Hagen. Das Park-Chaos rund um die Klinik treibt Blüten. Es geht um Vergütung und Zeiten des Shuttles und einen eingehausten Sonderparkplatz
Das Park-Chaos rund um das St.-Josefs-Hospital in Hagen, das sich seit dem 1. August plötzlich in einer Anwohnerparkzone befindet, nimmt nicht ab und treibt viele Blüten. Während im Hintergrund an einer baulichen Lösung des Problems gearbeitet wird (die Redaktion wird noch berichten), geraten der Shuttle-Service für die Mitarbeiter zum Otto-Ackermann-Platz und ein für leitende Angestellte abgesperrter Parkplatz hinter der Klinik in den Fokus.
Nur noch Anwohner dürfen mit der passenden Genehmigung in der „Parkzone F“, wie das Gebiet rund um das Josefs-Hospital technisch heißt, dauerhaft parken. Alle anderen mit einer Parkscheibe nur zwei Stunden lang. Bis heute wirkt der Fall mit Blick auf die Klinik so, als habe niemand in Politik und Verwaltung richtig zu Ende gedacht, was das für eine systemrelevante Einrichtung wie ein Krankenhaus bedeutet: für die Patienten, die Angehörigen und für die Mitarbeiter. Seit drei Monaten hilft sich die Klinik mit einem Shuttleservice, der durch das Hagener Taxiunternehmen Feldmann bedient wird, das seinen Service bereits seit 30 Jahren in Hagen anbietet.
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Klink-Leitung zufrieden mit Shuttle-Service
Doch aus der Mitarbeiterkulisse drang zuletzt Kritik hinter vorgehaltener Hand nach außen. Die Vergütung für den Shuttleservice sei zu hoch dafür, dass das Shuttle nur bis 18 Uhr fahre und Teile der Spät- sowie die Nachtschicht gar nicht davon profitieren könnten. Das sieht man auf Seiten der Klinik-Leitung aber ganz anders.
„Der Service wird sehr gut angenommen“, wie Klinik-Manager Marcus Gertjejanßen erklärt. „Für uns ist es wichtig, eine Lösung für unsere Mitarbeiter zu finden.“ Ähnlich sieht das Kathryn Baumgart. Sie arbeitet in der Hygiene-Abteilung und sagt: „Ich persönlich nutze zweimal täglich den Dienst und warte meist nie länger als fünf bis zehn Minuten. Das ist sehr angenehm und viel schneller.“
Kosten bleiben unkommentiert
„Stand heute wollen wir den Shuttle-Service weiter fortsetzen. Die Kosten lassen wir unkommentiert. Fakt ist aber, dass bei den Verhandlungen auch die Zeiten eine Rolle spielen werden, sodass Spät- und Nachtdienste ebenfalls profitieren. Die Stadt will auch weitere Parklösungen finden. Ich bin gespannt, wie das Thema auch kommunalpolitisch gelöst wird“, so Marcus Gertjejanßen.
„Wir sind im Gespräch“, bestätigt Esfandyar Feldmann, Inhaber des gleichnamigen Taxibetriebs. Geplant sei, die Fahrtzeiten zu staffeln und bis 21.30 Uhr auszuweiten. Damit könnte dann auch die Spätschicht, die ab 13.30 Uhr arbeite, profitieren. Genau wie die Klinikleitung kommentiert der Inhaber keine Vergütungen, sagt aber, dass bei einer Staffelung der Fahrtzeiten auch der Preis nach unten angepasst werde. „Das ist ja ganz normal“, so Esfandyar Feldmann.
Einzelner Parkplatz sorgt für Argwohn
Unterdessen gerät auch das alte und immer voll belegte Parkdeck hinter dem Krankenhaus in den Blick und sorgt für Gesprächsstoff in der Klinik. Kein Mediziner, sondern ein leitender Angestellter soll sich hier auf einer Fläche von mehreren Stellplätzen eigenen Parkraum geschaffen haben - noch dazu blickdicht eingehaust und mit einer Elektro-Säule zum Laden des Fahrzeugs versehen. Und das mitten in der ohnehin schon hitzigen Park-Debatte.
Dies sei ein neuer Stellplatz für Firmenfahrzeuge, unter anderem auch für das Firmenfahrzeug eines leitenden Angestellten, bestätigt die Klinikleitung. „Es handelt sich hierbei um den einzigen „variablen“ Parkplatz, der nicht an Mitarbeiter des Hauses fest vergeben wird. An diesem Ort hat übrigens nie ein Parkplatz existiert, daher ist auch keiner „zum Opfer“ gefallen“, heißt es weiter. Man habe eine neue Trafostation und einen neuen Notstromgenerator installieren müssen. Das sei auch das, was eingezäunt sei.
„Variabler“ Parkplatz war nötig
Der neue Stellplatz sei in diesem Zuge zustande gekommen, weil die Klinik gemäß „Bundeskatastrophenplan“ dazu verpflichtet sei, auch einen variablen Parkplatz mit E-Ladesäule zu installieren. Da habe es Sinn ergeben, beides zusammenzulegen. Jener Katastrophenplan, von dem hier die Rede ist, spielt Szenarien durch, in die Kliniken mit Blick auf die Strom- und Treibstoffversorgung kommen können. Der Fall, der hier gemeint ist, geht so: „Aufgrund des Ausfalls der öffentlichen Tankstellen kommt es zu einem Mangel an Kraftstoffen. Interne wie auch externe Transporte und Verlegungen sind nicht mehr möglich.“
Als präventive Maßnahme schlägt der Katstrophenplan vor: „Bei E-Fahrzeugen auf geeignete, notstromversorgte Lademöglichkeiten achten“.