Hamm. Den Grün-Gelben gelingt offensiv beim Auswärtssieg gegen ASV Hamm-Westfalen fast alles. Macht sich der Trainerwechsel bemerkbar?

Sie bleiben in der Erfolgsspur: Mit 33:27 (17:14) gewannen die Zweitliga-Handballer vom VfL Eintracht Hagen dank einer rundum überzeugenden offensiven Leistung das NRW-Derby beim ASV Hamm-Westfalen. Damit setzen die Hagener mit dem dritten Sieg in Folge den Aufwärtstrend fort.

Eintracht Hagen beginnt mit viel Tempo

Dabei war es keine einfache Spielvorbereitung für das Team von Eintracht-Trainer Pavel Prokopec. Denn das Team des ASV ist aktuell von Personalproblemen geplagt und ist auf mehrfache Unterstützung aus A-Jugend und zweiter Mannschaft angewiesen. Lange stand nicht fest, mit welchem Aufgebot der Gastgeber antreten würde. Nach Spielbeginn wurde jedoch schnell eines klar, was sich die Eintracht vorgenommen hatte: Tempo. Der letztendlich ohne neun Stammspieler antretende Tabellenfünfte sollte seine Personalprobleme zu spüren bekommen.

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Und der Matchplan ging direkt auf. In der 5. Minute erzielte Pierre Busch nach optimalem Start per Gegenstoß das 4:0. In einer hitzigen Anfangsphase mit vier Zeitstrafen innerhalb der ersten Viertelstunde schlugen die Gastgeber aber prompt zurück und drehten die Partie auf 6:5 (12.). Es war die einzige Phase in der Partie, in der zu viele Fehlwürfe den Hagenern zum Verhängnis wurden. In der Folge traten spürbar selbstbewusst auftretende Volmestädter offensiv aber fast ausschließlich die richtigen Entscheidungen. Egal ob im Abschluss selbst oder im Vorfeld beim entscheidenden letzten Pass, man hatte besonders in Person von den beiden Rückraum-Akteuren Max Öhler und Pouya Norouzi in allen Spielsituationen die richtigen Lösungen parat. Und so setzte man sich über 12:10 (23.) und 16:13 (29.) erstmals ein wenig ab und ging mit einer Drei-Tore-Führung in die Kabine.

Nach der Pause streuten sich wenige leichte Fehler in das Spiel des VfL. Bedanken konnten sich die Gäste bei ihrem Schlussmann Maurice Paske, der zwei freie Würfe parierte, sodass der ASV nicht näher als 15:17 (32.) durch das Tor von Ole Machner herankam. Nachdem diese knifflige Situation aber überstanden war, kam der Eintracht-Zug wieder richtig ins Rollen. Tore von Pouya Norouzi, Pierre Busch und Jan von Boenigk bescherten die bis dahin höchste Führung zum 21:15 (37.).

Eintracht spielt Schlussphase klug

Und weil Prokopec stets clever ein- und auswechselte, konnten die Hagener gegen vermeintlich immer schwächer werdende Hammer mit ihrem Tempospiel die richtigen Nadelstiche setzen. Auch im Eins-gegen-eins-behielt der VfL klar die Oberhand und verwandelte die anschließende Chance eiskalt. Und wenn doch ein Wurf nicht ins Tor ging, wie beim verworfenen Siebenmeter und einzigen Fehlwurf vom treffsicheren Rechtsaußen Pierre Busch, war der Teamkollege zur Stelle. In diesem Fall schnappte sich Norouzi geschickt den Abpraller und stellte auf 30:23 (49.). In der Schlussphase fokussierte sich das Prokopec-Team auf eine stabile Verteidigung und spielte die eigenen Angriffe lange aus. Zu keinem Zeitpunkt kamen noch einmal Zweifel am insgesamt dritten Sieg in der Fremde auf. Es scheint, als wenn sich der Trainerwechsel bei der Eintracht langsam bemerkbar macht.

Auch wenn man mit elf Punkten weiter nur einen Zähler über dem Strich steht, ist ein Aufschwung unverkennbar. Pierre Busch erkannte nach Spielende eine Entwicklung im Vergleich zu den Vorwochen: „In den vorherigen Spielen haben wir teilweise in der Phase von der 30. bis zur 50. Minute wenig Tore gemacht. Genau diese Phase haben wir heute für uns nutzen können, das tat uns natürlich gut.“

ASV Hamm Westfalen - VfL Eintracht Hagen 27:33 (14:17)

VfL Eintracht Hagen: Paske (8 Paraden), Bochmann (1); Öhler (3), Norouzi (7), Pröhl (3), Alves, Pieczkowski (1), Voss-Fels (3), Israel, Gaubatz (1), Granlund, Pfalzer (1), Jukic (4), Richter (2), Busch (6/1), von Boenigk (2).

Beste Torschützen Hamm: Stüber (6), Bornemann, Haunold (je 5).

Zeitstrafen: 3:5.