Hagen. Eine gemeinsame Kontrollaktion von mehreren Behörden in Hagen förderte haarsträubende Zustände ans Licht.

Schimmelbefall, Brandlasten und nicht genehmigte Umbauten: Unter Leitung des Ordnungsamtes der Stadt Hagen haben zahlreiche Dienststellen und Behörden wieder Problemhäuser in der Stadt kontrolliert und dabei zum Teil haarsträubende Zustände vorgefunden. Beteiligt waren diesmal die Ämter für Wohnungsaufsicht und Bauaufsicht, das Umweltamt, die Feuerwehr Hagen, die Polizei Hagen, das Jobcenter, der Zoll und der heimische Energieversorger Mark-E.

Die gemeinsame Kontrollaktion führte die Beamten und Mitarbeiter in vier Problemimmobilien. Im Fokus der Kontrollen standen, wie das stets der Fall ist, unter anderem der melderechtliche Status der Bewohner, die Rechtmäßigkeit des Bezugs von Sozialleistungen sowie von Kindergeld, eine eventuelle Vermüllung und das Vorkommen von Schädlingen, Verstöße gegen die Landesbauordnung, Brandlasten, die Überprüfung der Rettungswege, die Überprüfung von Gewerben und Schuleschwänzen.

Unterschiedliche Mängel in jedem der Häuser

Von den 152 gemeldeten Personen konnten 65 vor Ort kontrolliert werden. Sechs angetroffene Bewohner waren nicht gemeldet und wurden entsprechend überprüft. 80 Personen würden im Nachgang von Amts wegen abgemeldet sowie deren Sozialleistungen überprüft, gegebenenfalls eingestellt und zurückgefordert, teilte die Stadtverwaltung mit. Auch die Überprüfung von angemeldetem Gewerbe bildete einen Schwerpunkt der Kontrollen.

Und in jeder Immobilie stellten die Mitarbeiter der Ämter unterschiedliche Mängel fest, beispielsweise Schimmelbefall durch Wasserschäden oder falsches Lüften, defekte Klingel- und Briefkastenanlagen, nicht schließende Fenster, fehlende und lockere Treppengeländer sowie -streben sowie defekte Heizungen und fehlende oder funktionslose Rauchwarnmelder. Brandlasten befanden sich in nahezu allen Treppenhäusern, beispielsweise Papier, leere Pizzakartons, Kinderwagen, Müllsäcke und Schränke. In einer Immobilie entdeckten die Mitarbeiter Schaben. 

Nicht genehmigte Um- und Anbauten von Wohnungen im Hinterhof sowie im Dachgeschoss werden im Nachgang erneut überprüft. Im Hintergrund der Kontrollaktion agierten außerdem die Fachbereiche Schule, Jugend und Soziales, Integration, Zuwanderung und Wohnraumsicherung sowie Gesundheit und Verbraucherschutz der Stadt Hagen sowie die Familienkasse NRW und die Deutsche Bahn.

Alle überprüften Häuser befanden sich im Bezirk Mitte, eines an der Grenze zum Stadtteil Eilpe. Die Stadtverwaltung kündigte an, derlei Kontrollen in regelmäßigen Abständen auch weiterhin durchzuführen.