Hagen-Haspe. Für die Klutert-Kampfbahn auf der Hestert gibt es hochtrabende Pläne. Doch bis zur Realisierung droht der schleichende Verfall.
In puncto Hundewiesen hat Haspe ein wahrlich opulentes Angebot: Denn neben dem eingezäunten Areal im Ennepepark wird der ungenutzte Klutert-Sportplatz seit dem Rückzug der Fortuna-Kicker tagtäglich als Auslauf- und Verdauungsrevier für Vierbeiner genutzt.
Doch es gibt durchaus hochtrabende Alternativpläne für die Fläche am Ende der Friedrichstraße: Nachdem sie sich als Containerdorf-Standort für Flüchtlinge als völlig ungeeignet entpuppte, liegt noch die Idee des Servicezentrums Sport auf dem Tisch, dort einen Sportplatz 2.0 zu etablieren. Gemeint ist eine bunte Mischung aus illuminierter Laufbahn, halboffener Halle als Schutz vor Regen und Sonne, 3x3-Basketballfeld, Beachvolleyballanlage, Boulderwand und Slagline. Sicherlich attraktiv, etwa zwei Millionen Euro teuer, aber selbst etappenweise kaum vor dem Jahr 2030 umsetzbar.
Und bis dahin? Fantasien gibt es reichlich: Spediteure haben bereits in der Hasper Bezirksverwaltungsstelle vorgesprochen, weil sie Abstellflächen für ihre 40-Tonner suchen. Auch ein Reiterverein entwickelte hier schon Ansiedlungsgedanken. Vielleicht eignen sich die steilen, einstigen Tribünenhänge des Fußballplatzes auch als Weinanbaugebiet für eine edle Klutert-Spätlese?
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In Haspe wäre man ja schon froh, wenn der Sportplatz zumindest wieder zum zünftigen Hobby-Kicken, erste Fahrrad-Fahrstunden oder für Jogging-Runden hergerichtet werden könnte. Doch zurzeit verhindert hier der wuchernde Wildwuchs eine gepflegte Betätigung – es sei denn, jeder Athlet bringt gleich eine Sense mit.
In der Politik wurde daraufhin die Idee geboren, aus dem schmalen Bezirksbudget einmal pro Jahr die Pflege des Platzes zu finanzieren, damit die altehrwürdige Kampfbahn nicht über Jahre ungepflegt vor sich hindümpelt. Doch eine erste grobe Preisschätzung für eine Aufbereitung entpuppte sich im wahrsten Wortsinne als Wucherpreis: 9000 Euro!
Damit scheint sich, dass – neben den Hunden – sich bis auf Weiteres dort bloß noch Rehe und Wildschweine tummeln. Sportler eher weniger.