Breckerfeld. Ein neues Windrad dreht sich bereits in Breckerfeld. Weitere könnten hinzukommen. Und zwar auf drei Flächen, die dafür reserviert werden sollen.
Mit der alternativen Energie ist das ja immer so eine Sache: Während sich im Bereich Landwehr in Breckerfeld trotz der Proteste von Anwohnern mittlerweile ein erstes neues Windrad dreht, scheint sich abzuzeichnen, dass es für einen geplanten Solarpark zwischen dem Gipfel des Wengebergs und der Dahlerbrücke Straße keine Mehrheit zu geben.
Allerdings sollen im neuen Regionalplan nun eigens drei Flächen - sogenannte Vorrangzonen - ausgewiesen werden, auf denen weitere Windkraftanlagen genehmigt und gebaut werden können. Und weil diese Areale mit der Verabschiedung des Plans dann eigens für Windkraft vorgesehen sind, kann die Politik - anders als im Fall des Solarparks - nicht mitbestimmen, ob am Ende gebaut wird oder eben nicht. Genehmigt wird nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz. Und jedem, der sich an die Vorgaben hält, steht dem Grundsatz nach auch eine Genehmigung zum Bau zu.
Städte können steuern
Der Vorteil von Vorrangzonen: Dadurch, das Städte bestimmte Areale freigeben, können sie letztlich steuern, wo Windkraftanlagen gebaut werden dürfen und wo eben nicht.
Hinter all dem steht ein Bundesgesetz - das Windenergieflächengesetz. „Darin ist geregelt, dass zwei Prozent der Fläche im Bundesgebiet für Windenergie vorgesehen sind“, so Bürgermeister André Dahlhaus. Ein Umstand, der wiederum über den neuen Regionalplan bis Breckerfeld durchschlägt.
Areale in Langescheid und im Krägeloher Forst
„Areale sind in Langscheid und um im Krägeloher Forst sowie im Süden an der Stadtgrenze zu Halver vorgesehen“, so Dahlhaus weiter. Letzter wiederum liegt dort, wo das neue Windrad des Versorgers AVU bereits Ökostrom produziert. Die Vorrangzonen umfassen eine Fläche von 22,9, 13,3 und 13,6 Hektar, so dass insgesamt 49,8 Hektar ausgewiesen werden. Beschlossen ist all das noch nicht. In einem nächsten Schritt soll Anfang des kommenden Jahres die Öffentlichkeit formal beteiligt werden.
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Was die Vorrangzonen konkret mit sich bringen, ob auf den Flächen tatsächlich Windräder gebaut werden, wie viele und wann - all das bleibt zunächst völlig offen. Konkrete Planungen hingegen gibt es von der Mark-E - der Hagener Versorger will oberhalb der Hasper Talsperre zwei Windenergieanlagen bauen. In einem Gebiet, das keine Vorrangzone ist. Diese Projekte sind allerdings schon so weit vorangeschritten, dass sie nicht unter die neuen, ja noch gar nicht final verabschiedeten Regelungen fallen.
Hagener Windräder speisen ein
Darüber hinaus sind auf Gebiet der Stadt Hagen auf dem Rafflenbeuler Kopf bereits zwei neue Windräder gebaut worden. Hinzu kommt eine Anlage, die oberhalb von Kuhweide entstehen soll. All diese Windkraftanlagen speisen künftig ihren Strom in das Netz der AVU ein. Nimmt man die Stromproduktion an ertragreichen Tagen zusammen, so könne das wiederum die Aufnahmekapazität der Leitungen durchaus an ihren Grenzen bringen.
Darauf hatte AVU-Vertreter Markus Kosch bereits bei der Diskussion um den Solarpark Breckerfeld hingewiesen, der an sonnenreichen Tagen Strom für rund 4000 Haushalte produzieren würde. Skeptisch wird der allerdings aus anderen Gründen gesehen - vor allem nämlich deshalb, weil er rund zwölf Hektar Fläche in Anspruch nehmen würde, die bisher der heimischen Landwirtschaft zur Verfügung stehen.
Rat entscheidet über Solarpark
Die Finale Entscheidung darüber, ob der Solarpark kommt oder nicht, trifft übrigens der Rat in seiner letzten Sitzung vor der Weihnachtspause am Dienstag, 10. Dezember.