Wetter. Der Wahlkampf war anstrengend, die Stimmung angespannt – das Ergebnis für den Sieger erleichternd. Frank Hasenberg bleibt Bürgermeister in Wetter.

Die Erleichterung steht Frank Hasenberg ins Gesicht geschrieben. Als die meisten Wahlbezirke ausgezählt sind, fällt ein wenig Anspannung von ihm ab. Um 18.57 Uhr dann die Entscheidung. Das letzte Ergebnis vom Stollenweg in Wengern trudelt ein. Er bekommt insgesamt 59,67 Prozent der Stimmen und wird damit erneut Bürgermeister der Stadt Wetter.

Ich bin natürlich erleichtert und froh, dass das jetzt funktioniert hat. Ich bedanke mich bei allen Wählerinnen und Wählern, die mir ihr Vertrauen ausgesprochen haben. Aber natürlich bedanke ich mich auch bei meiner Partei und meiner Vorsitzenden Kirsten Stich. Das möchte ich auch ganz besonders herausheben, weil wir einen super Wahlkampf gemacht haben. Wir mussten uns ja Anfang des Jahres auch erstmal neu finden. Und das hat wunderbar funktioniert. Von daher bin ich einfach sehr froh. Jetzt bin ich die nächsten fünf Jahre weiter im Amt. Das, was ich versprochen habe, mache ich auch. Ich werde mich die nächsten fünf Jahre mit voller Kraft und mit vollem Herzen für meine Stadt einsetzen.“

Gratulationen übers Handy

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Nachdem das Endergebnis bekannt wurde, stand Hasenbergs Handy nicht mehr still. Über sämtliche Kanäle prasselten Gratulationen auf ihn herein. Auch im Rathaus gratulierten die Mitarbeiter dem alten und neuen Chef der Verwaltung. Von dort aus ging es für Frank Hasenberg erstmal rauf zur Burg Volmarstein. Denn dort warteten seine Parteigenossen der SPD auf ihn. Als er durch die Seitentür den Saal betritt, stehen alle Anwesenden von ihren Stühlen auf. Sie klatschen und jubeln. Vorsitzende Kirsten Stich, die mit Frank Hasenberg zur Burg gefahren war, musste sich Tränen der Rührung und wohl auch der Erleichterung aus den Augenwinkeln wischen. Frank Hasenberg bedankte sich bei allen seinen Wahlhelfern. „Es liegen harte und anstrengende Wochen hinter uns“, meinte er. Hasenberg würdigte aber auch das Ergebnis seiner Gegenkandidatin Karen Haltaufderheide. Sie bekam 40,33 Prozent der Stimmen.

Haltaufderheide war nach der Wahl trotz ihrer Niederlage keineswegs niedergeschlagen. „Mir geht es gut. Wir sind sehr stolz auf das Ergebnis“, sagte sie. „Wer hätte gedacht, dass eine Grünen-Politikerin in Wetter auf über 40 Prozent kommt?“, fragte sie. Natürlich habe sie auch gehofft, aber letztlich deutet Haltaufderheide das Ergebnis mit einer gewissen Genugtuung.

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„Man hat gemerkt, dass sich etwas verändert hat in Wetter. Es ist eine Aufbruchstimmung in der Stadt und die Leute wollen und merken, dass ein Wandel kommt“, meint sie. Sie hatte das Wahlergebnis im Büro des Ortsverbandes im Schöntal mitverfolgt und da mit den Unterstützern gefeiert und sich bedankt.

Grüne Akzente setzen

Kleiner Dämpfer

Die Aufregung der vergangenen Wochen ist bei allen Beteiligten noch deutlich spürbar. Kurz bevor die Ergebnisse der Wahl aus den Bezirken eintrudelten, war die Anspannung zum Greifen. Die Aufbruchstimmung, von der Karen Haltaufderheide nach der Wahl sprach, ist vielen in Wetter aufgefallen. So wagte sich auch kaum jemand, eine Prognose abzugeben. Auf verschiedenen Social Media-Kanälen und natürlich auch im Straßenwahlkampf wurde von beiden Seiten kräftig die Werbetrommel gerührt – letztlich mit dem glücklicheren Ausgang für die SPD und Frank Hasenberg. Die Freude und Erleichterung über den Sieg dürften zwar überwiegen, müssen jedoch auch einen kleinen Dämpfer einstecken können. Die Wahlbeteiligung lag bei der Stichwahl nur bei 40,32 Prozent. Von 22.438 Wahlberechtigten gaben lediglich 9048 ihre Stimme ab, 77 davon waren ungültig. Das bedeutet, dass nicht einmal die Hälfte der Wetteraner wählen gegangen ist. Aber davon haben fast 60 Prozent für Frank Hasenberg gestimmt. Den übrigen 13.390 Bürgern scheint es egal zu sein, wer Stadtoberhaupt ist. Schade!

Für die zukünftige Arbeit in der Stadt prophezeit sie: „Man kann nicht weiter machen wie bisher. Durch die Wahl ist klar geworden, dass mehr grüne Themen und Akzente gesetzt werden müssen. Wenn wir das gemeinsam hinkriegen und die anderen Parteien das auch einsehen, dann ist mir das recht. Ich habe immer gesagt, dass es nicht an einer Person hängen muss. Und 25,62 Prozent ist eine Ansage“, verweist sie noch einmal auf die Ratswahl.

„Für uns waren es anstrengende aber schöne Wochen. Wir haben eine super Teamarbeit hingelegt. Das hat uns zusammengeschweißt“, resümiert Karen Haltaufderheide. Nach der Wahl am Sonntagabend heißt es aber nun erstmal absacken und wieder Kraft tanken, bevor sie sich wieder in die Arbeit stürzt.