Kreuztal. Vor zwei Jahren ist bei Kreuztaler Stadthalle abgebrannt. Die Ruine soll jetzt abgerissen werden, fordert die SPD.
Die Ruine der Stadthalle soll abgerissen werden. Das beantragt die SPD-Fraktion am Montag, 3. Februar, im Infrastrukturausschuss.
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„Es dauerte bis Ende vergangenen Jahres, bis die versicherungsrechtlichen Fragen geklärt werden konnten“, heißt es in der Begründung des Antrags. „Nun gibt es keinen Grund mehr, das Gelände vor dem Gymnasiums und hinter der Realschule in diesem hässlichen Zustand zu belassen, geschweige denn die Überreste des Brandes bis zum Beginn der Neubauarbeiten noch jahrelang so stehen zu lassen.“
Versicherung und Staatsanwalt sind mit der Ruine der Kreuztaler Stadthalle fertig
Am 16. Mai 2022 ist die Stadthalle abgebrannt. Sie war gerade zum Bürgerforum erweitert worden. Das Programm für die Wiedereröffnung Anfang 2023 stand schon. Im September 2024 wurden die langwierigen Verhandlungen mit der Gebäudeversicherung abgeschlossen. Zu ermitteln war vor allem die Höhe des Schadens. Zu klären war, wie weit der Erweiterungsbau fortgeschritten war und welche Gebäudeteile bei einem Wiederaufbau noch brauchbar waren. Am Ende kamen 4,3 Millionen Euro aufs Konto der Stadt, die sich vorbehält, auch Regress für die Folgekosten einzutreiben. Immerhin fällt für Kreuztalkultur über Jahre der zentrale eigene Veranstaltungsort aus, die Provisorien im Eichener Hamer und gelegentlich auch im Campus Buschhütten kosten Geld. Gegen drei Mitarbeiter einer Dachdeckerfirma die auf dem Dach mit Bitumenbahnen gearbeitet haben und dabei Schweißbrenner verwendet haben, hatte die Staatsanwaltschaft ermittelt Im Raum stand der Verdacht, dass sie das Feuer durch ihre Arbeiten oder durch nicht ordnungsgemäße Überwachung der Baustelle nach Durchführung der Arbeiten verursacht haben – das wäre dann fahrlässige Brandstiftung gewesen. Die Verfahren wurden eingestellt, in zwei Fällen mangels Tatverdachts, in einem Fall gegen Zahlung einer Geldbuße.
Neuer Kombinationsbau für Bürgerforum und Schule in Kreuztal durch Bürgerbegehren erzwungen
An der Stelle der alten Stadthalle entsteht ein „Kombinationsbau“: ein neues Bürgerforum mit Klassenräumen für Gymnasium und Gesamtschule in den Obergeschossen. Das hat letztlich im April 2024 ein Bürgerbegehren durchgesetzt, dem der Rat gefolgt ist und so einen Bürgerentscheid vermieden hat. Dagegen stand ein Ratsbeschluss, an der Stelle der Stadthalle lediglich einen Erweiterungsbau für die Schulen zu errichten, die ursprünglich den benötigten Platz auf einer aufgestockten Etage des Schulzentrums bekommen sollten. Alternative für das Bürgerforum wäre der Parkplatz Stählerwiese gewesen.
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Bis 2030 muss die Stadt 19 Millionen Euro aufbringen
Die Planung für den Neubau wird EU-weit ausgeschrieben, im ersten Vierteljahr 2025 soll der Auftrag vergeben werden. In der ersten Konzeptstudie, die vor einem Jahr vorgelegt wurde, wurde das Jahr 2030 als möglicher Termin für die Fertigstellung genannt Die Schulen behelfen sich derweil in Containern, die auf dem Schulhof aufgestellt wurden. 5,4 Millionen Euro sollte das –abgebrannte – Bürgerforum ursprünglich kosten. 3,5 Millionen Euro hätten Land und EU dazugegeben. Die Zusage wurde zurückgezogen, bereits gezahlte Fördermittel wurden zurückgefordert. Der Neubau nach dem Brand ist im Haushalt der Stadt mit 19 Millionen Euro veranschlagt worden, die 2025 bis 2027 finanziert werden müssen. Von der Gebäudeversicherung bekommt die Stadt 4,3 Millionen Euro. In Arbeit ist ein neues Stadtentwicklungskonzept, in dem der Bau im Schulzentrum zentrales Vorhaben ist, in den aber auch das weitere Umfeld einbezogen wird: die Schulhöfe, die beim Bau des Sport- und Bildungscampus noch weggelassen wurden, aber auch ein „Grüner Ring“ für die Erlersiedlung. Auf diesem Weg will die Stadt beim Land neue Fördermittel einwerben.
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