Geisweid. Alter Sportplatz am Geisweider Schießberg wuchert vor sich hin, nun soll neues Wohngebiet zügig starten. Das wird in Siegen weiterhin dringend benötigt.

Neben Wellersberg und Bürbacher Giersberg ist der Sportplatz Schießbergstraße eines der großen geplanten Baugebiete in Siegen, um den weiterhin dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die Rede ist in Geisweid von maximal 80 Einheiten. Das gut anderthalb Hektar große Areal in fußläufiger Entfernung zum Stadtteilzentrum gehört der Stadt Siegen, hier sollen gemäß Grundsatzbeschluss mindestens 25 Prozent geförderte Wohnungen errichtet werden („Sozialer Wohnungsbau“). Investoren können sich nun bewerben, um die Fläche unterhalb der Gesamtschule am Schießberg zu entwickeln und zu bebauen, auf der auch eine Kindertagesstätte mit vier Gruppen vorgesehen ist. Fußläufig ist auch der Dr.-Dudziak-Park mit dem großen und kleinen Schwanenteich erreichbar, es gibt mehrere Gastronomiebetriebe in der Umgebung, auch das Hofbachstadion ist nicht weit.

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Stimmt der Rat am 25. September zu, kann das Konzeptverfahren durchgeführt werden. Angestrebt wird ein „stabiles Quartier mit sozialer Mischung und Angebotsvielfalt“, heißt es in der Vorlage, über die der Bauausschuss am Mittwoch, 4. September, erstmals berät. Zum Konzeptionsbeschluss haben sich demnach noch ein paar Änderungen ergeben: Vorgesehen waren unterschiedliche Wohnformen mit festgelegten Quoten - geförderter und frei finanzierter Wohnungsbau (Mehrfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser), Mehrgenerationenwohnen, durchaus auch besondere Wohnformen. Die Mischung soll erhalten bleiben, aber flexibler werden.

Siegen will auf altem Sportplatz Schießberg in Geisweid hochwertige Architektur

Die Verwaltung will mit Bewertungskriterien für die Investorenangebote die Angebotsvielfalt steuern - besonders bedeutsam seien hier städtebauliche und architektonische Qualität, heißt es in der Ausschreibung: „Nicht gewünscht ist eine durchgängig gestaltete Großstruktur“. Auch Freiräume, gerade gemeinschaftlich nutzbar, werden hoch bewertet, nachhaltig-ökologische Bauweise und Gebäudebetrieb ebenso. Angestrebt werden auch alternative Mobilitätsformen, etwa Sharing-Angebote.

Ehemaliger Sportplatz an der Gesamtschule Auf dem Schießberg, Geisweid-Wenscht, Siegen, Siegerland, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Der ehemalige Sportplatz liegt unterhalb der Gesamtschule auf dem Schießberg in Siegen-Geisweid. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Die Stadt möchte den Großteil des Areal nun auch an nur einen Investor verkaufen - und nicht mehr an mehrere. So sollte städtebaulich für Abwechslung gesorgt sein. Es habe sich aber gezeigt, dass die Erschließungssituation das nicht hergibt. Der Verkehr vom und zum Wohngebiet muss demnach über eine noch zu bauende Straße von der Straße „Am Sportplatz“ abgewickelt werden - die zu bauen funktioniere nur, wenn Planung und Bau des ganzen Bereichs aus einer Hand komme. Es empfehle sich, zumindest die Baufelder A, B und C, die zwischen Schießbergstraße und „Am Sportplatz“ liegen, an einen Investor zu vergeben. Für Baufeld D brauche es keine Erschließungsstraße, es könne separat ausgeschrieben werden.

Aufwendiges Verfahren: Siegen will bestes Konzept für Wohnen auf Sportplatz Schießberg

Außerdem soll die Fläche, auf der Mehrfamilienhäuser gebaut werden sollen, im Erbbaurecht vergeben werden. Berücksichtigt werden muss auch, dass da bereits Häuser stehen, von denen nur eines der Stadt gehört.

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Liegt der Beschluss vor, soll es zügig losgehen. Das Konzeptverfahren klingt durchaus aufwändig und damit etwas langwierig: Die Stadt will möglichst viele Bewerbungen und damit „eine gewisse Vielfalt an Entwürfen“ erhalten, dazu unter anderem die anschreiben, die ihr Interesse bereits angemeldet hatten. Potenzielle Investoren sollen ihre Motivation für die Quartiersentwicklung darlegen und nachweisen, dass sie ein solches Projekt schultern können. Daraus trifft die Stadt dann eine Auswahl - maximal 10. Die arbeiten dann konkrete Konzepte aus. Daraus wiederum wählt die Stadt schließlich drei Angebote, die für die finale Phase in Frage kommen. Der Beirat für Stadtgestaltung bewertet und empfiehlt einen Gewinner, auch die interessierte Öffentlichkeit soll die Möglichkeit bekommen, sich einzubringen. Die endgültige Entscheidung trifft die Politik.