Hagen. Stadt Hagen, Polizei, Zoll und weitere Beteiligte haben Problemhäuser in Hagen kontrolliert. Die Ergebnisse sind zum Teil erschreckend.

Schimmel, Müll und ein möglicher Wassereinbruch: Unter Leitung der Dienststelle Ordnungsbehördliche Aufgaben der Stadt Hagen haben der städtische Außendienst, die Wohnungsaufsicht, das Umweltamt, die Feuerwehr, die Polizei, das Jobcenter, der Zoll sowie Enervie eine gemeinsame Kontrollaktion in neun Problemimmobilien in Altenhagen und Haspe durchgeführt. Das teilt die Stadt Hagen mit.

Im Fokus der Kontrollen stehen laut Stadt regelmäßig unter anderem der melderechtliche Status, die Rechtmäßigkeit des Leistungsbezuges sowie des Kindergeldes, eine Müll- und Schädlingsproblematik, Verstöße gegen die Landesbauordnung, Brandlasten, die Überprüfung der Rettungswege, die Überprüfung von Gewerben und Schulabsentismus.

138 Personen kontrolliert

Von den 186 gemeldeten Personen konnten die Behörden 138 vor Ort kontrollieren. Acht angetroffene Bewohnerinnen und Bewohner waren nicht gemeldet und wurden entsprechend überprüft. Zwei Personen werden im Nachgang von Amts wegen abgemeldet sowie mögliche Sozialleistungen überprüft, gegebenenfalls eingestellt und/oder zurückgefordert. Zudem wurden verschiedene Ausweise kontrolliert, um sicherzustellen, dass mögliche Passdelikte und Identitätsbetrügereien damit aufgedeckt werden.

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Die Behörden hätten sechs angemeldete Gewerbe untersucht, von denen vier nicht mehr existieren, jedoch nicht abgemeldet wurden. Im Nachgang findet eine entsprechende Überprüfung statt, gegebenenfalls leiten die zuständigen Stellen weitere Schritte ein.

Unterschiedliche Mängel

In jeder Immobilie, so die Stadt, hätten die Mitarbeiter unterschiedliche Mängel festgestellt, beispielsweise Schimmelbefall in den Wohnungen, defekte Fenster, Haustüren und Klingelanlagen sowie lockere Treppengeländer und -streben. Das Umweltamt habe in nahezu allen Objekten eine Müllproblematik festgestellt. Aufgrund der Vermüllung war in drei Häusern eine Überprüfung durch Enervie nicht möglich. Vier kontrollierte Hausanschlüsse waren unauffällig.

Die Feuerwehr stellte in den Immobilien Brandlasten im Treppenraum fest, zudem entspricht in mindestens zwei Objekten die Kellertür nicht den Anforderungen einer dichtschließenden Tür. Hinzu kommen nicht eingehauste Stromkästen im Treppenhaus sowie brüchige Elemente an der Außenfassade einer Immobilie. In einer Dachgeschosswohnung gibt es einen möglichen Wassereinbruch durch die Dachhaut mit Deckeneinbruch. Hier müssen die Eigentümerinnen und Eigentümer der Bauordnung im Nachgang die Standsicherheit zwingend nachweisen. Der entsprechende Standsicherheitsnachweis wird von einer Statikerin oder einem Statiker erstellt. Diese sind dafür verantwortlich, die statischen Berechnungen durchzuführen und die Sicherheit der Konstruktion zu gewährleisten.

Fachbereiche unterstützen

 Im Hintergrund der Kontrollen agieren außerdem die Fachbereiche Schule, Jugend und Soziales, Integration, Zuwanderung und Wohnraumsicherung sowie Gesundheit und Verbraucherschutz der Stadt Hagen, die Familienkasse NRW, Deutsche Bahn und das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität.