Siegen. Neuer Wohnraum wird benötigt - und in Arbeit: In Geisweid, Weidenau, Siegen, Niederschelden werden neue Wohngebiete erschlossen. Der Überblick.
Wohnraum wird in allen Segmenten dringend benötigt in Siegen; von kleinen, preisgünstigen Mietwohnungen bis hin zu (bezahlbaren) Einfamilienhäusern. In ihrem Wohnbaulandkonzept von 2018 hatte die Stadtverwaltung geeignete Baubereiche identifiziert, die nach und nach erschlossen werden; weitere Flächen kommen im laufenden Geschäft immer wieder dazu. An den „großen“ Gebieten wie Wellersberg oder Bürbacher Giersberg arbeitet die öffentliche Hand, daneben gibt es in den Stadtteilen auch mehrere kleinere Projekte von Wohnungsbaugesellschaften oder Investoren.
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Die Verwaltung gibt in den Bezirksausschüssen den aktuellen Sachstand zu Stadtentwicklungs-Projekten. Der Überblick.
Neue Wohngebiete in Siegen-Geisweid: Zweimal auf alten Sportplätzen
Schießbergstraße/Am Sportplatz: Einst ein Sportplatz, künftig ein neues Wohnquartier - schon 2020 wurde der grundsätzliche Konzeptionsbeschluss gefasst, inzwischen sucht die Stadt nach einem Investor, der auf den vier Baufeldern mit insgesamt 1,6 Hektar Fläche unterschiedliche Wohnformen (80 Einheiten) und eine Kita errichtet. In einem dreistufigen Verfahren wird unter den Bewerbern anhand festgelegter Kriterien ein Sieger ermittelt, der die Fläche im Erbbaurecht erhält
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Am Zäunchen: Die Stadt will in Birlenbach in zwei Bereichen Baurecht für Wohnhäuser schaffen: Auf einem weiteren ehemaligen Sportplatz und auf einer Grünfläche südlich der Straße „Am Lehnhof“, die vom „Zäunchen“ abzweigt. Auf dem Sportplatz ist ein kleines Wohnquartier in Planung, der andere Teilbereich ist demnach eine Erweiterung des bestehenden Wohngebietes
Neues Wohngebiet Siegen-Weidenau: Fast ganz oben auf dem Giersberg
Schultestraße: 18 Reihenhäuser ober- und unterhalb eines neuen Wohnweges sind laut Konzeptbeschluss von 2021 geplant sowie ein Mehrfamilienhaus mit maximal acht Einheiten. Die Schultestraße verläuft knapp unterhalb der Kuppe des Giersberges entlang der beliebten Naherholungsfläche. Die Erndtebrücker Firma Berge-Bau hat die Grundstücke inzwischen gekauft, nun soll es mit dem Bebauungsplan konkret werden. Weitere Möglichkeiten für Wohnungsbau sieht die Stadt Siegen nicht: Das sei im Zuge des Bebauungsplanverfahrens für das Quartier Vogelsang, ein Stück den Berg runter, bereits geprüft worden; Potenzialflächen gebe es außer an der Schultestraße hier keine.
Neue Wohngebiete im Kernraum von Siegen: Auf den Bergen wird gebaut
Bürbacher Giersberg: Vor Jahren noch heftig umstritten, kürzlich dann beschlossen - bis zu 112 Wohneinheiten sollen in den Bereichen „Am Wäldchen“ und „Zur Dicken Eiche“ gebaut, dafür überwiegend die grüne Wiese und auch ein wenig Wald genutzt werden (in erster Linie wegen Mindestabständen). Im ersten Quartal 2025 sollen Öffentlichkeit und Behörden beteiligt werden.
Wellersberg: Es gab einigen Streit um das künftige Wohnquartier auf dem Gelände des ehemaligen Munitionsdepots, der städtebauliche Entwurf wird aber nach längerem Hin und Her, unter anderem wegen Quartiersgaragen und der Verkehrserschließung, derzeit ausgearbeitet. Entwickelt wird das Areal mit der landeseigenen Gesellschaft NRW Urban. Geplant sind 225 Wohneinheiten in verschiedenen Haustypen. Als nächstes steht die Öffentlichkeitsbeteiligung an: Die Ergebnisse sollen im weiteren Prozess berücksichtigt werden.
Fischbacherberg: Die anderthalb Hektar große Brache an der Breslauer Straße neben den „Nato-Zähnen“ kann bebaut werden, der Rat hat den Bebauungsplan als Satzung beschlossen. Vorgesehen sind insgesamt 60 Wohneinheiten in verschieden Haustypen auf drei Baufeldern, auf einem davon errichtet die Kommunale Entwicklungsgesellschaft KEG Mehrfamilienhäuser. Für die Erschließung soll eine neue Wohnstraße angelegt, der Zugang zum Waldgebiet Fischbacherkopf über neue Fußwege sichergestellt werden.
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Galgenberg: An der Schnittstelle Siegen/Bürbach/Kaan-Marienborn plant die Wohnstättengenossenschaft Siegen (WGS eG) die Nachverdichtung und Erweiterung des bestehenden Wohnquartiers. Zentral soll eine ehemals gewerblich genutzte Brachfläche bebaut werden, darum herum sind einige Wohnhäuser nicht sanierungsfähig. Insgesamt ist von 120 Wohneinheiten auf 1,7 Hektar die Rede. Zum Plan gehören auch Gemeinschaftscarports und eine Quartiersgarage für die Bewohner, mehrere Spielplätze sowie die Aufwertung des Bürbachs. Das Verfahren zur Beteiligung der Öffentlichkeit wurde bereits eingeleitet.
Bestehendes Wohngebiet in Siegen-Niederschelden erweitern
Am Hubenfeld: Südlich der Grundschule soll am Siedlungsrand das Wohngebiet auf etwa 4000 Quadratmetern behutsam erweitert werden. Da es sich um eine Grünfläche handelt, muss der Bebauungsplan geändert werden, das Verfahren dazu ist eingeleitet. Der Platz ist begrenzt, da auf der einen Seite Häuser stehen, auf der anderen Mindestabstand zu Hochspannungsleitungen, die parallel zur HTS am Hang verlaufen, eingehalten werden muss. Das künftige Wohnquartier könnte über die Hubenfeldstraße erschlossen werden