Hagen-Mitte. Er hat in Hotels im „Pott“ und auf Sylt gearbeitet, nun ist er Chef des „Saxx“ in Hagen: Jan Stöveken. Von königlichen Gästen und Riesen-Suiten:

Neues aus der Innenstadt: „Natürlich ist es ein Unterschied, in einem Ferienhotel bzw. Städte-Trip-Hotel zu arbeiten oder in einem Business-Haus. Wobei sicherlich beides spannende Seiten hat. Ich hab‘ mich aber schon sehr früh für Business-Hotels entschieden“, sagt Jan Stöveken. Der 32-Jährige leitet seit einem dreiviertel Jahr das Saxx-Hotel in der Bahnhofstraße 7 in Hagen. Das Vier-Sterne-Haus, in dem über Jahrzehnte im Erdgeschoss die Sportlerkneipe „Feuervogel“ beheimatet war, wurde 2021 eröffnet.

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Das Saxx-Hotel befindet sich mitten in der Hagener Innenstadt - praktisch für ein Business-Hotel. © WP | Michael Kleinrensing

35 Zimmer und vier Suiten

Im Vergleich zu Riesen-Häusern ist das Saxx-Hotel mit seinen 35 Zimmern und vier Suiten ein kleines Hotel, eben ein Boutique-Hotel. Aber das gefällt mir, alles ist übersichtlich“, sagt Jan Stöveken. Bislang hat der im Münsterland geborene und seit einigen Jahren in Bochum lebende, großgewachsene Mann meist in größeren Häusern gearbeitet, „auch im Führungsteam, aber eben nicht als Direktor“, erzählt der 32-Jährige bescheiden, der sich selbst nicht als Chef bezeichnet, „mein Team im Hagener Hotel besteht aus 18 Mitarbeitern inklusive Aushilfen“.

Ob er in seiner bisherigen Laufbahn auch Kurioses oder Schräges erlebt habe? Stöveken lacht, „mit Rockmusikern, die ein Hotelzimmer zerlegt haben, kann ich nicht dienen. Aber im ,Atlantic‘ in Essen habe ich mal einen Promi-Sportler retten müssen. Er war vor Euphorie über seinen Sieg dermaßen im Aufzug herumgesprungen, dass dieser steckenblieb“.

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Jan Stöveken leitet seit einigen Monaten das „Saxx“ in der Bahnhofstraße 7. Der neue Hoteldirektor (32) pendelt zwischen Bochum und Hagen. © WP | Michael Kleinrensing

Nicht „crazy oder schräg“, sondern sehr angenehm sei der Besuch der königlichen Familie aus Dubai in Hagen gewesen. Die Familie vom Persischen Golf wohnte vor dreieinhalb Monaten samt Entourage für eine knappe Woche im Saxx-Hotel. „Die königliche Familie hatte die ,Bryan-Adams-Suite‘ gebucht.“ Jan Stöveken schmunzelt und fährt fort: „Die Suite ist größer als meine erste eigene Wohnung.“

Er habe sich im Vorfeld informiert und eingelesen über Gepflogenheiten und Rituale in den Vereinigten Arabischen Emiraten, „und alles verlief ganz easy und unkompliziert. Wir haben uns mit Handschlag begrüßt, und die Familie hatte keine Marotten. Die königlichen Gäste können jederzeit gern wiederkommen“.

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Im Sommer wohnte die königliche Familie aus Dubai eine knappe Woche im „Saxx“ in Hagen. Sie hatte die „Bryan-Adams-Suite“ und normale Hotelzimmer gebucht. „Sehr angenehme Gäste“, unterstreicht Jan Stöveken. © WP | Michael Kleinrensing

Apropos Bryan Adams: Der Musiker und Fotograf, der im März 2022 im Osthaus-Museum seine Fotografien ausgestellt hatte, war im Saxx-Hotel abgestiegen. Dem Musiker zu Ehren erhielt die Suite seinen Namen. Genau wie bei Schauspieler Sylvester Stallone: Auch „Sly“ präsentierte seine Bilder in Hagen, wohnte Ende 2021 im Saxx, und eine Suite wurde nach dem US-Star benannt.

„Aber das war ja vor meiner Zeit“, sagt der neue Hotel-Direktor. Er habe vor ein paar Wochen aber Ingo Zamperoni in seinem Haus begrüßt, „der Tagesschau-Moderator hat in Hagen einen Vortag gehalten“.

Neuer Tagungsbereich eingeweiht

Rückblick: 2012 hat Jan Stöveken in Essen eine Ausbildung zum Hotelfachmann absolviert und zehn Jahre im Atlantic-Hotel in Essen gearbeitet, „ich habe dort fast alle Stationen durchlaufen. Empfang, Service, Veranstaltungsverkauf, Buchhaltung - eine lehrreiche Zeit“. Zwischendurch war er auf Sylt tätig, „das war 2015“. Auf der Nordsee-Insel arbeitete er für vier Monate im Luxus-Hotel Severin‘s in Keitum und Morsum. Von 2019 bis 2022 studierte Stöveken Betriebswirtschaft und Wirtschaftspsychologie in Essen. „Ende 2021 habe ich ins frühere Rennaissance-Hotel in Bochum gewechselt. Und seit Februar bin ich nun hier.“ Hagen sei „voll okay und besser als sein Ruf“, betont der 32-Jährige, der fast täglich zwischen Bochum und Hagen pendelt, „wenn ich antizyklisch fahre, geht‘s mit dem Stau“.

Gäste des Saxx-Hotels können ihre Übernachtungen mit oder ohne Frühstück buchen, „auch externe Gäste können bei uns frühstücken, wenn sie sich im Vorfeld ankündigen“, unterstreicht der Hotel-Direktor. Die vorhandene Küche wird nur für die Frühstückszubereitung und für Events genutzt.

„Vor einigen Monaten haben wir auch den Tagungsbereich in der ersten Etage eingeweiht. Er kann von bis zu 80 Teilnehmern genutzt werden. Die Buchungen für Tagungen und Seminare laufen jetzt so langsam an“, sagt Janine Schneider, Immobilienkauffrau beider Krollmann-Group, zu der auch das Saxx-Hotel gehört, beschäftigt.

Der Immobilienkaufmann Udo Krollmann leitet die Krollmann-Group, zu der auch das Saxx-Hotel in der Bahnhofstraße in Hagen gehört. Links im Bild: Immobilienkauffrau Janine Schneider.
Der Immobilienkaufmann Udo Krollmann leitet die Krollmann-Group, zu der auch das Saxx-Hotel in der Bahnhofstraße in Hagen gehört. Links im Bild: Immobilienkauffrau Janine Schneider. © WP/Yvonne Hinz | Yvonne Hinz

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Jan Stöveken nickt; auch die Vermarktung von Tagungen fällt in seinen Aufgabenbereich. „Und als Hotel-Direktor in Hagen ist Herr Stöveken auch für unsere Service-Appartements im Goldbergkarree, für die Boarding-Häuser in der Mittel- und Elberfelder Straße sowie für unser großes Boarding-Haus mit 29 Appartements in Leipzig verantwortlich“, ergänzt Janine Schneider.

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Im neuen Tagungsbereich in der ersten Etage können Seminare mit bis zu 80 Teilnehmern stattfinden. © WP | Michael Kleinrensing

„Aber für die Küche im Hotel bin ich nicht zuständig“, lacht der 32-Jährige. „Hotel und Küche sind zwei Paar Schuhe. Ja, ich kann ganz gut kochen, aber zu Hause haben wir einen Thermomix“.