Hagen. Für den Sportplatz Klutert in Hagen gibt es zwei Perspektiven. Ein Verein für Islandpferde will das Feld nutzen. Aber es gibt weitere Pläne.
Auf dieser Kampfbahn entscheidet die Natur den Kampf gerade für sich. Pflanzen haben sich ihren Weg gesucht durch den harten Grund, der einst ein Sportplatz war. Denn seit im Jahre 2018 die Kampfbahn Klutert in Hagen per Beschluss endgültig aufgegeben wurde, haben Gräser, Büsche und Sträucher auf dem Areal nebst Laufbahn ein leichtes Spiel.
Immer wieder wird seit jenen Tagen darum gerungen, was auf dem einstigen Sportplatz entstehen soll. Zum Beispiel ein Wohngebiet lautete eine naheliegende Idee. Die allerdings musste verworfen werden, seit klar wurde, dass ein darunter liegendes Höhlengebiet keineswegs tragfähig genug ist. Auch von einem Containerdorf für Flüchtlinge war jüngst die Rede. Aber auch aus dieser Idee wurde nichts.
Stadt will Gelände verpachten
Gassigänger haben mit ihren Vierbeinern längst den Platz, den die Stadt offiziell gesperrt hat und daher auch nicht mehr pflegen muss, für sich entdeckt. Ein Umstand, der von der Stadt geduldet wird.
Tierisch aber soll es bald auch ganz offiziell dort zugehen, wo einst die Kicker von Fortuna Hagen dem Ball nachjagten und wo in den 90er-Jahren noch Träume von hochklassigem Amateur-Fußball in einer entsprechenden Arena reiften. Tierisch, weil der Verein Islandpferdefreunde Interesse an dem weitläufigen Gelände bekundet hat. Und weil - wie jetzt in der Bezirksvertretung Haspe deutlich wurde - die Stadt durchaus gewillt ist, das Areal zu verpachten.
Sportplatz 2.0 geplant
Zumindest für einen überschaubaren Zeitraum. Denn langfristig soll auf der Kampfbahn Klutert auch wieder Sport getrieben werden. Und zwar auf einem sogenannten Sportplatz 2.0. Einem zumindest in Teilen überdachten Feld, das mit einem klassischen Fußball- und Leichtathletik-Areal nichts mehr zu tun hat. Die Rede ist von einer illuminierter Laufbahn, einer halboffenen Halle, die Schutz vor Regen und Sonne bieten soll, einem 3x3-Basketballfeld, einer Beachvolleyballanlage, einer Boulderwand und einer Slagline.
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Die Planungshoheit für dieses innovative Konzept liegt beim städtischen Servicezentrum Sport (SZS). Wer allerdings auf eine schnelle Umsetzung hofft, liegt falsch. Denn in einer Vorlage, die jetzt auf den Tischen im Sportausschuss sowie in der Bezirksvertretung Haspe landete, räumt das SZS ein: „Aufgrund der derzeit knappen personellen und finanziellen Ressourcen ist aktuell von einer Realisierung eines sogenannten Sportplatzes 2.0 nicht vor 2030 auszugehen.“
Kosten bei fast 2 Millionen Euro
Das Kostenvolumen wird aktuell auf 1,8 bis 2 Millionen Euro geschätzt. Offen ist dabei noch, wie hoch die Kosten für eine Sanierung des heruntergekommenen Umkleidegebäudes wären.
Keinen Sinn macht aus Sicht der Verwaltung übrigens eine Reaktivierung des Platzes. Es gäbe keinen Bedarf. Die Kosten dafür werden grob auf 500.000 bis eine Million Euro geschätzt. Auch eine Umwandlung in einen Kunstrasenplatz kommt für das Servicezentrum Sport nicht infrage. Priorität genießen der Nebenplatz der Bezirkssportanlage Haspe (Umsetzung 25/26) sowie ein weiteres Feld im Bezirk Hohenlimburg (29/30). Auch von dem von der Politik angeregten Bolzplatz (Kosten rund 170.000 Euro) zeigt sich die Verwaltung wenig überzeugt.