Wetter. In weniger als einem Jahr sind die Kommunalwahlen. Dabei soll auch das Stadtoberhaupt neu gewählt werden. Allerdings tun sich die Parteien schwer.
Innenminister Herbert Reul hat den Termin für die Kommunalwahlen 2025 in Nordrhein-Westfalen auf den 14. September 2025 festgelegt. An diesem Tag findet im Gebiet des Regionalverbands Ruhr auch die Wahl der Verbandsversammlung statt. Etwaige Stichwahlen werden am 28. September 2025 durchgeführt. Für diesen Tag ist auch die nächste Bundestagswahl terminiert. Also noch ungefähr elf Monate, bis auch ein neuer Bürgermeister gewählt werden soll. Eigentlich müssten die Parteien demnach schon im Wahlkampfmodus sein. Doch es ist derzeit verdächtig still. Die Redaktion hat nachgefragt.
Die Kandidaten der letzten Kommunalwahl
- Frank Hasenberg (SPD)
- Stefan Wedegärtner (CDU)
- Karen Haltaufderheide (Grüne)
- Alexander Stuckenholz (FDP)
- Eva Holzhauer (parteilos)
- Christopher Krüger (CSR)
Allen im Rat vertretenden Fraktionen wurden folgende Fragen gestellt: Stellt Ihre Partei bei den kommenden Wahlen einen Bürgermeisterkandidaten/eine Bürgermeisterkandidatin auf? Wenn ja, wer ist es? Wenn nein, welcher Kandidat wird von Ihnen unterstützt? Nicht ganz ein Jahr vor der Wahl, sollte die Nachfrage legitim sein. Die Antworten jedoch überraschten.
CDU ist in konstruktiven Gesprächen
„Im Hinblick auf die Kommunalwahl 2025 möchten wir als CDU Wetter die Bürgerinnen und Bürger darüber informieren, dass wir uns derzeit noch nicht auf einen Bürgermeisterkandidaten/eine Bürgermeisterkandidatin festgelegt haben. Wir befinden uns jedoch in konstruktiven Gesprächen“, heißt es von der Stadtverbandsvorsitzenden der CDU Wetter Désirée Nagel. Sie begründet: „Wir möchten eine starke Kandidatin oder einen starken Kandidaten für unsere Stadt nominieren, der, bzw. die die berufliche Kompetenz mitbringt, eine Verwaltung zu führen. Für uns steht im Vordergrund, eine kompetente und bürgernahe Lösung zu finden, die die Zukunft unserer Stadt maßgeblich mitgestaltet. Wir danken der lokalen Presse für ihr Interesse und bitten um Verständnis, dass wir zu diesem Zeitpunkt noch keine endgültigen Angaben machen können. Sobald eine Entscheidung getroffen wurde, werden wir dies kurzfristig bekanntgeben.“
Bürger für Wetter stellen keinen Kandidaten
Die Bürger für Wetter teilten mit, dass sie selbst keinen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen schicken werden, sich aber die Option offen halten möchten, andere Kandidaten zu unterstützen. „Dafür müssen wir aber erst wissen, wer kandidiert“, erklärt Gerd Michaelis, Fraktionsvorsitzender der Bürger für Wetter.
FDP hat erstmal andere Prioritäten
Und wie sieht es bei der FDP aus? „Eine Kandidatin oder einen Kandidaten der FDP Wetter für das Bürgermeisteramt im kommenden Jahr kann ich Ihnen noch nicht nennen, da unsere Wahlversammlung noch nicht stattgefunden hat“, teilt Fraktionsvorsitzender André Menninger mit. „Vor der Aufstellung zur Kommunalwahl warten noch sehr große Herausforderungen auf die Politik vor Ort.“ Damit spielt er auf die Haushaltslage der Stadt Wetter an. Der eingebrachte Etatentwurf zeige den Ernst der Lage. „Die Stadt steht vor immensen, finanziellen Herausforderungen. Darüber hinaus gilt es, die Auswirkungen der Neuberechnung der Grundsteuer vor Ort im Sinne der Bürgerinnen und Bürger abzumildern, aber auch in keinem Fall dringend notwendige Investitionen in die Bildungsinfrastruktur zu gefährden. Diesen Aufgaben gilt zunächst unsere volle Aufmerksamkeit“, so Menninger.
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Grüne haben Gespräche noch nicht abgeschlossen
Auch die Grünen in Wetter sind mit ihren Kandidaten noch nicht so weit: „Wir sind in Gesprächen, die aber noch nicht ganz abgeschlossen sind. Bitte haben Sie daher Verständnis, dass wir uns erst in einigen Tagen dazu äußern“, erklärt Karen Haltaufderheide-Uebelgünn, Sprecherin des Ortsverbands Wetter.
SPD setzt auf Kontinuität
Bliebe noch die SPD. Deren Stadtverbandsvorsitzende Kirsten Stich erklärt: „Für uns ist völlig klar, dass wir mit unserem jetzigen Bürgermeister Frank Hasenberg in den Wahlkampf gehen. Wir haben völliges Vertrauen in ihn und setzen weiter auf kontinuierliche Arbeit.“ Der amtierende Bürgermeister wurde erstmals 2007 ins Amt gewählt und folgte auf Dieter Seitz. Die erste Amtszeit betrug sechs Jahre. In den beiden darauffolgenden Wahlen wurde er zweimal im Amt bestätigt. Bei der letzten Kommunalwahl musste er allerdings gegen die Herausforderin von den Grünen, Karen Haltaufderheide-Uebelgünn, in die Stichwahl.