Wetter. Dass die Parteien Schwierigkeiten haben, einen geeigneten Kandidaten zu finden, der Bürgermeister werden will, ist verständlich. Ein Kommentar

Die Parteien in Wetter stehen vor einem ernsten Problem: Im kommenden Jahr sind Bürgermeisterwahlen, aber so gut wie niemand will den Job machen. Das ist kein Wunder, denn als Bürgermeister in Wetter gibt es kaum einen Blumentopf zu gewinnen. Kritik und Schelte sind meist an der Tagesordnung. Wer diesen Posten übernimmt, braucht mindestens ein dickes Fell.

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Befragt man die Künstliche Intelligenz (KI), wie denn eine Stellenanzeige für einen Bürgermeisterkandidaten in Wetter aussehen könnte, und füttert diese mit einigen Daten, wie beispielsweise der Baustellensituation oder auch den klammen Haushaltskassen, spuckt die KI eine interessante Jobbeschreibung aus. Demnach wird ein Haushaltsingenieur gesucht, der ein Minus in ein Plus verwandelt oder es zumindest versucht. Kenntnisse als Baustellenmanager, also als Experte für Absperrbänder und Umleitungen, sind von Vorteil. Und wer sich als Eventmanager versuchen möchte, weil er diplomatisch die Bürger mit Festen bei Laune halten will, der hat ein Budget zur Verfügung, das gerade mal für ein paar Luftballons reicht. Das mitzubringende Profil wäre eine Mischung aus unerschütterlichem Optimismus, Nerven aus Stahl und einem Faible für Improvisationen. Die KI schlägt zudem einen Baggerführerschein vor, der ein Vorteil sei, aber keine Bedingung.

Auch wenn diese Stellenausschreibung der KI satirisch gemeint war, so ist doch viel Wahres darin. Im Prinzip ist das Amt nur für Idealisten geeignet, die über eine gehörige Portion Optimismus und Masochismus verfügen, auf allzu viel Freizeit aber nur wenig Wert legen. Dass sich dafür kaum ein Kandidat finden lässt, ist also nicht weiter verwunderlich. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass es nach der Wahl wieder etliche Bürger geben wird, die alles besser wissen und besser können als der Amtsinhaber oder die Amtsinhaberin. Aber erst nach der Wahl - vorher könnte man sich schließlich als Kandidat aufstellen lassen. Und wer will das schon? In Wetter scheint es derzeit nur einen zu geben, der sich der Herausforderung stellt. Kritik zu üben ist schließlich leichter, als es besser zu machen.