Hagen. Um die Parkplatznot rund um das St.-Josefs-Hospital zu lindern, plant die Stadt Hagen den Bau eines mehrstöckigen Parkhauses in Altenhagen.
Die Stadt Hagen plant auf dem Gelände des Lehrerparkplatzes der Sekundarschule Altenhagen den Bau eines mehrstöckigen Parkhauses. Damit soll dem enormen Parkdruck in dem Quartier rund um das St.-Josefs-Hospital begegnet werden. Das Krankenhaus drängt schon lange auf eine Lösung: „Die Situation ist inakzeptabel“, sagte Henning Eichhorst, Geschäftsführer der Katholischen Krankenhaus GmbH, zu der die Klinik in Altenhagen gehört.
Vor den Politikern der Bezirksvertretung Mitte machte der Manager seinem Herzen Luft: „Die Aufgaben der Daseinsvorsorge, die unsere Klinik erfüllt, sind unter dieser Rahmenbedingungen nicht länger leistbar.“ Damit spielt er auf die Einrichtung der Parkzone F an, wie das Gebiet rund um das Josefs-Hospital technisch heißt. Seit 1. April dürfen dort nur noch Anwohner mit der passenden Genehmigung dauerhaft parken, alle anderen mit einer Parkscheibe nur zwei Stunden lang.
Shuttleservice für die Mitarbeiter
Für Mitarbeiter der Klinik, Patienten und Besucher ist es nahezu unmöglich, einen freien Parkplatz zu finden. Seit drei Monaten behilft sich das Krankenhaus mit einem Shuttleservice, der die Mitarbeiter vom Otto-Ackermann-Platz auf dem Höing zum Krankenhaus und zurück bringt. Doch der Kleinbus fährt nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit und trägt nur bedingt dazu bei, die Situation zu entspannen. Hinzu kommt, dass das Ordnungsamt rund um die Klinik patrouilliert und Parkverstöße rigoros mit Knöllchen bestraft.
Um dem Chaos, das der Stadtrat durch die Einrichtung der Parkzone selbst heraufbeschworen hat, wieder Herr zu werden, soll unweit des Krankenhauses ein mehrstöckiges Parkhaus errichtet werden. „So wollen wir den Sorgen und Nöten des Hospitals entgegenkommen“, sagt Dr. Christoph Diepes, Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung und Bauordnung im Hagener Rathaus. Details zur Zahl der Parkebenen oder der Anzahl der Stellplätze könne er noch nicht nennen, weil es die entsprechenden Pläne noch nicht gebe, doch bereits im Dezember soll das Vorhaben in die politischen Gremien eingebracht werden.
Weitere spannende Themen aus Hagen
- Hagen: Deutsches Nationalteam begeistert volle „Ische“ - mit Fotos
- Blitzpower für E-Autos: Erster Park mit Schnellladesäulen in Hagen
- Stattliche Kastanie in Hohenlimburg fällt Säge zum Opfer
- Internetstar „Doc Felix“ aus Hagen tritt bei WOK-WM in Winterberg an
- Reaktionen: So denkt das politische Hagen über das Ampel-Aus
- Jetzt will noch ein weiterer Kandidat OB in Hagen werden
- Hagen-Boele: Kleines Deko-Lädchen erobert die Nachbarschaft
- Das wird teuer: Ordnungsamt Hagen kontrolliert Laub-Räumpflicht
Schule sperrt sich gegen Pläne
Gebaut werden soll das Parkhaus auf dem Lehrerparkplatz der dem Krankenhaus gegenüber liegenden Sekundarschule Altenhagen. Die Fläche gehört der Stadt Hagen, dort parkt ein Großteil des Kollegiums der Schule gegen eine Gebühr von 25 Euro pro Monat (ab 1. Januar steigt der Preis auf 35 Euro). Den Lehrern sollen auch in dem geplanten Parkhaus Stellplätze zur Verfügung gestellt werden, doch an der Schule steht man dem Vorhaben ausgesprochen skeptisch gegenüber. „Ein Parkhaus bringt Lärm, Abgase und Schatten mit sich“, so Schulleiter Theo Kleinhofer: „Aus unserer Sicht würde es den Unterricht unmöglich machen. Das passt einfach nicht zusammen.“
„Ein Parkhaus bringt Lärm, Abgase und Schatten mit sich. Aus unserer Sicht würde es den Unterricht unmöglich machen. Das passt einfach nicht zusammen.“
Kleinhofer weist darauf hin, dass das Parkhaus zwischen Schulgebäude und Sportanlagen liegen würde. Auch der Schulhof für die Klassen 5 bis 7 befinde sich neben der Sporthalle, die Schüler müssten das Parkhaus also durchqueren bzw. daran vorbeigehen. Er habe durchaus Verständnis für die Parkplatznot am Krankenhaus: „Und dafür muss sicherlich eine Lösung gefunden werden. Aber bitte nicht in Form eines Parkhauses, das unsere Schule belastet.“ Vielleicht könne man ja die Parkzonenregelung wieder aufheben, schlägt der Schulleiter vor.
Das aber ist für die Stadt Hagen keine Alternative. Schließlich würde damit das gesamte Parkzonenkonzept in der Stadt in Frage gestellt. Bis eine Entscheidung gefallen ist, geht der nervenaufreibende Kampf um die Parkplätze weiter.