mit Traktoren und Lkw auf Bundes-, Land- und innerstädtischen Straßen ihren Protest öffentlich machen. Die Teilnehmenden wollen sich dann einer weiteren Versammlung anschließen, die um 10 Uhr in Finnentrop-Frielentrop beginnt und von Finnentrop über Olpe nach Lennestadt führt.
- Ennepe-Ruhr-Kreis: Als Sternfahrt werden die Landwirtinnen und Landwirte mit ihren Treckern aus dem gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis zum Kreishaus nach Schwelm fahren. Sie treffen sich zunächst in ihren Kommunen, fahren einen Rundkurs durch den Ort und im Anschluss nach Schwelm zum Kreishaus. Dort gibt es um 12 Uhr eine Kundgebung mit dem Landrat Olaf Schade. Bei der Polizei ist die Demonstration von 10 Uhr bis 14 Uhr angemeldet worden.
- Lüdenscheid: Mit einer Sternfahrt nach Lüdenscheid beteiligen sich demnach Landwirte aus allen Ortsverbänden im Märkischen Kreis am Start der bundesweiten Aktionswoche des Deutschen Bauernverbandes. Ziel ist die Hohe Steinert in Lüdenscheid. Dort finden sich die Teilnehmer zwischen 12 und 13 Uhr ein.
Weitere Aktionen in NRW
- Kreis Borken: Bei der Kreispolizeibehörde Borken wurden 23 Versammlungen angezeigt, die allesamt in Form von Aufzügen mit Traktoren stattfinden sollen. Derzeit ist mit ca. 1.100 teilnehmenden Fahrzeugen im Kreis Borken zu rechnen. Die Polizei rechnet mit erheblichen Verkehrsproblemen im gesamten Kreisgebiet und rät allen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern Fahrten in den betroffenen Bereichen nach Möglichkeit zu meiden.
- Rhein-Kreis Neuss: Die Kreispolizei rechnet mit Verkehrsbeeinträchtigungen in Dormagen, Meerbusch und Neuss. Am Freitagabend lagen drei Anmeldungen für Kundgebungen vor. Insbesondere die Bundesstraße 9 sei betroffen, auch durch die Aufzüge, die in anderen Städten angemeldet wurden und über die B9 nach Köln fahren.