Hagen. Dreifeld-Sportstätte an der Bergstraße kann neuen Schulkomplex sowie das Fichte-Gymnasium und das Cuno-Berufskolleg versorgen.
Mit der Verwandlung des einstigen St.-Marien-Hospitals an der Bergstraße in eine weiterführende Schule rückt auch der Bau einer Dreifeld-Sporthalle zwischen dem Innenstadtring und dem historischen Krankenhaus-Komplex in den Fokus der Politik. Der Hagener Rat bringt die dafür erforderliche Änderung des Bebauungsplans gerade auf den Weg. Dafür werden die bestehende Kindertageseinrichtung der katholischen Kirchengemeinde St. Marien, die direkt an das Altenpflegeheim St. Hedwig anschließt, eine kleine Parkplatzfläche auf dem Areal sowie ein angrenzendes Technikgebäude weichen müssen.
Hintergrund dieser Millionen-Investition, die von der Krollmann-Gruppe für die Stadt Hagen realisiert wird, ist der weiterhin hohe Bedarf an Schulplätzen nicht bloß im Grundschulsegment, sondern auch im Sekundarbereich. Hier entpuppte es sich als große Chance, dass der Immobilien-Kaufmann Udo Krollmann, der in dem leerstehenden Komplex zunächst die Idee einer qualitätsvollen Seniorenresidenz verfolgte, seine Projektpläne zurückstellte und der Stadt den Vorschlag unterbreitete, das großzügige Objekt mit üppigem Raumangebot in ein Schulgebäude zu verwandeln. Zumal die Verwaltung sofort erkannte, dass die zentrale Innenstadtlage in direkter Nachbarschaft zu weiteren Schulen, zur City-Infrastruktur sowie zu schnell erreichbaren Busverbindungen den Standort zusätzlich attraktiv macht.
Nutzung auch durch Fichte und Cuno
Darüber hinaus eröffnen die angrenzenden Flächen die Möglichkeit, den ohnehin schon bestehenden, erhöhten Sportstättenbedarf in dem Quartier zu decken. Denn in der Dreifach-Turnhalle könnten sich nicht bloß die Mädchen und Jungen der neu entstehenden Schule auspowern, sondern auch Pennäler des angrenzenden Fichte-Gymnasiums sowie des ebenfalls nur einen Steinwurf entfernten Cuno-Berufskollegs ihren Sportunterricht absolvieren. Nach aktuellem Beratungsstand soll die Geschwister-Scholl-Hauptschule aus der Boelerheide in die Bergstraße umziehen, damit an der Kapellenstraße wiederum die Heinrich-Heine-Realschule weiter wachsen kann.
Für den Sportstättenbau muss allerdings die Kita (Bergstraße 59) gegenüber dem einstigen Krankenhaus abgerissen werden. Sie soll stattdessen – sogar in erweiterter Form – im Erdgeschoss des einstigen St.-Marien-Hospitals weitergeführt werden.
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Zudem soll das angrenzende Technikgebäude, dem einige versiegelte Parkflächen vorgelagert sind, dem Bagger weichen. Dieser Bereich wird künftig als erweiterter Schulhof dienen, während die Technik-Einheiten in dem insgesamt 8000 Quadratmeter großen Gesamtbereich des Komplexes neu platziert werden. Die Schulhof-Flächen werden in Zukunft mit einer wasser- und luftdurchlässigen Abdeckung (Rasensteine, Schotterrasen oder breitfugige Pflasterung) versehen, so dass hier Regenwasser versickern kann und das Stadtklima sich verbessert.
„Gründächer nehmen nachweislich im Sommer weniger Wärme auf als herkömmlich gedeckte Dächer und erzeugen durch Wasserverdunstung gleichzeitig einen Kühleffekt.“
Grünes Dach sorgt für Kühlung
Das Thema spielt aber auch bei der neuen Sporthalle eine zentrale Rolle: So wird in dem Bebauungsplan eine extensive Dachbegrünung festgesetzt. Sie soll vor allem in den Sommermonaten die Aufheizeffekte in den eng bebauten Straßen mindern. Zudem argumentiert die städtische Bauverwaltung: „Gründächer nehmen nachweislich im Sommer weniger Wärme auf als herkömmlich gedeckte Dächer und erzeugen durch Wasserverdunstung gleichzeitig einen Kühleffekt. Darüber hinaus“, so die Experten, „trägt die Bindung von Stäuben und Schadstoffen zur Verbesserung des Mikroklimas bei.“ Gerade am Rande des Innenstadtrings ein wichtiges Thema.
Einen intensiven Blick wirft die Stadt auch auf die weitgehende Bewahrung des bestehenden Baumbestandes. Die in Summe neun Gehölze – darunter eine Esche, eine Buche, zwei Kastanien und ein Ahorn – sollen durch den Sporthallen-Neubau weitgehend geschont werden. Details wird am Ende die Baugenehmigung regeln, doch zum Ausgleich für unvermeidliche Fällungen soll auf jeden Fall die erweiterte Schulhoffläche mit Ersatzpflanzungen versehen werden.