Siegen. Wenn auf der grünen Wiese gebaut wird, bedeutet das im Fall des Bürbacher Giersbergs auch den Verlust von etwas Wald. Siegener Politik: Vorteile überwiegen.

Die Kommunalpolitik begrüßt einhellig die von der Verwaltung vorgelegte Planung für die Erweiterung des Wohngebiets Bürbacher Giersberg (wir berichteten). Der Bauausschuss sprach sich mehrheitlich für die Variante 5 aus - lediglich die Grünen ziehen die Variante 6 vor, bei der das „Wäldchen“ oberhalb der Leineweberstraße erhalten bleiben soll. Überwiegend wegen des Abstands zur Wohnbebauung soll bei der nun favorisierten Variante gut 2800 Quadratmeter Wald entfernt werden.

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Es sei bedauerlich, dass Teile des Walds leider wegfallen müssten, meinte Thomas Christian (SPD), aber die Vorteile würden überwiegen. Jens Uhlendorf (CDU) fragte nach Besucherparkplätzen und Stellflächen: Da eine autofreie Innenzone entstehen solle: Könnte es nicht auch eine Spielstraße sein? Das funktioniere am Fischbacherberg seit Jahren gut - und Taschen und Getränkekisten müssten nach dem Einkauf nicht so weit getragen werden.

Neues Wohngebiet in Siegen: Mehr Straßen bauen oder ein Stück Wald entfernen?

„Wer im Dornseifer ein paar Meter weiter einkauft, braucht dafür kein Auto“, meinte Walter Schneider (FDP). Bei den Mehrfamilienhäusern gebe es Tiefgaragen, bei den Einfamilienhäuser sei die Anfahrt über den Wohnweg gewährleistet, so Marlene Krippendorf, Abteilungsleiterin Stadtentwicklung. Christian Welter (Volt) meinte in Richtung der Grünen, dass sich Ökologie nicht nur an einem Waldstück bemesse, sondern auch an der Effizienz der Erschließung - mehr Straße anzulegen, nur um das Wäldchen zu erhalten, sei langfristig nicht ökologischer.

„Wer im Dornseifer ein paar Meter weiter einkauft, braucht dafür kein Auto.“

Walter Schneider,
FDP

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Ansgar Cziba (Grüne) sprach auch das Thema Flächenversiegelung an: Bei Starkregenereignissen fließe das Wasser den Giersberg nach Bürbach hinab. „Nach größeren Regengüssen haben die Anwohner Fäkalien auf ihren Grundstücken.“