Hagen. Ein 12-Jähriger wird bei McDonalds in der Innenstadt von Jugendlichen verprügelt und verletzt ins Krankenhaus gebracht. Die Familie ist entsetzt:
Einen wahren Alptraum erlebte der zwölfjährige Max Zepuntke aus Hagen am Dienstagmorgen. Der Schüler wurde bei McDonalds in der Innenstadt von Jugendlichen krankenhausreif geschlagen. Er trug Prellungen an Kopf und Bauch davon. Der Grund für den Angriff: Es gibt keinen.
Max besucht die siebte Klasse des Albrecht-Dürer-Gymnasiums. Als er im Schulbus auf sein Handy blickte, sah er auf dem digitalen Stundenplan, dass die erste Stunde an diesem Tag ausfiel. Daraufhin verabredete er sich mit einigen Klassenkameraden bei McDonalds: „Um einen Hamburger zu essen.“
Obszöne Beleidigungen
Als Max das Restaurant betrat, war es 8.15 Uhr und seine Freude warteten bereits auf ihn. Doch es waren auch andere Leute da, an einem Tisch saß eine Gruppe von Jugendlichen, die ihn, als er seine Bestellung aufgab, sofort und ohne Grund beleidigt hätten, berichtet er: „Dann haben sie mir einen Stuhl in den Weg geschoben und ein Beinchen gestellt.“ Zudem hätten sie ihn mit Anspielungen auf seine Eltern und obszönen Ausdrücken aus der untersten Schublade, die man an dieser Stelle nicht wiedergeben kann, beleidigt.
Als Max jedoch ruhig blieb und sich nicht provozieren ließ, griffen ihn die aggressiven Jugendlichen an. Ein großer Junge schubste ihn von hinten gegen die Wand und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Seine Freunde hätten ihn nach draußen gebracht, doch die Bande sei ihnen gefolgt, schildert Max das Geschehen. Und dann brach es über ihn herein: „Ich wurde zu Boden geschubst, und als ich da lag, erhielt ich Tritte gegen den Kopf und in den Bauch.“
Ein Arbeiter greift ein
Erst als ein Arbeiter des Hagener Entsorgungsbetriebs, der gerade vor dem Schnellrestaurant zu tun hatte, dazwischen ging, ließen die Täter von dem blutenden und weinenden Jungen ab. Eine Frau, die den verletzten Jungen am Boden liegen sah, reichte ihm ein Taschentuch, um die Blutung zu stillen.
Irgendjemand verständigte den Rettungsdienst, während Max seine Mutter, die im Rathaus tätig ist, anrief. Sie eilte sofort herbei und fand ihren Sohn im Rettungswagen liegend: „Es ist schwer zu beschreiben, welche Gefühle dieser Anblick in einem auslöst, es ist auf jeden Fall ganz schlimm, das eigene Kind verletzt im Krankenwagen zu sehen“, berichtet Kirsten Zepuntke, die sich bewusst dafür entschieden hat, mit dem Vorfall an die Öffentlichkeit zu gehen: „Damit die Leute wissen, was in unserer Stadt los ist. So darf es doch nicht weitergehen.“
„Es ist schwer zu beschreiben, welche Gefühle dieser Anblick in einem auslöst, es ist auf jeden Fall ganz schlimm, das eigene Kind verletzt im Krankenwagen zu sehen“
Mutter wendet sich bewusst an die Öffentlichkeit
Die Mutter begleitete ihr Kind ins Agaplesion Klinikum Hagen (AKH), wo die Verletzungen von Max behandelt wurden. Glücklicherweise durfte er das Krankenhaus verlassen und mit seiner Mutter nach Hause - die Familie wohnt in Boelerheide - fahren. Ob er am Mittwoch wieder zur Schule geht? „Ich weiß es noch nicht“, sagt Max und gibt zu, dass ihm das Geschehen zu schaffen macht: „Ich habe Angst, in die Stadt zu gehen.“
Die Kriminalpolizei ermittele mit Hochdruck, berichtet Polizeisprecher Sebastian Hirschberg. Seine Kollegen seien schnell vor Ort gewesen und hätten sogar noch die Verfolgung der flüchtenden Jugendlichen aufgenommen, sie aber leider nicht mehr erwischt. Bei ihren Ermittlungen können sich die Beamten u.a. auf einige Videos stützen, die von Augenzeugen aufgenommen wurden.
„Es geht mir schon wieder ganz gut“, sagt Max tapfer. Nur die dicke Beule am Hinterkopf ist noch deutlich zu spüren, und die Wange schmerzt von den Tritten und Boxhieben, die sein Gesicht abbekommen hat.
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