Siegerland. Neben den Langzeitbaustellen auf den Siegener und Siegerländer Straßen kommen 2025 auch neue Bauprojekte dazu. Das geht nicht ohne Stau und Umleitungen.
Auch im Jahr 2025 laufen die Straßenbauprojekte im Siegerland weiter auf Hochtouren. Neben der Fertigstellung zahlreicher Baumaßnahmen, die schon in den zurückliegenden Jahren begannen, sind für 2025 auch weitere Bauvorhaben an Autobahn, diversen Landes-, Bundes und Kreisstraßen geplant. Hier ist der Überblick über die aktuellen Maßnahmen und Straßenbaustellen.
Siegen: Die Autobahn A45 im Siegerland
Talbrücke Landeskroner Weiher: Die umfangreichen Arbeiten an der Talbrücke Landeskroner Weiher bei Wilnsdorf sind bereits seit März 2022 im vollen Gange. Im Jahr 2024 wurde der Neubau des ersten Teilbauwerks (in Fahrtrichtung Dortmund) fertiggestellt. Der komplette Verkehr läuft nun bereits über den neuen Teil der Brücke. Für 2025 angedacht ist die Sprengung und der Neubau des zweiten Teilbauwerks (in Fahrtrichtung Frankfurt).
Talbrücke Rinsdorf: 2024 wurde die Betonage der Fahrbahnplatte beim Bau des zweiten Teilbauwerkes abgeschlossen. Außerdem wurden Kappen, Geländer und Schutzplanken angebracht. In Kürze werden die abschließenden Asphaltarbeiten stattfinden, sodass der Verkehr komplett auf das Bauwerk in Fahrtrichtung Frankfurt gelegt werden kann. Im Anschluss daran starten die Vorbereitungen für den Querverschub.
Talbrücke Rälsbach: Ähnlich sieht es an der Talbrücke Rälsbach aus. Die zweite Brückenhälfte (Fahrtrichtung Frankfurt) ist fertiggestellt. Im Zuge der Ausbauarbeiten besteht auch weiterhin eine Baustellenverkehrsführung, die bis zum Abschluss der Arbeiten an der benachbarten Talbrücke Rinsdorf bestehen bleibt.
Talbrücke Eisern: Etwas weniger als zwei Jahre nach der Sprengung der Talbrücke Siegen-Eisern ist auch das zweite Teilbauwerk (Fahrtrichtung Frankfurt) fertiggestellt. Bis das neue Bauwerk befahren werden kann, wird es allerdings noch etwas dauern. Was folgt, sind nun die Anschlüsse an die Streckenbereiche, abschließende Asphaltarbeiten sowie das Anbringen von Lärmschutzwänden.
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Siegtalbrücke: Die mit rund einem Kilometer längste und mit 100 Metern höchste Talbrücke der A 45 wird als letzte fertig. Die Vorbereitungs- und Planungsarbeiten laufen längst. Zuerst wird die Fahrbahn Richtung Dortmund abgebaut, dann erfolgt der Neubau, versetzt zur bisherigen Brücke um rund 20 Meter weiter in Richtung Siegen, zum Schluss wird die alte Brücke Richtung Frankfurt Stück für Stücke abgesägt. Das kann, so die zuletzt 2023 angegebene Jahreszahl, bis 2035 dauern.
Talbrücke Büschergrund: Der Naturschutzbund hatte gegen das von Autobahn Westfalen angestrebte vereinfachte Vorgehen ohne Planfeststellungsbeschluss geklagt. Die Autobahngesellschaft hatte, einem Gerichtsurteil zuvorkommend, ein förmliches Planfeststellungsverfahren beantragt, mit der Folge, dass die Brücke nicht 2028, sondern erst 2032 fertig würde. Mittlerweile zeichnet sich eine andere Möglichkeit ab. Nach einem neuen „Genehmigungsbeschleunigungsgesetz“ ist der Neubau der Brücke als Unterhaltungsmaßnahme ohne Planfeststellung sogar dann möglich, wenn die neue Brücke auf eine spätere Sechsspurigkeit ausgerichtet wird und breiter gebaut wird als die alte. Allerdings müssen alle Beteiligten mitmachen: Wasser- und Umweltschutzbehörden, Waldbauern, Landwirte, Naturschutzvereine und private Betroffene. „Ob das Genehmigungsbeschleunigungsgesetz angewendet werden kann, steht zum jetzigen Zeitpunkt nicht fest“, sagt Anke Bruch, Sprecherin von Autobahn Westfalen.
