Hagen. Der Straßenwahlkampf bietet jede Menge Abreißkalender-Sprüche. Wen holt sowas noch ab? Ein persönlicher Blick an den Straßenrand.

Boeler Ring, Hagen. Rote Ampel. „Alles kann sich ändern“, lese ich. Hm, das haben meine Lehrer auch immer zu mir gesagt. Kam oft nie so.

Am Loxbaum wieder rot. „Für ein Deutschland, auf das wir wieder stolz sein können.“ Nun, Friedrich Merz, mich hat der Leitkultur-Quatsch schon nicht gepackt. Jetzt der Nationalstolz, puh. Gibt‘s Lösungen? „Stabilität statt Chaos.“ Da wurden einfach zwei Gegensätze aneinander gereiht. Also keine Lösungen.

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Das klingt nach Nena

Ich mache auch kein Kreuzchen dort, wo Nena-Zeilen geklaut werden, wie bei der FDP. „Aufschwung wird durch Mut gemacht.“ Genau, und wir fahren alle „auf Feuerrädern Richtung Zukunft durch die Nacht. Gib mir die Hand, ich bau‘ dir ein Schloss aus Sand...“ Oh, Ecke Fleyer Straße. Der Noch-Kanzler versucht mich durchdringend anzusehen. „Mit Sicherheit mehr Wachstum.“ Klar. Richtung Innenstadt verspricht er mir noch mehr Netto von meinem Brutto. Wäre ja nett, aber wirkt wie Kreuzchen-Kauf.

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Die Ein-Wort-Kampagne

Zwischen Aschenbergstraße und Eduard-Müller-Straße hauen die Grünen einen raus. Die Kamapagne muss schnell fertig gewesen sein. „Zuversicht.“ Immer gut. Und: „Zusammen.“ Robert Habeck hat sich „Bündnis-Kanzler“ getauft. Er guckt wie George Clooney in dieser Kaffee-Werbung. Und natürlich der große Klassiker: „In Schulen und Kitas investieren.“ Hui, ich finde die Ideen seit dem Boeler Ring alle klasse.

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Wo ist eigentlich Frau Wagenknecht? Da! „Deutschland braucht Kompetenz.“ Oh, ja, die brauchen wir, logisch. Während fast alle Bundestagskandidaten nur Gesicht und Namen präsentieren, wagt sich Andreas Kroll (BSW) aus der Deckung: „Schnauze voll? Dann wähl‘ Kroll.“ Zwischendurch immer die One-Man-Show Lindner mit dem Schwarz-Weiß-Trick von der letzten Wahl.

Kurz vor dem Büro. Hat noch einer was? Ja, der Sauerländer. „Fleiß muss sich wieder lohnen!“ Genau, lohnen muss der sich wieder. Ab in in die Redaktion!