Die Bundesstraßen in Siegen und dem Siegerland
HTS Niederschelden: Für Fußgänger und Radfahrer soll der bereits bestehende, aber noch nicht in Betrieb genommene Fußgängerüberweg im Kreuzungsbereich Maccostraße auf der B62 fertiggestellt werden. Die Maßnahme umfasst die fußläufige Anbindung der Anliegerstraßen Am Knesberich/Maccostraße über eine Treppenanlage und eine Rampe. Aus Lärmschutzgründen ist an der neu zu errichtenden Rampe eine Lärmschutzwand auf knapp 13 Metern vorgesehen.
HTS Eiserfeld: Als Lärmschutz wird ein Steilwall an der Abfahrt Eiserfeld in Fahrtrichtung Eiserfeld gebaut. Dazu wird die Auffahrt Eiserfeld für zwölf Tage voll gesperrt, der abfließende Verkehr der HTS wird über die Gegenspur geleitet.
HTS Siegen: Saniert wird die HTS-Brücke Siegen-Mitte. Dazu wird die Abfahrtsrampe City-Galerie für sechs Nächte voll gesperrt.
HTS Weidenau: Für das Jahr 2025 steht auf der HTS im Bereich Boschgotthardshütten eine Instandsetzung der Brüstung an. Bei einem Unfall an der Auffahrt Weidenau in Fahrtrichtung Kreuztal kam es Ende 2024 zu Beschädigungen der Schutzplanken, die repariert werden müssen. An der HTS-Brücke Weidenau finden zudem Instandsetzungen von Fahrbahnübergängen statt. Betroffen sind das Hauptbauwerk im Bereich Sieghütte sowie die Auffahrtsrampe in Fahrtrichtung Kreuztal. Für die Arbeiten kann der Verkehr nur unter halbseitiger Verkehrsführung stattfinden, wechselweise wird also nur eine Seite befahrbar sein, mit jeweils einspurigem Verkehr für etwa vier beziehungsweise fünf Tage.
Auch an der HTS-Brücke Eichenhang in Weidenau wird es für schätzungsweise acht Tage zu einer halbseitigen Verkehrsführung kommen. Auf der Auffahrtsrampe finden ebenfalls Instandsetzungsarbeiten statt.
HTS Kreuztal: Seit März 2023 wird die Langenauer Brücke zwischen Buschhütten und Kreuztal saniert, für jede Fahrtrichtung steht seitdem nur eine Fahrbahn zur Verfügung. Wenn das Wetter wieder wärmer ist, steht als letzter Schritt die Herstellung des Brückenbelags an. Im Laufe des Jahres wird die HTS dann wieder uneingeschränkt befahrbar sein.
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B 54 Burbach: Eine Sanierung der Fahrbahndecke soll auf der B54 Lipper Höhe bei Burbach stattfinden. Die Baumaßnahme erfolgt in mehreren Teilabschnitten.
B 62 Netphen-Mitte: Ursprünglich sollte 2022 mit dem Bau begonnen werden. Es werden Busspuren angelegt, die Netphebrücke in der Lahnstraße wird neu gebaut. Der anfangs vorgesehene Bau eines Kreisverkehrsplatzes wurde aufgegeben, weil der erforderliche Grunderwerb auf Widerstand stieß. Als Bauzeit wurden zuletzt 18 Monate angegeben, in denen der Verkehr über Petersplatz und Oranienstraße umgeleitet werden soll. Für Ende 2025 sind vorbereitende Arbeiten vorgesehen. Die Bauarbeiten sollen nun 2026 beginnen.
B 62 Lützel: Nach der Fertigstellung der L 719 in Walpersdorf ist die B 62 auf der Ortsdurchfahrt Lützel an der Reihe. Dort soll eine Deckschichterneuerung der Fahrbahn stattfinden. Diese kann allerdings erst dann umgesetzt werden, wenn die L719 wieder vollständig freigegeben ist, weil die B 62 aktuell als Umleitungsstrecke dient.
B 508 Kreuztal-Hilchenbach: Die Bauarbeiten auf der B 508 zwischen Kreuztal und Hilchenbach laufen auf Hochtouren. Die aktuell laufenden Baumaßnahmen an der Ortsdurchfahrt Kredenbach und zwischen Allenbach und Dahlbruch sollen voraussichtlich im Spätsommer beziehungsweise Herbst dieses Jahres fertiggestellt werden. In Dahlbruch geht es mit einem Jahr Pause 2027/2028 weite, in Kredenbach in Richtung Ferndorf 2026/2027 .
Der Abzweig zur L 729 nach Netphen am neuen Kredenbacher Kreisel wird erst mit knapp einem Jahr Verspätung im Mai freigegeben. „In den Stoßzeiten wird dieser immer noch regelmäßig zugestaut, sodass sich die Freigabe der L729 negativ auf den Verkehrsfluss auf der Bundesstraße auswirken würde“, teilt Andreas Berg von Straßen NRW mit.
B 508 Kreuztal (Südumgehung): Seit Sommer 2024 ist der Bau der Kreuztaler Südumgehung wieder in ungewisser Ferne. Die Aktionsgemeinschaft Rothaargebirge hat beim Oberverwaltungsgericht gegen den Planergänzungsbeschluss geklagt. Darin wurden neue Ausgleichsmaßnahmen festgelegt, unter anderem in der Trupbacher Heide und im Leimbachtal in Siegen. Damit wurde der Reit- und Fahrverein Kindelsberg entlastet, der mit Erfolg gegen den ursprünglichen Planfeststellungsbeschluss geklagt hatte.
Geld und gutes Wetter
Wie hoch die Kosten für die einzelnen Baumaßnahmen auf den Autobahnen, Bundesstraßen und Landesstraßen ausfallen, konnten die zuständigen Betriebe auf Anfrage unserer Zeitung noch nicht mitteilen. „Die genauen Kosten für die einzelnen Projekte werden im Rahmen der laufenden Ausschreibungsvorbereitung ermittelt. Bereits vorliegende Schätzungen unterliegen noch weiteren Prüfungen und können daher derzeit nicht verbindlich genannt werden“, erklärt Andreas Berg, Sprecher von Straßen NRW Südwestfalen.
Auch genaue Zeitpunkte, wann die einzelnen Maßnahmen stattfinden, können Straßen NRW und Autobahn Westfalen noch nicht benennen. Klar ist jedoch, dass der Großteil der Straßenbauprojekte erst bei guten Witterungsverhältnissen Mitte 2025 umgesetzt wird.
Die Landesstraßen in Siegen und dem Siegerland
L 719 Walpersdorf-Siegquelle: Die seit Monaten gesperrte L 719 zwischen Walpersdorf und Siegquelle ist im Moment vorübergehend wieder freigegeben. Weil die Bauarbeiten in den Wintermonaten ruhen, kann der Straßenabschnitt provisorisch befahren werden. Ab April 2025 wird die L 719 dann wieder gesperrt und die Sanierungsmaßnahmen auf dem ersten Bauabschnitt gehen weiter. Neben der Ertüchtigung der Strecke werden zwei Gewässerdurchlässe als Brücken neu gebaut. Außerdem werden eine Brücke über der Sieg und mehrere Stützbauwerke instandgesetzt. Bis zum Herbst 2025 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Zwei weitere Abschnitte bis zur Siegquelle werden folgen. Für den nächsten Abschnitt läuft die Abstimmung mit den Anliegern, mit Baurecht rechnet Straßen NRW im nächsten Jahr. Ebenfalls 2026 soll das Planfeststellungsverfahren für den drittten Abschnitt beginnen. Das wird erforderlich, weil die Straße in ein geschütztes Flora-Fauna-Habitat-Gebiet eingreift.
L 908 Fellinghausen: Auf der L908, Ortsdurchgangsstraße in Kreuztal/Fellinghausen, wird 2025 ebenfalls die Fahrbahndecke erneuert. Einen genauen Zeitpunkt könne man aktuell noch nicht nennen, so Straßen NRW.
Kreisstraßen in Siegen und dem Siegerland
K 7 Kaan-Marienborn-Volnsberg: Die Erneuerung der Kreisstraße 7 in Kaan-Marienborn Richtung Volnsberg soll 2025 ebenfalls stattfinden. Rund eine Million Euro hat der Kreis Siegen-Wittgenstein für die Deckensanierung eingeplant. Zudem sollen auf der K 7 zwei Stützwände instandgesetzt werden.
K 27 Setzer Brücke: Die Gesamtplanung für den Neubau der Setzer-Brücke, die Dillnhütten und Setzen verbindet, soll 2025 an ein Ingenieurbüro weitergeben werden. Bis der Neubau erfolgt wird der Verkehr einspurig, mit einer Ampelanlage, geregelt. I
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